Kurzarbeit bei Liebherr Hausgeräte: Antrag abgelehnt
(Foto: Liebherr) Das Interview der Liebherr Hausgeräte Geschäftsführung mit einer Osttiroler Zeitung schlug hohe Wellen. Am Standort in Lienz sollten im Herbst 960 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt werden – diese Pläne sind nun aber gescheitert. Das AMS lehnte einen entsprechenden Antrag ab. Laut Medienberichten möchte der Hersteller nun nach einer „alternativen Lösung" suchen - wie diese konkret aussehen soll, scheint noch nicht klar.In einem Interview mit einer Osttiroler Zeitung gab die Geschäftsführung von Liebherr Hausgeräte im Juli bekannt, bis zu 960 Mitarbeiter im Produktions- und produktionsnahen Bereich in Kurzarbeit schicken zu wollen. Die Kurzarbeit war für Oktober, November und Dezember geplant und sollte beim AMS Tirol angemeldet werden.
Begründet wurde die Maßnahme von Liebherr damit, dass der Markt für Kühlschränke nach der Pandemie massiv eingebrochen sei. Die Hausgerätebranche befinde sich nach wie vor in einem schwierigen Marktumfeld, sagte Liebherr-Geschäftsführer Holger König. Und aufgrund der anhaltend rückläufigen Nachfragesituation sehe man sich gezwungen, die Planung entsprechend anzupassen. Anfang 2025 rechnet Liebherr laut eigenen Angaben jedoch mit einer Entspannung der Situation, weil neue Produktionslinien anlaufen würden. Daher wollte man die Arbeitskräfte nicht verlieren.
Abgelehnt
Experten sahen schon im Vorfeld wenig Chance auf eine Genehmigung der Kurzarbeit. Der Grund: Arbeitsmarktexperten würden in den kommenden Monaten nicht mit einer Trendwende am Markt rechnen. Die Aussichten für die Geschäfte von Liebherr blieben damit gleich schlecht. Auch Martin Kocher äußerte sich skeptisch. Der ÖVP-Arbeitsminister betonte, dass die Kurzarbeit nicht dafür da sei, konjunkturelle Schwankungen auszugleichen.
Nun hat das AMS den Antrag tatsächlich abgelehnt. AMS-Tirol-Leiterin Sabine Platzer-Werlberger wird dazu wie folgt aus einem Schreiben zitiert: „Während der Corona-Pandemie war die Kurzarbeit ein definiertes Kriseninstrument, jetzt ist sie für nicht vorhersehbare, exogene Ereignisse gedacht.“ Liebherr habe zudem nicht ausreichend nachweisen können, dass die wirtschaftlichen Probleme zum Jahreswechsel beseitigt sein würden.
Alternative Lösung gesucht
Wie es für die Liebherr-Belegschaft am Standort Lienz weitergeht, ist nun völlig offen. „Die Geschäftsführung, die Personalabteilung und der Betriebsrat arbeiten im engen Austausch daran, gemeinsam eine alternative Lösung zur Überbrückung der temporären Unterauslastung zu finden“, sagte Liebherr-Pressesprecher Manuel Eder auf Nachfrage des ORF. Wie diese Lösung aussehen könnte, lasse sich derzeit noch nicht sagen, auch Kündigungen soll Liebherr nicht ausschließen, wie der ORF weiter schreibt. „Stand jetzt gibt es für rund 100 Beschäftigte der Lienzer Niederlassung zu wenig Arbeit. Erklärtes Ziel sei es jedoch, alle Mitarbeiter (Anm.: von insgesamt 1.340) zu halten.“
Irgendwie eine komische Geschichte rund um Liebherr. Der Kühlgerätemarkt scheint einerseits, lt. Aussagen derer eingebrochen und andererseits warten die Händler auf ihre Ware. Wie kann das sein ?
Als EPU seit ewig + 3 Tage kenne ich mich mit unselbständigen Arbeitsmodellen und Beihilfen nicht aus.
Was ist Kurzarbeit eigentlich? Das konnte ich mit allen SERP Einträgen nicht klären. Egal, es scheint mir weit besser als Arbeitslosigkeit.
Aber sind dem AMS 1000 weitere „Kunden“ lieber, weil man wieder Frischfleisch zum sekkieren, traktieren, sanktionieren hat? Hier entscheiden AMS Beamte (mit 0,0 Tagen Arbeitserfahrung außerhalb der geschützten Werkstätte namens „AMS“) über 1000 Schicksale, Familien oder wie ist das?
Liebherr selbst wird bei seinen 13 Geschäftsfeldern vllt. einige Mitarbeiter von der einen Schiene auf eine andere bringen können.
Kündigen und dem AMS opfern ist halt das Abstellgleis, von dem die älteren nicht mehr herunterkommen …
Komisch ist aber eh, dass ausgerechnet in Zeiten, wo wir alle angeblich vor Hitze umkommen, 11,5 Monate Hochsommer in St.Pölten (bald St. Palm Beach) haben, dass da nicht jeder cm² Absurdistans mit einer Kühlung versehen sein muss.
Und wer außer Liebherr soll das so können?
Als „glühender“ Fan der coolen Liebherr Sachen hoffe ich für alle Beteiligten, dass alles geregelt werden kann!