APG-Factbox: Oktober mit großen Zugewinnen an erneuerbarem Strom
Die APG-Factbox zeigt im Oktober 2024 über 100 Prozent Stromverbrauchsdeckung durch erneuerbare Energien. (© APG) Wie die APG-Factbox zeigt, waren die Oktober-Wochen bestimmt durch eine für diesen Monat außergewöhnlich gute erneuerbare Produktion im Ausmaß von 6.047 Gigawattstunden (GWh). Das entspricht einer Steigerung der erneuerbaren Stromerzeugung um 54 Prozent gegenüber der Vergleichsperiode im Vorjahr.Wie die APG informiert, konnte Österreich seinen eigenen Strombedarf (5.611 GWh) im Oktober bilanziell zu 100 Prozent durch erneuerbare Energie decken. Hauptgründe dafür waren der überdurchschnittliche Niederschlag und die damit einhergehende hohe Erzeugung aus Laufwasserkraftwerken. Die Wasserkraft machte im Oktober mit 4.664 GWh rund 77 Prozent der Erneuerbaren aus, damit war der Anteil an den Erneuerbaren um 9 Prozent höher als im Vorjahresmonat. Die Windenergie trug mit 812 GWh rund 13 Prozent zur Produktion nachhaltigen Stroms bei. Wohingegen die Photovoltaik-Einspeisung insgesamt 336 GWh und somit 6 Prozent zu den Erneuerbaren beisteuerte.
Wie die APG-Factbox außerdem zeigt, konnte durch die gute Produktion aus erneuerbaren Energiequellen in Österreich ein Stromüberschuss erzielt werden, der dazu führte, dass Österreich im Oktober an 29 Tagen Strom bilanziell ins Ausland exportieren konnte und einen Exportsaldo von 904 GWh (auf Basis der Fahrpläne) erzielte. Im Vergleich dazu war im Oktober des vergangenen Jahres an keinem einzigen Tag Stromexportland.
Redispatch-Maßnahmen
Um Überlastungen im Stromnetz zu verhindern und um die sichere Stromversorgung zu gewährleisten, werden sogenannte Redispatch-Maßnahmen angewendet. Darunter versteht man den gezielten und kontrollierten Einsatz von Kraftwerken. Im Oktober musste an 23 Tagen in die Einsatzplanung der Kraftwerke in Österreich eingegriffen werden. Um sieben Tage mehr als im Durchschnitt der bisherigen neun Monate (16 Tage pro Monat in 2024). Dabei entstehen Kosten, die der Stromkunde zahlen muss. Bis Ende Oktober lagen diese Kosten bei rund 79,7 Millionen Euro für die ersten Monate des Jahres 2024.
Über das regionale Stromnetz der APG wird auch der Energieaustausch innerhalb des Landes ermöglicht. Stromüberschüsse der einzelnen Bundesländer können dadurch österreichweit verteilt und Defizite kompensiert werden.Kärnten (411 GWh) konnte aufgrund von guter Wasserproduktion im Oktober den höchsten Energieüberschuss erzeugen und über das APG-Netz österreichweit zur Verfügung stellen. Niederösterreich (378 GWh) aufgrund seiner guten Wasser- und Windproduktion am zweitmeisten. Wien (304 GWh) musste neben Vorarlberg (134 GWh) am meisten Strom aus dem Netz beziehen.
Stromverbrauch im Oktober 2024
Im Oktober (KW 40-44) wurde in Österreich auf Basis der aktuell vorliegenden Daten 5.611 GWh Strom aus dem öffentlichen Netz verbraucht – um rund vier Prozent mehr als im Oktober 2023 (5.390 GWh). Da die APG nur den Strombezug aus dem öffentlichen Netz in der eigenen Regelzone ausweist, ist in dieser Zahl der Verbrauch, der durch eigenproduzierten PV-Strom gedeckt wird, nicht enthalten.
Kommentare