Energy3000 macht Stromhandel für Partner möglich
Aus Sicht von Energy3000-GF Christian Bairhuber passt die Trading-Genossenschaft mit ihren weitreichenden Möglichkeiten zur Vernetzung und Stromvermarktung sehr gut in das Gesamtkonzept der Zukunft. (© Energy3000) Vor wenigen Wochen wurde die Energy3000 Trading eGen. gegründet, mit der das PV-Systemhaus in das Feld der Stromvermarktung einsteigt. Darin orten Geschäftsführer Christian Bairhuber und Head of Legal Department Martin Seidl enormes Zukunftspotenzial – nicht nur für das Unternehmen selbst, sondern auch für die Fachpartner.Um sich auf die zukünftigen Entwicklungen des Strommarktes vorzubereiten und das Angebot in dieser Hinsicht adäquat abzurunden, hat Energy3000 solar die eingangs genannte Trading-Gesellschaft gegründet. „Der Entwurf des ElWG enthält erstmalig eine Gesetzesbestimmung zu Stromspeichern sowie viele neue Marktrollen, die in Zukunft möglich werden, wie etwa Peer-to-Peer-Geschäfte oder Direkteleitungen. Auch dynamische Preise sind ein immer wichtigeres Thema und mit der stark wachsenden Anzahl an Photovoltaikanlagen, d.h. der damit einhergehenden Kleinteiligkeit, braucht es natürlich auch mehr vernetztes Arbeiten – sowohl in Hinblick auf die Stromvermarktung als auch der Umsetzung und Verwaltung dieser Anlagen. Hier wollen wir mit der Energy3000 Trading jetzt die ersten Schritte machen und diesen Bereich sukzessive aufbauen”, erläutert Martin Seidl die zugrundeliegende Idee.
Inklusives Konzept
Man hat sich für ein Genossenschaftsmodell entschieden, damit sich Interessenten als Mitglieder aktiv einbringen können und über die Geschäftsanteile entsprechend am Erfolg mitpartizipieren. In der Anfangsphase steht die Stromvermarktung von PV-Anlagen im Fokus, wie Seidl weiter ausführt: „D.h. wir verkaufen den Strom an der Börse. Das ist auch notwendig für die Inanspruchnahme der Marktprämienförderung, bei der man sich mittlerweile selbst um die Vermarktung kümmern muss und daher sowieso einen Abnehmer für den produzierten Strom braucht. Und für Anlagen ab 500 kWp besteht gar nicht mehr die Möglichkeit, bei der OeMAG einzuspeisen. Wie wir sehen, geht es gerade bei Volleinspeisern ohne Marktprämie praktisch gar nicht mehr. Und dieser Vermarktungspartner wollen wir sein und kontinuierlich das Portfolio erweitern. Etwa indem wir Batteriespeicher einbinden, um die Bilanzgruppe optimal zu bewirtschaften, andererseits wollen wir auch Erfahrungen bei der Teilnahme am Regelenergiemarkt sammeln.”
Zwei Fliegen mit einer Klappe
Neben den Vermarktungstätigkeiten im österreichischen Bilanzgruppensystem hat man auch das Thema Energiegemeinschaften ins Auge gefasst: „Die Genossenschaft ist ja ein sehr oft gewählter Rechtsträger für die Umsetzung von Energiegemeinschaften. D.h. wir haben hier neben der klassischen Vermarktung an der Börse auch gleich die zweite Möglichkeit, die bestehende Genossenschaft für Energiegemeinschaften zu nutzen. Dafür haben wir mit der connesso energy GmbH, die auch Gründungspartner der Energy3000 Trading ist, bereits eine etablierte Software für die Nutzung und Abwicklung zur Verfügung. Wir werden voraussichtlich also auch eine Bürgerenergiegemeinschaft umsetzen, damit dieser Strom österreichweit genutzt und geteilt werden kann.” In weiterer Zukunft wolle man auch die Möglichkeit prüfen, Verbraucher zu beliefern „Es ist also nicht ausgeschlossen, dass wir dann auch ein echter Energielieferant für Endkunden werden.”
In den Startlöchern
Mit der Umsetzung will Energy3000 nicht mehr lange warten, schildert Seidl: „Mit der Stromvermarktung an der Börse starten wir sofort. Mit der Energiegemeinschaft werden wir auch noch in diesem Jahr oder spätestens Anfang 2025 loslegen. Und die nächsten Schritte sind dann abhängig von den gesetzlichen Rahmenbedingungen. Ich hoffe, dass das Elektrizitätswirtschaftsgesetz in der neuen Legislaturperiode im zweiten Halbjahr 2025 kommen wird. Dann können wir uns auch die neuen Möglichkeiten wie Peer-to-Peer-Geschäfte, Direktleitungs-Optionen, Contracting etc. ansehen. Die Belieferung von Endkunden würde ich frühestens für 2026 ansetzen.”
Die organisatorischen und formalen Vorarbeiten hat Energy3000 jedenfalls allesamt erledigt und auch die ersten Fachpartner sind mit ihren Erzeugungsanlagen bereits an Bord. Seidl hofft, dass noch viele diesem Beispiel folgen, denn: „Das Potenzial, das wir hier sehen, ist wirklich enorm.”
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