KV-Verhandlungen: Harte Fronten

Das Forderungspaket, mit dem die GPA in die diesjährigen Verhandlungen gehen, hat es in sich. So strebt die GPAals Verhandlungsziel eine spürbare und dauerhafte Erhöhung der Gehälter um 4,8%, eine Anhebung des Lehrlingseinkommens im 1. Lehrjahr auf 1.000 Euro, die Aufrechterhaltung bestehender Überzahlungen zum 31.12.2024 in voller Höhe sowie die Aufrechterhaltung der Überzahlung bei einem Gehaltsstufensprung an.
Zusätzlich fordert die Gewerkschaft mehr dauerhafte Freizeittage an. Ab fünf Dienstjahren sollen drei zusätzliche freie Tage hinzukommen, ab dem siebten Dienstjahr 2 weitere und ab dem zehnten nochmals einer. Außerdem wollen die Arbeitnehmer-Vertreter einen Zuschlag für Mehrarbeitszeiten ab der ersten Stunde Überschreitung (über das vereinbarte NAZ-Ausmaß hinaus) durchsetzen.
Rainer Trefelik, Spartenobmann Handel und zum fünften Mal Verhandlungsführer der Arbeitgeberseite, verwies dagegen in seinem Statement auf die schlechten Rahmenbedingungen im Handel. Seit 2020 bestimmen Krisen den Alltag in der Branche, unter diesen Voraussetzungen gehe es zuerst darum, gemeinsam durch die Krise zu kommen. Einen Abschluss über der Inflationsrate sei für ihn nicht machbar. „Das halte ich für ausgeschlossen“, erklärte der Spartenobmann vor dem Verhandlungsbeginn. Außerdem erteilte er der Forderung nach mehr Freizeit eine deutliche Absage.
Angesichts der deutlich geringeren Kauflust der Konsumenten, gingen sich die Forderungen der Arbeitnehmer-Vertreter nicht aus. „Uns laufen die Kosten davon“, betonte Trefelik. „Und der Ausblick ist nicht prickelnd.“ Zwar hätten die Umsätze im Handel zuletzt um 9,8% zugelegt. Gleichzeitig sind allerdings auch die Personalkosten um 21,3% gestiegen.
Dass beide Seiten lange Verhandlungen erwarten, zeigt sich an der Anzahl der ausgemachten Verhandlungstermine. Von denen sind bereits vier fixiert. Die letzte davon wäre am 21. November. Damit könnte zumindest, eine Einigung vorausgesetzt, das Weihnachtsgeschäft ungestört ablaufen.
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