Einigung bei KV-Verhandlungen im Handel erzielt
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Das Ringen um einen neuen Kollektivvertrag für den heimischen Handel ist vorbei. Das berichtet die Austria Presse Agentur (APA) am Dienstagabend. Die Beschäftigten im Handel erhalten im kommenden Jahr um 3,3 Prozent mehr Gehalt, 2026 soll es um 0,5 Prozent mehr als die rollierende Inflation geben. Bei einer Jahresinflation von 2,9%wird zumindest die Inflationsrate abgegolten. Bestehende Überzahlungen über die kollektivvertraglichen Gehälter bleiben voll aufrecht.
Konkret bedeutet das für das Jahr 2026:
Bis zu einer rollierenden Inflation von 2,3 % steigen die Gehälter um 0,5% über der Inflationsrate.
Bei einer rollierenden Inflation von 2,4% und 2,5% steigen die Gehälter um 0,4% über der Inflationsrate.
Bei einer rollierenden Inflation von 2,6% steigen die Gehälter um 0,3% über der Inflationsrate.
Bi einer rollierenden Inflation von 2,7% steigen die Gehälter um 0,2% über der Inflationsrate.
Bei einer rollierenden Inflation von 2,8% steigen die Gehälter um 0,1% über der Inflationsrate.
Bei einer rollierenden Inflation von 2,9% wird die Inflation abgegolten.
Ab einem Wert von 3,0 % muss neu verhandelt werden.
Die Lehrlingseinkommen für die etwa 15.000 Lehrlinge werden im Jahr 2025 im 1. Lehrjahr auf 1.000.- Euro erhöht, was eine Erhöhung um 13,64% bedeutet. Im zweiten, dritten und vierten Lehrjahr gibt es eine Erhöhung auf 1.170.- Euro, 1.480.- Euro und 1.540.- Euro. Im nächste Jahr wollen die Sozialpartner die Zeit nutzen, um Reformgespräche über den Kollektivvertrag zu führen.
„Kein Grund für einen übertriebenen Jubel“
„Der heute getätigte Abschluss ist für uns kein Grund für einen übertriebenen Jubel. Wir haben aber aufgrund der wirtschaftlichen sehr schwierigen Rahmenbedingungen unsere Verantwortung wahrgenommen und einem Kompromiss zugestimmt, der die Aussicht auf eine nachhaltige Gehaltsentwicklung bringt. Wir werden auch die Zeit nutzen, an einer sinnvollen Reform des Kollektivvertrages zu arbeiten, die für die Beschäftigten Vorteile bringen muss“, so die Chefverhandlerin der Gewerkschaft GPA, Veronika Arnost. Der Vorsitzende des Wirtschaftsbereichs Handel in der Gewerkschaft GPA Martin Müllauer sagt: „Wir brauchen jetzt Sicherheit und Zuversicht, vor allem auch für die Beschäftigten, statt einem Krankjammern der Branche. Der Zweijahresabschluss sollte dafür einen Beitrag leisten. Ich bedanke mich bei allen, die Betriebsversammlungen in den Betrieben abgehalten haben und sich daran beteiligt haben und uns bei öffentlichen Kundebungen unterstützt haben.“
„Die nun schon seit mehreren Jahren andauernde Krise im Handel machte es notwendig, dass wir neue sozialpartnerschaftliche Wege gehen. Wir haben uns daher nach intensiven, aber persönlich sehr wertschätzenden Verhandlungen auf einen Kollektivvertrag für zwei Jahre geeinigt“, berichtet Rainer Trefelik, Obmann der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und er fügt hinzu: „Diese Kostensteigerungen werden für viele Handelsbetriebe sehr herausfordernd sein. Doch der Zwei-Jahres-Abschluss sorgt für mehr Planbarkeit sowie dafür, dass die Kosten nicht völlig aus dem Ruder laufen. Und er ermöglicht es, einen Reformprozess über den Kollektivvertrag einzuleiten“, sagt Trefelik. Zudem verbinde man mit den Gehaltserhöhungen die Hoffnung, dass „durch die Kaufkraftsteigerung endlich wieder etwas Konsumfreude zurückkehrt und zumindest ein Teil der Erhöhung zurück in den Handel fließt.“
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