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Mittwoch, 11. Dezember 2024
Kampagne von OVE, FEEI, Oesterreichs Energie, Bundesinnung und Bundesgremium

Brancheninitiative „Join the Future“ gestartet

Energiezukunft E-Technik Die Branche | Wolfgang Schalko | 27.09.2023 | |  Wissen
Die gemeinsame Brancheninitative wurde vom BIM-Stv. Stephan Preishuber, FEEI-GF Marion Mitsch, OVE-Präsident Kari Kapsch und Oesterreichs Energie-Generalsekretärin Barbara Schmidt (v.l.n.r.) präsentiert. Die gemeinsame Brancheninitative wurde vom BIM-Stv. Stephan Preishuber, FEEI-GF Marion Mitsch, OVE-Präsident Kari Kapsch und Oesterreichs Energie-Generalsekretärin Barbara Schmidt (v.l.n.r.) präsentiert. (© OVE/Fürthner) Mit einer neuen, gemeinsamen Initiative werben die maßgeblichen Sparten und Verbände nun um Nachwuchs-Fachkräfte für die Elektrobranche. Eingängiges Motto der Kampagne: „Werde Zukunftserfinder:in mit Elektrotechnik!”

Das Problem ist bekanntermaßen akut: In der Elektro- und Informationstechnik kann aktuell jede vierte Stelle nicht besetzt werden, es fehlen fast 14.000 Fachkräfte – Tendenz steigend (einer Hochrechnung zufolge auf 22.000 im Jahr 2030, wenn nichts unternommen wird). OVE-Präsident Kari Kapsch sprach daher bei der Vorstellung der Brancheninitiative, die Ende letzter Woche gestartet ist, von „alarmierenden Zahlen“ – zumal es sich gerade bei der Elektrotechnik um eine Querschnittsmaterie handle, die Sekundärwirkung auf viele andere Branchen hat, insbesondere auch beim so wichtigen Thema Energie. Von der Lehre über die HTL bis hin zu Fachhochschule und Universität bietet die Elektrobranche unterschiedliche Ausbildungswege und Möglichkeiten auf allen Bildungsebenen. „Die Branche ist eigentlich sehr innovativ und kreativ, aber das hat man in der Vergangenheit nicht so rübergebracht”, hielt Kapsch fest. Ergo seien die Zuläufe nicht im gewünschten Ausmaß gegeben: Während die Lehre und technische FHs leichte ZUwächse verbuchen, sind die Zahlen bei HTLs stabil und an den Unis sogar leicht rückläufig.

Das Key Visual der Branchenkampagne

Diese Entwicklung gefährde nicht nur den Wirtschaftsstandort, sondern auch die Energiewende und damit das Erreichen der Klimaziele, so der OVE-Präsident weiter. Um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, hat sich die Branche nun zusammengetan und eine gemeinsame Initiative gestartet. Im Fokus jeglicher Ausbildung soll der Purpose stehen, indem man nicht zeigt, wie man etwas macht, sondern warum – z.B um die Probleme der Zukunft zu lösen.

Viele Ansatzpunkte

Mit rund 10.000 Lehrlingen ist der Lehrberuf Elektrotechnik ein beliebter Ausbildungsweg – allerdings sind gerade einmal 656 davon weiblich (Stand 31.12.2022). „Aber die Elektrotechnik ist für Mädchen genauso geeigent wie für Burschen”, betonte Bundesinnungsmeister-Stv. Stephan Preishuber und verweis in diesem Zusammenhang auf eine gerade in Begutachtung befindliche Aktualisierung des Berufsbildes, das die Lehrlinge künftig noch besser auf die Herausforderungen der Energiewende und der Digitalisierung vorbereiten soll. „Kompetenzen in Bereichen wie Gebäudetechnik, Smart Home, Erneuerbare Energien und Elektromobilität rücken künftig mehr in den Fokus, zudem wollen wir Fähigkeiten wie z.B. das Lesen von Schaltplänen oder das Suchen und Beheben von Fehlern verbessern.” Von den rund 15.000 Elektrotechnik-Betrieben in Österreich seien 85% entweder EPU oder hätten 0-9 Mitarbeiter. Viele davon wollen wachsen und benötigen dafür entsprechendes Peronal. „Selbst wenn man sich nicht ausschließlich damit beschäftigt, kommt man als Elektriker heute ständig mit ‚Green Jobs‘ in Berührung, z.B. beim Installieren von PV-Anlagen”, hatte Preishuber ein gutes Argument für seine Berufsgruppe parat.

Barbara Schmidt, Generalsekretärin von Oesterreichs Energie, ergänzte, dass die E-Wirtschaft gerade mitten in der Energiewende stecke und es für deren Umsetzung neben entsprechenden Rahmenbedingungen vor allem engagierte, qualifizierte Mitarbeiter brauche: „Der Fachkräftemangel ist der Flaschenhals für die Energiewende. Wir brauchen alle vom Lehrling bis zum ausgebildeten Elektrotechniker”, so Schmidt. Zusatz: „Insbesondere braucht es Leute, die das gesamte System verstehen.” Rund 2.000 Fachkräfte fehlen derzeit allein im Bereich der Energiewirtschaft. Dementsprechend laute der Appell an die Jugend: „Arbeitet mit, gestaltet die Zukunft bei uns!”

FEEI-Geschäftsführerin Marion Mitsch hob die Bedeutung der Industrie für den Standort hervor: „Mit 300 Unternehmen, rund 72.000 Beschäftigten und einem Produktionswert von 23,34 Milliarden Euro im Jahr 2022 ist die Elektro- und Elektronikbranche eine der treibenden Wirtschaftskräfte in Österreich.” Die EEI biete zahlreiche viele spannende Berufsbilder, vom Bereich der kritischen Infrastruktur ( allen voran Energieversorgung und Kommunikation) über E-Mobilität und Gebädeautomation bis hin zu Medizin – direkt, aber ebenso in diversen vor- und nachgelagerte Branchen.

„Immer neue Technologien und Produkte verlangen nach qualifizierten Fachkräften, die diese auch entsprechend einsetzen können und damit mithelfen, unsere Zukunft nachhaltig zu gestalten. Auch der Elektrohandel bietet unzählige spannende Berufe und eine Vielzahl an Ausbildungswegen, um aktiv einen Beitrag zu leisten. Das zeigt sich auch in der neuen Möglichkeit zur höheren beruflichen Bildung, die eine spannende Perspektive für Lehrlinge darstellt“, merkte Robert Pfarrwaller, Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandel, an.

Die Kampagne im Detail

Die Kampagne „Join the Future“ ist am 21. September gestartet und wirft einen Blick auf herausragende Persönlichkeiten sowie Innovationen der Vergangenheit und entwirft gleichzeitig ein zeitgemäßes Bild der Elektrotechnik und der vielen Möglichkeiten, die das Berufsfeld heute bietet. Im ersten Step läuft die Kampage zunächst acht Wochen.

Insgesamt vier kurze Online-Videos sollen die Aufmerksamkeit der jungen Zielgruppe wecken – und diese dort abholen, wo sich ihr Lebensalltag abspielt. Fokus-Kanäle sind daher TikTok und Snapchat, zusätzlich werden – aufgrund der Überschneidung mit der Social Media-Nutzung der Eltern – Instagram und YouTube bespielt sowie die Spots auch im Kino gezeigt. Die Initiatoren hoffen, durch die Wortschöpfung „Zukunftserfinderinnen” die Thematik greifbarer zu machen und in weiterer Folge auf einen viralen Effekt. Auf der Website www.zukunftserfinderinnen.at können Interessierte durch die vielfältigen Themenfelder navigieren. Ein Persönlichkeitsquiz bringt der Zielgruppe nicht nur Grundinformationen der Elektrotechnik näher, sondern dient auch als Wegweiser in die richtige Fachrichtung. So soll die Elektrotechnik von einem abstrakten Begriff zu etwas Konkretem werden und schlussendlich eine zentrale Botschaft vermitteln: Mit Elektrotechnik kann man die Zukunft gestalten!

Die Kampagnenvideos zum Ansehen:

Hero-Film:

Online-Film 1:

Online-Film 2:

Online-Film 3:

Weitere Infos gibt’s auf der Kampagnen-Website www.zukunftserfinderinnen.at

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