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Dienstag, 8. Oktober 2024
„Operatives Ergebnis um mehr als ein Drittel gesteigert“

Bilanz Q3/24: „Ceconomy wächst weiter“

Die Branche | Stefanie Bruckbauer | 17.09.2024 | | 3  Unternehmen
Ceconomy blickt auf „ein starkes drittes Quartal“ zurück, wie CEO Dr. Karsten Wildberger sagte. Die MediaMarkt(Saturn)-Mutter sei im Umsatz deutlich gewachsen und habe ihre Profitabilität weiter verbessert. „Unsere Wachstumsstrategie greift“, so Wildberger, der übrigens in der jährlichen Umfrage von Extel als „Bester CEO“ im europäischen Handelssektor geehrt wurde.

„Ich freue mich, dass wir in unseren Wachstumsfeldern Services & Solutions, Marketplace, Retail Media und bei unseren Eigenmarken weiter zulegen. Die Fußball-Europameisterschaft war ein Wachstumstreiber und wir konnten mit höheren Umsätzen punkten. Besonders TV-Geräte wurden nachgefragt. Die Kundenzufriedenheit erreichte ein neues Hoch. Gleichzeitig bauen wir unsere Omnichannel-Plattform weiter aus: In der Schweiz erhöhen wir unsere Flächenpräsenz mit der geplanten Übernahme von 20 Melectronics-Märkten und in Italien vergrößern wir unsere Standort-Partnerschaft mit dem Lebensmitteleinzelhändler Bennett“, berichtet Ceconomy CEO Dr. Karsten Wildberger angesichts der Bilanz von Q3 des laufenden Geschäftsjahres.

Die Ceconomy AG hat im dritten Quartal 2023/24 seinen Umsatz laut eigenen Angaben um 6,6 % auf 4,9 Mrd. Euro (Q3 2022/23: 4,5 Mrd. Euro) gesteigert. Auf Neunmonatssicht habe das Unternehmen den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,2 % auf 17,1 Mrd. Euro (9M 2022/23: 16,9 Mrd. Euro) erhöht.

Auf der Ergebnisseite stieg das bereinigte EBIT2 im Quartal im Vorjahresvergleich um 9 Mio. Euro auf -51 Mio. Euro. In den ersten neun Monaten lag das bereinigte EBIT2 mit 202 Mio. Euro rund 53 Mio. Euro über dem Vorjahreswert (9M 2022/23: 149 Mio. Euro).

Wie Wildberger weiter ausführte, verzeichnete Ceconomy im dritten Quartal Marktanteilsgewinne in zehn von elf Ländern, unter anderem auch in Deutschland. Das Unternehmen arbeitet dort derzeit an der Integration ausgewählter Gravis-Filialen, um sein kompaktes Smart-Store-Format auch in Deutschland auszubauen.

„Deutliche Umsatzsteigerungen“ – so Wildberger – wurden in der Türkei, Spanien, den Benelux-Ländern, Österreich und Ungarn erzielt. „Zudem verbesserte sich die Profitabilität in Spanien, den Benelux-Ländern sowie dem größten Einzelmarkt Deutschland.“ Ferner werde der Konzern seine Flächenpräsenz in der Schweiz erhöhen und 20 Melectronics-Märkte von Migros übernehmen. Der erfolgreiche Abschluss der Übernahme ist abhängig von der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden und soll voraussichtlich noch in diesem Herbst stattfinden.

Länderübergreifend: Online-Geschäft wächst weiter

Auch das Online-Geschäft habe Im dritten Quartal „in allen Regionen zugelegt“ und verzeichnete einen Anstieg um 9,7 % auf einen Umsatz von 1,0 Mrd. Euro (Q3 2022/23: 963 Mio. Euro). In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2023/24 stieg der Online-Anteil des Konzerns auf 24,2 % (9M 2022/23: 23,1 %).

Weitere Wachstumsfelder

Der Bereich Services & Solutions habe sich für Ceconomy zu einem wichtigen Wachstumstreiber entwickelt, der zugleich die Ertragskraft des Unternehmens weiter stärke. Wildberger dazu: „Dies unterstreichen auch die Entwicklungen im dritten Quartal: Der Services & Solutions-Umsatz erhöhte sich um 18,1 % auf 348 Mio. Euro (Q3 2022/23: 301 Mio. Euro), zum Beispiel mit Angeboten zu Garantieverlängerungen und Mobilfunkverträgen. Außerdem arbeiten wir kontinuierlich daran, das Service-Angebot für unsere Kunden zu erweitern. So wird unter anderem die neue Direktlieferung binnen 90 Minuten in Kooperation mit Uber in Großstädten von den Kunden sehr gut angenommen.“

Auch das Marketplace-Angebot, als Verlängerung des Sortiments von MediaMarktSaturn, entwickle sich erfreulich, wie der CEO berichtet:“Wir konnten unseren Marketplace-Umsatz (Gross Merchandise Value) im dritten Quartal mehr als verdoppeln. Bis Ende Juni waren bereits rund 1.470 Verkäufer mit insgesamt über 1,6 Millionen Produkten auf unserer Plattform vertreten.“ Übrigens: Seit Mai 2024 pilotiert MediaMarktSaturn einen Pop-Up-Store in Tübingen, in dem wiederaufbereitete Geräte von Marketplace-Anbietern aus der Onlinewelt auf die physische Verkaufsfläche gebracht werden.

Ein kräftiges Plus erzielte Ceconomy laut eigenen Angaben auch bei den Eigenmarken: „Im dritten Quartal stieg der Eigenmarkenumsatz um 22 %, insbesondere durch ein Wachstum des Absatzvolumens. Der Eigenmarkenumsatzanteil lag im selben Zeitraum bei knapp 3%.“

Auch der Bereich Retail Media entwickelte sich im dritten Quartal positiv. Im Mai erweiterte der Konzern sein internationales Retail Media-Angebot um Sponsored Brand Ads. „Partner können das neue Produkt in acht von elf Ländern wählen, um ihrer Marke mehr Sichtbarkeit und Relevanz auf den MediaMarktSaturn-Plattformen zu geben“, erklärt Wildberger.

Ceconomy CFO Dr Kai-Ulrich Deissner (Bild: MediaMarktSaturn)

Kundenzufriedenheit steigt

Wie Ceconomy bzw. MediaMarktSaturn immer wieder trommeln, konzentriere man sich darauf, das Kundenerlebnis und die Kundenzufriedenheit (gemessen am NPS = Net Promoter Score) kontinuierlich zu verbessern. „Im Verlauf des dritten Quartals erreichte der NPS 61 Punkte und übertraf damit den Vorjahreswert um 6 Punkte“, berichtet Ceconomy.

Zukunftssichere Finanzstruktur

Mit „der erfolgreichen Platzierung einer an Nachhaltigkeitsziele gebundenen Anleihe am Kapitalmarkt Anfang Juli“ habe das Unternehmen seine Finanzierungsstruktur „langfristig gesichert“, wie CFO Dr. Kai-Ulrich Deissner ausführte. „Im dritten Quartal 2023/24 hat Ceconomy seinen Free Cashflow um rund 100 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr verbessert.“ Und  Deissner erklärt weiter:„Wir haben Umsatz und Ergebnis erneut gesteigert – im sechsten Quartal in Folge. Durch eine kluge Liquiditätssteuerung und strenge Kostenkontrolle haben wir unsere finanzielle Solidität gewährleistet. Die Platzierung unserer nachhaltigkeitsgebundenen Anleihe am Kapitalmarkt sichert uns für die kommenden Jahre eine erstklassige Finanzierung und zeigt das Vertrauen der Investoren in unser Handeln. Mit Fokus und Sicherheit erreichen wir Schritt für Schritt unsere strategischen Ziele.”

Ausblick leicht angepasst

Ceconomy CEO Dr. Karsten Wildberger (Bild: MediaMarktSaturn)

Ceconomy hat seinen Ausblick für das gesamte Geschäftsjahr 2023/24 leicht nach oben angepasst: Das Unternehmen erwartet nun einen moderaten Anstieg des währungs- und portfoliobereinigten Gesamtumsatzes und ein bereinigtes EBIT in der Spanne zwischen 290 Mio. Euro und 310 Mio. Euro. Dabei sollen vor allem die Segmente West- und Südeuropa sowie Osteuropa zum Umsatzwachstum beitragen. Die erwartete Verbesserung des bereinigten EBIT soll primär aus dem Segment West-/Südeuropa resultieren.

Dr. Karsten Wildberger: „Aufgrund unserer beeindruckenden Entwicklung in den vergangenen neun Monaten bin ich für das restliche Gesamtjahr zuversichtlich. Wir bleiben unserem Motto treu: Taten sprechen lauter als Worte. So kommen wir unserem Ziel, der Experience Champion zu sein, konsequent näher.“

Europäisches Extel-Ranking

Dr. Karsten Wildberger, wurde in der Ausgabe 2024 der jährlichen Umfrage von Extel (ehemals Institutional Investor), dem Fachmagazin und Forschungsunternehmen im Bereich der internationalen Finanzen, als „Bester CEO“ im europäischen Handelssektor geehrt. Darüber hinaus wurde Dr. Kai-Ulrich Deissner, CFO der CECONOMY AG, als „Bester CFO“ im etailsektor ausgezeichnet.

Ceconomy belegte außerdem den ersten Platz in den Kategorien „Bestes IR-Team“, „Bester IR-Experte“ mit Vice President Investor Relations Fabienne Caron, „Bestes IR-Programm“ und „Bester Investoren/Analystentag“.

Das Extel-Ranking greift laut eigenen Angaben die Bewertungen von rund 1.800 Fachleuten, institutionellen Investoren und Finanzanalysten auf. Die CEOs wurden anhand der Kriterien Glaubwürdigkeit, Führung und Kommunikation bewertet, während die CFOs anhand der Kriterien Kapitalallokation, Finanzverwaltung und Kommunikation beurteilt wurden. Darüber hinaus wurden die Qualität des Vorstands und die ESG-Kennzahlen bewertet. Zur Bewertung der Investor-Relations-Aktivitäten wurde eine Reihe von Faktoren untersucht, darunter Roadshows, die Qualität der Finanzinformationen, Geschäfts- und Marktkenntnisse sowie die Reaktionsfähigkeit und das Ansehen des Unternehmens.

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Kommentare (3)

  1. Sehr erstaunlich, denn immer wenn ich in einen dieser MM gehe, sehe ich nichts als immer die gleichen Artikel und kaum Kunden. Sortimentstiefe ist ein Fremdwort und das wird eigentlich von Woche zu Woche schlimmer. Kann also nur über online das Wachstum zu erzielen sein. Jedenfalls ist MM nur mehr ein Schatten von früher, gibt eigentlich keinen Grund dort wirklich zu kaufen.

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    1. 1. was vermissen sie und 2. wer im österreichischen Handel hat eine hohe Sortimentstiefe? 3. Wenn man den Quartalsbericht ließt sieht man wo das Wachstum herkommt.

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      1. Der Anspruch sollte nicht sein ob wer anderer eine hohe Sortimentstiefe hat, aber diese gibt es durchaus bei einigen Fachhändlern wie z.B. Stohlhofer bei Unterhaltungselektronik. Man muss nicht überall das Sortiment bespielen, aber nur an der Oberfläche breit aufgestellt ist für mich zu wenig. Aus meiner Erfahrung kann ich Ihnen sagen, dass ich meine Geräte bei MM schon lange nicht mehr kaufe, weil mir einfach die Auswahl nicht zusagt. Die Märkte sind zwar groß, aber viele Meter gehören dem selben Hersteller, z.B. bei Kabel und Hüllen Hama und Vivanco. Dieses Zubehör ist leider nicht sehr haltbar, dafür günstig. Früher hat man im MM auch richtig gutes Zubehör kaufen können. Das kann man auf viele Bereiche herunterbrechen, ganz abgeschafft wurden hochwertige HIFI Komponenten, auch in der Mittelklasse fehlt es. Wer Gebühren für Listung usw. zahlen will, wird dort präsentiert und dazu sind eben nicht alle bereit. Feine Geschäfte gibt es von allen Kooperationen und in diversen Bundesländern. Bei online bin ich besser bei 08/15 oder Köck aufgebhoben, ebenfalls Hybrid Geschäfte, jedoch mit einer wirklich schnellen Anlieferung aus dem zentralen Lager. Das große MM Sortiment auf der Webseite kommt eher von den vielen Shops die online gelistet sind. Wenn man auf Marktverfügbarkeit geht, dann hat das Sortiment auf Lager schnell ein Ende. Da kann ich aber gleich bei Amazon und Co. bestellen. Lager kostet Geld und da hat MM ganze Arbeit bei der Reduktion geleistet. Schon alleine die Auflösung ganzer Sortimente mit Tonträgern hat zu vielen leeren Flächen geführt, wobei der Abklang von CD und Video ein Branchenthema ist.
        Eigentlich kann man froh sein, dass die stationäre Schwäche bei MM dem stationären Fachhandel zu Gute kommt, wenn er das Potential heben möchte. Ich gönne MM jeden Cent an EBIT, aber ein wenig Kritik bei den eigenen Jubelmeldungen muss man auch anbringen dürfen. Wer am Kunden vorbeiwirtschaftet, wird u.U. bald nichts bewirtschaften.

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