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Freitag, 29. März 2024
Energiebedarf um 20 Prozent reduzieren

ASFINAG möchte bis 2030 stromautark sein

Photovoltaik Energiezukunft | Julia Jamy | 17.05.2023 | |  
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl bei der Vorstellung der neuen Energiestrategie der ASFINAG. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler und ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl bei der Vorstellung der neuen Energiestrategie der ASFINAG. (© ASFINAG) Die ASFINAG möchte bis 2030 bilanziell stromautark sein. Um das zu erreichen, will das Unternehmen den gesamten Energiebedarf um 20 Prozent reduzieren und eigene Energieanlagen zur Produktion von erneuerbarem grünen Strom mit einer Leistung von insgesamt 100 Megawatt-Peak ausbauen.

Aktuell hat die ASFINAG laut eigenen Angaben einen Energieverbrauch von mehr als 220 Gigawattstunden. Rund 135 Gigawattstunden davon sind Strom. Der Großteil fließe in die Straßeninfrastruktur, das meiste davon in die Beleuchtung sowie in die Betriebs- und Sicherheitsausrüstung der Autobahntunnel. 3,7 GWh an erneuerbarer Energie produziere das Unternehmen zur Eigenversorgung mit rund 30 Anlagen aktuell selbst. Das übergeordnete Ziel der ASFINAG ist es, bis 2030 bilanziell stromautark zu sein.

Um dieses Ziel zu erreichen, setzt das Unternehmen auf zwei zentrale Säulen: die Reduktion des gesamten Energiebedarfs um 20 Prozent und den Ausbau von eigenen Energieanlagen (Photovoltaik, Wind- und Wasserkraft) zur Produktion von erneuerbarem grünen Strom mit einer Leistung von insgesamt 100 Megawatt-Peak. „Wir setzen bei der Eigenerzeugung von grünem Strom vorrangig auf Photovoltaik“, führt ASFINAG-Vorstand Hartwig Hufnagl aus, „dazu nutzen wir auch unsere Lärmschutzwände und können damit eine zusätzliche Flächenversiegelung vermeiden. Bei Photovoltaik auf Lärmschutz bringen wir nach erfolgreichen Tests noch heuer das erste zukunftsweisende Projekt dieser Art auf den Weg. Zeitgleich starten wir mit der Energieregion Ost als erster Straßenbetreiber weltweit mit dem Bau eines privaten Energietransportnetzes, erneuerbarer Stromproduktion mit Photovoltaik und einer leistungsstarken Energiespeicherung zur Eigenversorgung eines fast 40 Kilometer langen Autobahnabschnittes. Das ist der nächste große Schritt auf dem Weg zu unserer bilanziellen Stromautarkie bis 2030.“

„Vorteile liegen auf der Hand“

Zusätzlich zur Sonne setzt die ASFINAG auf Energie aus Wasser als einen weiteren von drei „sauberen“ Lieferanten. Zwei Kleinwasserkraftwerke auf der S 16 für den Tunnel Flirsch und auf der S 6 für den Tunnel Semmering sind bereits in Betrieb. Mit einem Mikrowindturbinen-Projekt hat die ASFINAG auch Wind als Energiequelle im Einsatz. Dieses Windkraftprojekt in Tirol auf der höchsten Brücke Österreichs versorgt die Mautstation in Patsch mit grünem Strom. Noch heuer soll auch der ASFINAG-Standort Wien-Inzersdorf mit einer Kleinwindkraftanlage ausgerüstet werden.

„Die Energiestrategie der ASFINAG zeigt, wie sich die Energiewende im Unternehmen auf vielen Ebenen lohnt“, sagt Klimaschutzministerin Leonore Gewessler. „Einerseits werden bestehende Flächen doppelt genutzt, wenn auf Lärmschutzwänden oder Rastplätzen mittels Photovoltaik Energie produziert wird. Andererseits kann der Strom lokal verwendet werden und stärkt damit die Unabhängigkeit. Und: Die Energie wird günstiger. Die Flächen von Lärmschutzwänden und Großparkplätzen sind ein riesiger Hebel für die Energiewende. Auf jeden Parkplatz gehört eine Photovoltaikanlage. Denn die Vorteile liegen auf der Hand.“

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