Drei Minuten
(© Pixabay) Drei Minuten mögen auf den ersten Blick kurz erscheinen, doch in dieser kurzen Zeitspanne kann erstaunlich viel erreicht werden. Wie uns die 3-Minuten Regel dabei helfen soll, Prioritäten auf die wichtigen Dinge im Leben zu legen.Ich musste etwas schmunzeln, als ich vor ein paar Tagen diese Meldung las: Seit kurzem dürfen sich Reisende in der Drop-off-Zone des Flughafens Dunedin in Neuseeland beim Abschied maximal drei Minuten umarmen. Diese Maßnahme soll den Verkehrsfluss verbessern und Staus vermeiden. Die neue Regelung hat für viel Aufregung im Internet gesorgt. Kritiker der Regel in den sozialen Medien sagen, sie sei „unmenschlich und unnötig“. Andere wiederrum lobten den Flughafen für seinen freundlichen Ansatz in einer Zeit, in der Flughäfen auf der ganzen Welt Gebühren für das Absetzen von Fluggästen einführen. Der GF des Flughafens Daniel De Bono, äußerte natürlich auch zu diesem Thema. Er beschrieb Flughäfen als „Stätten der Emotionen“ Zudem gehe es darum, „auch anderen die Möglichkeit zu geben, sich zu umarmen.“
Doch wie feststellte, ist die 3-Minuten-Regel auch in anderen Bereichen des Lebens anwendbar. Denn wer kennt es nicht? Man schiebt ein unangenehmes Telefonat tagelang vor sich her, der Wäscheberg stapelt sich oder der Termin beim Arzt steht an. Die Idee hinter der 3-Minuten-Regel ist, den Berg an Aufgaben gar nicht zustande kommen zu lassen. Jede Aufgabe, die nicht länger als drei Minuten dauert, soll sofort erledigt werden, wenn sie anfällt.
Und auch auf die Frage, welche Kommentare heutzutage eigentlich noch okay sind, gibt es mit der 3-Minuten-Regel eine Antwort. Alles, was mein Gegenüber innerhalb von drei Minuten ändern kann, kann adressiert werden, also zum Beispiel, wenn jemand Spinat zwischen den Zähnen hat oder der Reißverschluss von der Hose offen ist. Wenn aber jemand zum Beispiel an Gewicht zugelegt hat oder einen schlechten Haarschnitt hat, ist das nicht zu kommentieren, da sich das innerhalb von drei Minuten nicht ändern lässt. Eigentlich ganz einfach, wie ich finde.
180 Sekunden. Drei Minuten. In dieser Zeit können viele kleine Aufgaben erledigt werden, die im Alltag oft anfallen, wie zum Beispiel den Tisch abräumen, Einkaufszettel schreiben oder den Müll rausbringen. Aber oft braucht es gar nicht drei Minuten. Laut einer Studie kann bereits nach einer 20-sekündigen Umarmung ein steigender Oxytocin-Spiegel nachgewiesen werden. Wenn Sie heute also noch niemanden umarmt haben, dann wird es jetzt Zeit und Sie bekommen auch keine Probleme am Flughafen 😉
Die drei Minuten Regel ist gut, darf aber nicht dazu führen sich zu verzetteln. Die kleinen Aufgaben priorisieren kann dazu führen, dass für die Großen zu wenig Zeit bleibt.
Tendenziell sollte man die großen Aufgaben priorisieren und die Lücken mit den kleineren füllen. Das ist wie wenn man einen Behälter mit unterschiedlich großen Steinen befüllen möchte – wenn man von klein zu groß arbeitet bekommt man nicht alles unter, wenn man von groß zu klein befüllt, geht es sich plötzlich aus.
Die drei Minuten Regel auf Flughäfen halte ich für Unfug, denn wie sagt man so schön: „Flughäfen sehen mehr ehrliche Küsse als Hochzeitskapellen!“ 😉