Noch intelligenter und kurioser
Die CES ist für viele Unterneh- men die erste Gelegenheit, ihre Produkte für das kommende Jahr vorzustellen und einen Ausblick auf zukünftige Technologien zu geben. (© LG) In Las Vegas ging Anfang Jänner die Consumer Electronics Show (CES) über die Bühne. Die Fachmesse für Elektronik ist eine der größten weltweit. Zu sehen war eine Vielzahl an Neuigkeiten aus der Tech-Branche, darunter auch einige kuriose Gadgets.Die CES in Las Vegas gilt unbestritten als Leitmesse für Unterhaltungselektronik. So wurde z.B. 1970 der erste Videorekorder gezeigt, 1996 die erste DVD und 2008 die ersten Fernseher mit der fortschrittlichen Bildschirmtechnik OLED. In den vergangenen drei Jahren wurde die Messe allerdings durch die Corona-Pandemie ausgebremst. Heuer warben wieder 3.100 Aussteller aus 173 Ländern um die Aufmerksamkeit der Besucher und zeigten, was sie unter Innovation verstehen.
Allgegenwärtig war auf der CES 2023 das Thema künstliche Intelligenz. Im Mittelpunkt stand dabei das KI-Forschungsunternehmen OpenAI mit dem Chatbot ChatGPT. Dieser erstellt Texte, die menschliche Sprache täuschend gut nachahmen. Anscheinend so gut, dass viele Menschen die Software zum Schummeln in der Schule oder an den Unis verwenden. Die Entwickler wollen jetzt dagegen vorgehen. Ein neues Programm soll nun erkennen, ob ein Text von einem Menschen stammt oder nicht.
Ein weiteres Thema auf der CES 2023 war das Metaverse. Das Metaverse bezeichnet zum einen eine digitale und interaktive Umgebung, die mit einer Virtual-Reality-Brille betreten werden kann. Darin können User als Avatare arbeiten, spielen, sich treffen oder einkaufen. PlayStation zeigte das neue Headset PSVR 2 und HTC stellte ebenfalls eine neue AR/VR-Brille vor.
Interessant sind vor allem aber die ungewöhnlicheren Produkte und Ideen, die Hersteller in Las Vegas zeigen. Eine davon ist z.B. der komplett kabellose 55-Zoll-TV der Firma Displace. Strom erhält er über austauschbare Akkus. Verbindet man mehrere Monitore ebenfalls kabellos miteinander, kann man sie auf bis zu 16k hochskalieren. Auf eine Fernbedienung wird verzichtet, stattdessen erkennt eine kleine Kamera Handbewegungen. Statt einer normalen Aufhängung kommt der Displace TV mit speziellen Saugnäpfen, die ihn per Vakuum an der Wand festsaugen. Auf der CES wurde das allerdings nur auf glatten Oberflächen wie Glas demonstriert. Ob es auch auf normalen Wänden mit Struktur sicher funktioniert, muss sich noch zeigen. Zudem lauert hier noch an ganz anderer Stelle erhebliches Gefahrenpotenzial. Denn wenn die Akkus leer sind, stellt auch die Vakuumpumpe ihren Dienst ein. Also etwas kurios das Ganze.
Apropos kurios: Die Marke Withing hat auf der CES einen Sensor vorgestellt, den man sich in die Toilette hängt, um seinen Urin zu scannen. Was zuerst einmal komisch klingt, soll aber rein gesundheitliche Gründe haben, denn der Sensor kann bestimmte Nährstoffe erkennen und erstellt eine Bilanz auf der dazugehörigen App. Naja, wer´s braucht …
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