WKÖ-Umfrage: Lehrlingszahlen steigen weiter

Die Zahlen sind erfreulich. Mit 35.233 Lehrlingen im ersten Lehrjahr haben in Österreich im abgelaufenen Jahr so viele junge Menschen eine Lehre begonnen wie zuletzt 2013-davon 32.064 in Ausbildungsbetrieben, ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 8,5%. „Unsere Ausbildungsbetriebe setzen damit die bestmögliche Zukunftsinvestition. Denn wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte in großer Zahl, um die Energie-,Mobilitäts-und Klimawende zu schaffen“, sagt Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer Österreich.
Keine Einbahnstraße
Weiters belegt die Studie das steigende Karriere-und Selbstbewusstsein der jungen Menschen. Demnach sind 82% der Befragten überzeugt, dass sie mit einer abgeschlossenen Lehre leicht einen Arbeitsplatz finden werden. Eine Lehre bereitet besser auf das Arbeitsleben vor als die Schule: Das wird von 79% Unterestrichen. Und sogar 85% wissen um die Weiterbildungsmöglichkeiten nach einer Lehre. “Das Stimmungsbild ist frühlingshaft. Nach den Erfahrungen der Corona-Pandemie und angesichts des akuten Fachkräftemangels wissen die Lehrlinge bestens um den Wert ihrer Ausbildung. Die Lehre wird längst nicht als Einbahnstraße empfunden, sondern als Highway in Richtung berufliche Zukunft. In der Lehre sind der Karriereleiter keine Grenzen gesetzt“, so Kühnel.
Zu den gefragtesten Berufen im 1. Lehrjahr zählt die Elektrotechnik (2.699, +7%), Mechatronik (866 Lehrlinge, +29,8%) oder die Informationstechnologie (502 Lehrlinge, +23,6%) Die Studie zeigt, dass 74% sich „jederzeit wieder“ für eine Lehre entscheiden würden. In der Öffentlichkeit scheint das aber noch nicht angekommen zu sein. Demnach wünschen sich 47% der Befragten „mehr Anerkennung und Respekt für die Lehre als Ausbildung.“
Lebenslanges Lernen
53% der befragten Lehrlunge machen sich bereits Gedanken über ihre eigene Weiterbildung nach der Lehre. 44% wünschen sich noch mehr Möglichkeiten, im Beruf höhere Bildungsabschlüsse zu erwerben. „Weiterbildung und lebenslanges Lernen sind essenzielle Standortfragen. Aus Sicht der Wirtschaft braucht es deshalb eine baldige Umsetzung der höheren Berufsausbildung“, fordert Kühnel.
Die Digitalisierung ist in den Betrieben schon angekommen: 66% setzen digitale Medien in der Ausbildung ein, Tendenz steigend: Im Vorjahr lag der Wert bei 57% 61% der Lehrlinge sind (sehr) interessiert, Online-Plattformen zum Lernen zu nutzen. „Je selbstverständlicher der Umgang mit digitalen Lernhalten wird, umso zukunftsfähiger können sich die heimischen Arbeitskräfte und Betriebe aufstellen. Um das digitale Lernen zu fördern, haben die Wirtschaftskammern mit wise up eine Plattform geschaffen, die allen Unternehmen einen einfachen Touchpoint in die digitale Aus-und Weiterbildung eröffnet“, so Kühnel abschließend.