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Freitag, 29. März 2024
Historisches Tageshoch von 100,5 GWh

Rekorde bei Stromimport im Dezember

Hintergrund Energiezukunft | Julia Jamy | 21.02.2023 | |  
Mit 100,5 Gigawattstunden (GWh) hat der Stromimport am 21. Dezember 2022 ein historisches Tageshoch erreicht. Mit 100,5 Gigawattstunden (GWh) hat der Stromimport am 21. Dezember 2022 ein historisches Tageshoch erreicht. (© Pixabay) In den letzten Wochen des Jahres 2022 war Österreich stark von Stromimporten abhängig. Am 21. Dezember 2022 hat der Stromimport mit 100,5 Gigawattstunden (GWh) ein historisches Tageshoch erreicht. Am 22. Dezember wurde mit 5.551,6 Megawatt die historisch höchste Importleistung innerhalb von 15 Minuten verzeichnet. Das teilte der Stromnetzbetreiber Austrian Power Grid (APG) mit.

Im Dezember wurden in Österreich 5.649 GWh Strom verbraucht. Verglichen mit dem Vormonat (5.237 GWh) stieg der Stromverbrauch zwar um rund acht Prozent an, im Vergleich zum Referenzwert der Jahre 2017 – 2021 wurden dennoch rund drei Prozent Strom eingespart. „Mit dem APG Powermonitor ist es der österreichischen Bevölkerung möglich, die effektivsten Stromsparstunden zu sehen und einen aktiven Beitrag zu leisten. Gerade aufgrund der allgemeinen, herausfordernden energiewirtschaftlichen Gesamtsituation, bleibt Stromsparen weiterhin das Gebot der Stunde. Es ist erfreulich, dass in den letzten Monaten des Jahres 2022 alle Verbraucher einen wesentlichen Beitrag dazu leisten konnten, den Stromverbrauch bzw. CO2 zu reduzieren. Damit wurden auch die gesamtsystemischen Kosten reduziert und ein wesentlicher Beitrag geleistet, um die Systemsicherheit zu gewährleisten“, so Gerhard Christiner, technischer Vorstand der APG.

Eingriffe in das Stromnetz an 18 Tagen notwendig

Die vermehrte Integration erneuerbarer Energiequellen und die laufend steigende Nachfrage nach Strom stellen die bestehende Netzinfrastruktur vor große Herausforderungen. Deshalb müssen regelmäßig Redispatch-Maßnahmen ergriffen werden, um Engpässe im Stromnetz zu vermeiden und die sichere Stromversorgung des Landes zu gewährleisten. Dabei wird hohen Leitungsbelastungen durch gezielte Eingriffe in den Einsatz von thermischen und hydraulischen Kraftwerken entgegengesteuert.

„Alleine im Dezember waren derartige Eingriffe an 18 Tagen notwendig. Das verursacht Kosten, die letztendlich der Stromkunde bezahlen muss. Zu Jahresende lagen die durch Redispatch-Maßnahmen ausgelösten Kosten des Jahres für den österreichischen Stromkunden bei rund 94 Millionen Euro. Ein leistungsstarkes Stromnetz mit ausreichenden Kapazitäten würde den Eingriff in den Kraftwerksbetrieb erheblich verringern und die Kosten reduzieren. Der unmittelbare Ausbau der Netzinfrastruktur hat daher oberste Priorität“, betont Thomas Karall, kaufmännischer Vorstand der APG.

Die Stromerzeugung durch erneuerbare Energien konnte im Dezember 2022 rund 54 Prozent des heimischen Stromverbrauchs bilanziell decken. Hauptanteil daran hatte die Wasserkraft, die rund 71 Prozent der erneuerbaren Energien in Österreich ausmachte. Die Stromproduktion aus Windkraft legte im Vergleich zum Vormonat um sagenhafte 66 Prozent zu.

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