kikaLeiner stellt Insolvenzantrag
(© D.Schebach) kikaLeiner kommt offensichtlich nicht mehr hoch. Wie die Möbelhaus-Kette heute, Dienstag, mitgeteilt hat, stellt das Unternehmen einen Insolvenzantrag. Das eigene Insolvenzverfahren, die SIGNA-Pleite, die anhaltende Rezession und die Kostensteigerungen seit der Übernahme werden als die Gründe für das Scheitern der Sanierung genannt.„Das Management von kikaLeiner hat alles Menschenmögliche unternommen, um den Fortbestand des Unternehmens zu ermöglichen, aber unter den derzeitigen Rahmenbedingungen war die Sanierung des schwer angeschlagenen Möbelhauses leider nicht möglich“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens. Von der Pleite sind rund 1400 Mitarbeiter betroffen.
Verbunden mit der SIGNA-Pleite
Vergangenes Jahr hatte die SIGNA-Gruppe das Möbelhaus überraschend an das Managementteam um Hermann Wieser verkauft. Die Immobilien wurden dagegen von der in Graz ansässigen Supernova Gruppe übernommen. Kurz darauf hatten die neuen Eigentümer für Möbelhauskette zum ersten Mal einen Insolvenzantrag gestellt. Dazu wurden tiefe Einschnitte beim Unternehmen getätigt und 23 der 40 Standorte geschlossen. Das Management-Team begründete dies mit dem hohen operativen Verlust von kikaLeiner in der Höhe von 150 Mio. Euro und laufenden Kapitalbedarf von rund 8 bis 10 Mio. Euro pro Monat. Im September 2023 hatten schließlich die Gläubiger dem Sanierungsplan zugestimmt. Allerdings hatte dieser vorgesehen, dass vorherige Eigentümer, die SIGNA-Gruppe von Investor Rene Benko weitere 20 Mio. Euro zuschießt.
Die Insolvenz der SIGNA-Gruppe hat diesen Teil des Sanierungsplanes natürlich durchkreuzt. Aber auch sonst hätten die Rahmenbedingungen eine Sanierung nicht ermöglicht, wie das Unternehmen nun mitteilte: Offenbar habe das Sanierungsverfahren die Marke kikaLeiner nachhaltig beschädigt, heißt es seitens des Unternehmens. Gleichzeitig hätte die SIGNA-Insolvenz immer wieder zu Gerüchten und Kundenanfragen geführt. Die Kostensteigerungen in allen Bereichen, wie auch bei den letzten Kollektivvertragsverhandlungen hätten die Gestaltungsspielräume des Unternehmens zusätzlich verengt. Zusammen mit der allgemeinen Kaufzurückhaltung der Konsumenten für mittlerweile rund zwei Jahre, sei damit eine Rettung des Möbelhauses unmöglich geworden. Über die weitere Zukunft des Unternehmens entscheide nun der Insolvenzverwalter.
GPA will Betroffene beraten
Im Zusammenhang mit dem Insolvenzantrag hat sich auch die Gewerkschaft der Privatangestellten zu Wort gemeldet. Michael Pieber, Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA Niederösterreich, warnt hier die Mitarbeiter vor voreiligen Schritten: „Im Fall einer Insolvenz übernimmt der Insolvenzentgeltfonds die Auszahlung offener Ansprüche. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind damit davor geschützt, dass ihnen aufgrund der Insolvenz Geld entgeht. Die Gewerkschaft GPA wird in enger Zusammenarbeit mit der Arbeiterkammer die Beschäftigten beraten und strukturiert die weitere Vorgangsweise darlegen. Wenn Sie nun selbst kündigen oder etwas unterschreiben, gefährden Sie eventuell Ansprüche. Lassen Sie sich unbedingt von uns beraten!“
uiuiui, die Gutscheine, Anzahlungen und Bestellungen sind schon gesperrt.