PV Austria: Dachflächen reichen nicht aus
In fünf österreichischen Bundesländern gibt es noch gar keine Energieraumplanung, die auf die Bereitstellung von Flächen für die Photovoltaik zielt, wie PV Austria mitteilt. (© Pixabay) Wie eine aktuelle Studie von Oesterreichs Energie zeigt, können Dachflächen nur knapp die Hälfte zu der in 2040 benötigten Photovoltaik-Leistung beitragen. Der Bundesverband Photovoltaic Austria fordert daher eine rasche Ausweisung von ausreichend PV-Flächen in den Bundesländern.In Österreich stehen etwa drei Millionen Gebäude aller Art. Für PV-Anlagen werden aus verschiedensten technischen, wirtschaftlichen oder sozialen Gründen aber nur etwa 20 Prozent davon genutzt, wie die Studie von Oesterreichs Energie zeigt. Die Studie errechnet ein Gebäude-Potential von rund 16 Terawattstunden (TWh), wobei davon ca. 6 TWh bereits genutzt werden. Weiteres Potential wird auf Parkplätzen oder Deponien mit etwa 2,8 TWh erwartet. Für die bis 2040 notwendige jährliche PV-Energie von 41 TWh (gemäß dem Österreichischen Netzinfrastrukturplan) bedeutet das, dass nur knapp 50 Prozent des notwendigen PV-Ausbaus auf bestehenden Gebäuden und Infrastruktur errichtet werden kann. Daher müssen neben Gebäuden und Infrastruktur PV- Anlagen auch auf Freiflächen umgesetzt werden – und genau dafür seien die Bundesländer verantwortlich. „Ohne konsequenter Nutzung des gesamten verfügbaren PV-Potentials, wird sich der Ausbau der Photovoltaik nicht merkbar steigern lassen. Dass wir dafür auch Anlagen in der Freifläche brauchen, wird in der Analyse klar vorgerechnet. Angesichts dessen müssen alle Bundesländer endlich eine Energieraumplanung vorlegen, die diese Bezeichnung wirklich verdient und den Zielen der Energiewende entspricht. Denn nur erneuerbarer Strom ist auch günstiger Strom. Das Kleinklein muss ein Ende haben und Ausreden will niemand mehr hören“, so Herbert Paierl, Vorstandsvorsitzender vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria).
Energieraumplanung in den Bundesländern
Wie Studie weiter zeigt, haben sich bisher die Bundesländer Burgenland, Niederösterreich, die Steiermark und Salzburg dem Thema der Flächenausweisungen zur Sonnenstromproduktion gewidmet. Allesamt in sehr unterschiedlicher Weise. In Niederösterreich sowie in der Steiermark seien zudem erst wenige Projekt umgesetzt. In den restlichen fünf Bundesländern gebe es gar keine Energieraumplanung, die auf eine Bereitstellung von Flächen abzielt. „Unsere Erhebungen zeigen, dass die Gründe, an denen die Projekte scheitern, neben dem fehlenden Netzanschluss und der fehlenden Einbindung der Grundbesitzer auch sehr oft eine fehlende Widmungszustimmung der jeweiligen Gemeinde sind, so dass die bestehenden Zonierungen oftmals nichts mehr als ein Papiertiger sind“, schlussfolgert Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria.
Die PV Austria fordert daher drei Maßnahmen zur Freiflächennutzung:
- Festlegung von Beschleunigungsgebieten und damit die rasche Ausweisung von ausreichend PV-Flächen in den Bundesländern für 41 TWh Strom zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2040
- Jährliche Evaluierung des Umsetzungsgrades inklusive Verpflichtung zur Nachbesserung bei Verlassen des Zielpfade
- Ökologisierung des österreichischen Finanzausgleichs entsprechend der Klimaperformance der einzelnen Bundesländer und Gemeinden
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