Rufus: Neuer Amazon-Assistent mit KI

Amazon hat in den USA einen auf Künstlicher Intelligenz basierenden Assistenten namens Rufus getestet und zur Marktreife geführt – Rufus soll Kunden künftig bei der Auswahl von Produkten unterstützen und beraten. Es handelt sich dabei um einen Generative-AI-Bot der neuesten Generation, der datenbankbasiert agiert und auch komplexere und mehrstufige Annahmen treffen können soll. Dabei soll Rufus nicht nur auf den gesamten Produktkatalog von Amazon mit sämtlichen Details und hinterlegten Eigenschaften zugreifen, sondern auch Kundenbewertungen und weitere Informationen aus dem Internet in die Beratung einbeziehen können. „Das System lernt anhand der zahlreichen Interaktionen die Befindlichkeiten der Kunden immer besser kennen und kann beispielsweise anhand der Angabe, man suche ein Outfit für den Urlaub mithilfe gezielter Fragen ergründen, um welche Art Urlaub es sich handelt oder welche Eigenschaften für den Nutzer entscheidend sind“, berichtet AMZELL (eine Amazon Produkt Performance Agentur, die 2019 in Berlin gegründet wurde) und verweist auf einen Blogbeitrag, in dem Amazon die Details dazu erklärt. (https://www.aboutamazon.com/news/retail/amazon-rufus)
Noch seien der Deutschlandstart und die weitere Entwicklung des Produktes nicht absehbar. Dennoch erwartet das Team von AMZELL daraus resultierend Chancen für Händler und Markeninhaber, die über Amazon verkaufen und ihre Produkte bewerben. „All das könnte die Customer Journey im E-Commerce verändern und wird Amazons Stellung als Anlaufstelle Nummer 1 und Startpunkt für Produktrecherchen weiter festigen“, erklärt Mark Moldenhauer, Amazon Business Consultant bei AMZELL. Fand bisher in vielen Fällen ein Teil des Suchens, Vergleichens und Kaufens auf Google und verschiedenen Vergleichsplattformen statt, würde in Zukunft wohl häufiger der Dialog mit der Frage, der Beratung mit einigen Rückfragen und Eingrenzungen und dem Kauf komplett via Rufus erfolgen.
Werbeformate werden integriert
Dennoch dürften die Amazon Werbeformate auch weiterhin ihre Relevanz behalten, meint Moldenhauer. Es handle sich, so betont Moldenhauer, um einen Geschäftsbereich auf der Amazon-Plattform, „der in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut wurde und für Amazon inzwischen strategisch wie wirtschaftlich ein wichtiges Standbein darstellt“.
„Auch wenn Rufus in den USA zum Prime Day im Juli flächendeckend via App vorgestellt wurde, sammelt Amazon weiter Erfahrungen mit dem neuen Tool. Wenn Rufus an Relevanz gewinnt und auch für die europäischen Märkte ausgerollt wird, wird die Plattform wahrscheinlich zur veränderten Beratungssituation passende neue Werbeformate entwickeln und das bestehende Inventar adaptieren und an die neue Situation anpassen“, sagt Moldenhauer. „Gerade die Ausspielung über mobile Endgeräte und die App könnten von den veränderten Einkaufsgewohnheiten profitieren, weil hier beispielsweise auch Fragen nach bestimmten Details und Features beantwortet werden. Mehr denn je wird es für Markeninhaber auf eine konsistente Datenstrategie ankommen – und darauf, dass sie mit bestmöglichem Feature-Listen, aussagekräftigen Bildern und passgenauem, überzeugendem Content arbeiten. All das wird auch weiterhin auf eine bestmögliche Conversion einzahlen.“
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