Flaute bei Technik: Österreichs Markt im Quartalsbericht
Wie das neue, auf Daten von NIQ und GfK basierende „NIQ Retail Spend Barometer“ zeigt, sind die Privatausgaben der Österreicher für Produkte des täglichen Bedarfs (FMCG) und technische Gebrauchsgüter (Tech & Durables) im zweiten Quartal 2024 um 2% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gestiegen. „Das spiegelt sich in einem Gesamtumsatz von 8,8 Milliarden Euro wider“, so NIQ und: „Während Konsumenten mehr für Güter des täglichen Bedarfs ausgaben, sparten sie bei technischen Geräten.“Das NIQ Retail Spend Barometer soll einen vollständigen Überblick über die Ausgaben im FMCG-Sektor (Güter des täglichen Bedarfs, wie haltbare und frische Lebensmittel, Getränke und Drogeriewaren) sowie im Tech-und-Durables-Bereich (technische Konsumgüter, Haushaltsgeräte und Heimwerkerbedarf) in Österreich bieten. Dieser kategorie- und kanalübergreifende, auf Basis echter Abverkaufsdaten getroffene Big-Data-Überblick sei „in dieser Form einzigartig“, wie NIQ sagt. Und: „Diese Analyse ermöglicht es, Marktpotenziale präzise zu identifizieren und aufkommende Trends rechtzeitig zu erkennen.“
Wachstum im FMCG-Markt
Für Produkte des täglichen Bedarfs gaben die Verbraucher in Österreich im zweiten Quartal +2,7 % mehr aus als im Vorjahresquartal. Dabei resultierte das Umsatzwachstum seit langem erstmals wieder aus einer höheren mengenmäßigen Nachfrage. Nach mehreren Jahren mit sinkenden Verkaufszahlen zeigt sich seit dem vierten Quartal 2023 damit eine positive Trendwende in einigen Lebensmittel-Kategorien. „Der heiße April 2024 und die Fußball-Europameisterschaft (EM) 2024 führten zu spürbaren Umsatzsteigerungen in verschiedenen Kategorien“, wie auch NIQ feststellte.
TV-Bereich profitierte von der Fußball-EM 2024, restlicher T&D-Markt unter Druck
Etwas anders sieht die Situation bei T&D-Produkten wie Haushaltsgeräten, technischen Konsumgütern oder Heimwerkerbedarf aus. Hier gingen die Einzelhandelsausgaben 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,3% zurück. Vor allem Segmente wie Mobile Computing, Monitore und Smartphones verzeichneten aufgrund von Sättigungseffekten deutliche Umsatzrückgänge, mit Einbußen von 6 % bei Mobile Computing, 13 % bei Monitoren und 10 % bei Smartphones.
Angetrieben von der Fußball-Europameisterschaft, bilden die Verkäufe von TV-Geräten eine positive Ausnahme, die im zweiten Quartal 2024 nach langer Flaute wieder zulegen konnten. Nach Jahren, in denen Sportgroßereignisse wenig positive Auswirkungen auf die T&D-Verkäufe hatten, konnte die Fußball-EM 2024 speziell beim Verkauf von Flachbildfernsehern für Aufwind sorgen. Auch Produkte wie Luftreinigungsgeräte (33 % mehr Umsatz) und Klimaanlagen (65 % mehr Umsatz) verzeichneten dank der heißen Sommermonate ein deutliches Umsatzwachstum.
„Mit relevanten Innovationen gelingt es neue Kaufanreize zu schaffen. Das gelingt der Branche nun schon seit vielen Jahren vor allem im Segment der Elektrokleingeräte (SDA). Insbesondere in den letzten Quartalen werden diese Innovationen vor allem über Social Media sehr schnell und erfolgreich in Szene gesetzt“, so Oliver Schmitz. „In einem Markt, der zunehmend gesättigt ist, ist es wichtig, flexibel auf Trends zu reagieren und die Strategien kontinuierlich an die Bedürfnisse der Verbraucher anzupassen. Mit unseren kombinierten Markt- und Konsumentendaten erhalten Unternehmen den ‚Full View‘, also einen umfassenden Überblick über den österreichischen Markt, und können so frühzeitig auf Veränderungen reagieren. Dadurch bieten wir klare Empfehlungen für die gezielte Anpassung ihrer Strategien.“
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