KV-Verhandlungen: Vierte Runde brachte keine Einigung
Die Arbeitgeberseite bietet weiterhin 3,1% Lohnerhöhung. (© Andreas Hermsdorf / pixelio.de) Auch die 4. Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag im Handel ist gestern, Donnerstag, ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die Arbeitgeberseite betont zwar das gute Gesprächsklima, bleibt aber ansonsten bei ihrem Angebot von 3,1%. Die Arbeitnehmerseite beharrt weiterhin auf einem deutlich höheren Abschluss und ruft für die Black Week zu Kundgebungen auf.Seitens der Arbeitgebervertreter sieht man die Möglichkeiten ausgeschöpft. „Wir hatten lange, wertschätzende Gespräche, doch die Arbeitnehmervertreter sind leider immer noch nicht bereit, die Realität zu akzeptieren. Sie fordern weiter einen Abschluss, der sich angesichts der konjunkturellen Situation für die Handelsbetriebe einfach nicht ausgeht“, so Bundesspartenobmann Rainer Trefelik nach der 4. Verhandlungsrunde.
Angebot der Arbeitgeberseite laufe weiterhin auf einen Zwei-Jahres-Abschluss mit 3,1% KV-Erhöhung für 2025 sowie einem Plus von 0,5% auf die rollierende Inflation 2026 – vorausgesetzt sei hier allerdings eine Begrenzung der Inflationsrate nach oben. Das Angebot stützt sich auf eine aktuelle Berechnung des Instituts für Höhere Studien, welche eine 12-Monats-Inflation von Oktober 2024 bis Oktober 2025 von 2,2% vorhersagt. „Der Vorschlag der Arbeitgeber wäre somit innerhalb der Prognosebandbreite. Doch wir haben in den Gesprächen auch andere Varianten diskutiert, es ist letztlich an Details gescheitert. Aber auch die Details sind für die Handelsunternehmen in Zeiten wie diesen nicht leicht zu stemmen“, so Trefelik.
Der Bundesspartenobmann verwies in dem Zusammenhang auf die Benya-Formel (Abgeltung der Inflation und ein Anteil an der Produktivitätssteigerung), an der sich das Angebot der Arbeitgeber orientiere. Diese sei auch zu berücksichtigen, wenn die Produktivität rückläufig sei. „Und das ist im Handel bereits seit einigen Jahren der Fall“, stellt Trefelik klar. So sank die Arbeitsproduktivität im heimischen Handel laut IHS von 2021 bis 2024 im Durchschnitt um 3,4 %. Betrachtet man nur das Jahr 2023, dann ist der Rückgang mit 5,6 % noch dramatischer. „Die Handelsunternehmen müssen aktuell laufend den Spagat zwischen steigenden Kosten und sinkenden Umsätzen schaffen. Daher gibt es eine Grenze, wo wir schwer drüber können. Ziel muss schließlich sein, weitere Schließungen und Insolvenzen im Handel zu vermeiden und Arbeitsplätze zu erhalten“, so Trefelik abschließend.
Gewerkschaft GPA ruft zu Kundgebungen am 29.11. und 30.11. in Linz und Wien auf
Für die Vertreter der Arbeitnehmerseite geht das Angebot der Arbeitgeber nicht weit genug. „Leider haben sich die Arbeitgeber nicht bewegt und beharren auf ihrem Letztangebot. Das ist einfach zu wenig. Die Beschäftigten würden einseitig das volle Risiko der aktuell schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung tragen. Das Angebot bietet keinerlei Sicherheit für eine nachhaltige Gehaltsentwicklung “, zeigte sich die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Veronika Arnost enttäuscht.
„Wir werden nun, wie schon angekündigt, zu Kundgebungen am Freitag, den 29.11. und Samstag, den 30.11. aufrufen und auch alle Menschen, die sich solidarisch mit den Handessangestellten erklären, einladen, uns zu unterstützen. Wir haben aber auch noch weitere Maßnahmen in der Schublade“, so der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel Martin Müllauer.
Die Gewerkschaft will deswegen zusätzlichen Druck aufbauen. „Wir werden nun, wie schon angekündigt, zu Kundgebungen am Freitag, den 29.11. und Samstag, den 30.11. aufrufen und auch alle Menschen, die sich solidarisch mit den Handessangestellten erklären, einladen, uns zu unterstützen. Wir haben aber auch noch weitere Maßnahmen in der Schublade“, so der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel Martin Müllauer.
Der nächste Verhandlungstermin steht noch nicht fest.
also ich gehe garantiert nicht zu der Kundgebung der GPA !
die Wirtschaft ringt aktuel um Umsätze und liegt in vielen Bereichen fast am Boden
und die niedrigen Handelsspannen tun ihr übriges
nicht zu verstehen warum die Gewerkschaften mehr und mehr herausholen wollen
aus einem leeren Sack kann man nichts herausnehmen !