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Samstag, 20. April 2024
Hintergrund-Kommentar E&W 1-2/2023

Applaus, Applaus!

Wolfgang Schalko | 05.02.2023 | Bilder | |  Meinung
Würde man sich in einer Kitschigkeitsübung versuchen, könnte man sagen, dass mit der Rexel Expo ein neuer Stern am Branchen-Messehimmel aufgegangen ist. Alle die dort waren (und das waren viele!) werden bestätigen, dass dem Großhändler mit der Veranstaltung in Wels ein Bravourstück gelungen ist: cleverer Termin, tolle Organisation, abwechslungsreiches Rahmenprogramm, ausgezeichnetes Catering und – wohl am wichtigsten – es war für jeden Besucher etwas dabei, egal in welcher Ecke der Branche man beheimatet ist.

Was hier ein bisschen nach Lobhudelei klingen mag, gibt lediglich die tatsächlich vor Ort gewonnenen Eindrücke wieder – Rexel hat bei der Expo viel Bewährtes sehr gut umgesetzt und mutig mit Neurungen garniert. Das hat voll eingeschlagen und davor muss man den Hut ziehen. Zumal der Elektrogroßhändler etwas in imposanter Manier geschafft hat, an dem andere Versuche der jüngeren Vergangenheit kläglich gescheitert sind: Die gesamte Elektrobranche, d.h. den Elektrohandel inklusive aller drei Kooperationen sowie das Elektrogewerbe inklusive der Bundesinnung, unter ein Dach zu bekommen.
Der Erfolg der Veranstaltung wird wohl auch in der heimischen Messelandschaft nicht ganz folgenlos bleiben. Zur Erinnerung: Jene rund 4.000 Besucher, die zur Rexel Expo nach Wels kamen, schafften die beiden jüngsten Ausgaben der Branchenmessen Power-Circle (die mit 81 Ausstellern und 2.497 Besuchern nur bedingt geglückte Kompakt-Variante der Power-Days im Mai 2022) und Elektrofachhandelstage (70 Aussteller, 1.679 Besucher) gerade einmal zusammen. Erschwerend kommt hinzu, dass die Power-Days, die Anfang März 2023 wieder „regulär“ stattfinden sollten, zwei Tage vor Weihnachten kurzerhand abgesagt wurden. Veranstalter RX Austria & Germany wolle die Messepause nutzen, um gemeinsam mit Industrie und Experten ein neues Veranstaltungskonzept zu erarbeiten, heißt es in der Begründung.
Da darf man sich als Außenstehender durchaus die Frage stellen, was in der Corona-bedingten Messepause passiert ist? Zur Erinnerung: Die letzten (?) Power-Days gingen 2019 über die Bühne – zwar mit Rekordbesucherzahl von deutlich über 8.000, aber dennoch bereits begleitet von lauter werdender Kritik an der Umsetzung. Sollten die Power-Days tatsächlich der Geschichte angehören, wird sich Rexel wohl den Vorwurf gefalllen lassen müssen, einer der Totengräber gewesen zu sein… (Anm.: Ebenso wie man als unterstützender Großhändler jahrelang Träger und Besuchergarant der Fachmesse war) Das nur am Rande zu den Schattenseiten eines erfolgreichen und zukunftsweisenden Formats. Apropos zukunftsweisend: Leise und ohne viel Trara haben sich auch die Elektrofachhandelstage wieder in den Messekalender geschlichen – diesjähriger Termin ist am 22. und 23. September im Design Center Linz. Wie rosig es um die Zukunft der Handelsmesse steht, darf (und muss) wohl ebenfalls kritisch hinterfragt werden. Ohne diese Entwicklung werten zu wollen: Was sich gerade abzeichnet, ist ein professionalisiertes Revival der Großhandels-Hausmessen. Und Rexel hat eindrucksvoll bewiesen, dass man es nicht verlernt hat.

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