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Donnerstag, 23. Januar 2025
Telekom-Kommentar E&W 12/2024

Auf den TK-FH wartet viel Arbeit

Telekom | Dominik Schebach | 08.12.2024 | Bilder | |  Meinung
Derzeit ist das Weihnachtsgeschäft voll in Fahrt. Mit attraktiven Angeboten und umfangreichen Kampagnen locken die Netzbetreiber die Endkunden an den POS. Die Jahresend-Rallye kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der TK-Fachhandel ein schwieriges Jahr hinter sich hat. Man sollte allerdings nicht nur schwarzmalen, sondern auch die Chancen sehen, die sich hier auftun.

Da ist z.B. der Bereich der Klein- und Kleinstunternehmen. Denn diese fallen bei der Digitalisierung in Österreich immer weiter zurück. Das ist das Ergebnis der Digitalisierungsstudie, welche Arthur D. Little im Auftrag von Drei durchgeführt hat (siehe. S.49). Das heißt aber im Umkehrschluss, dass es für den Telekom-FH gerade in diesem Bereich viel zu tun gibt. Denn ohne die fortgesetzte Digitalisierung geht heute nichts mehr. Egal, ob man sich mit Cloud-Services oder Künstlicher Intelligenz im Unternehmen beschäftigt, die Grundlage für die erfolgreiche Nutzung dieser Technologien sind immer leistungsfähige Internetzugänge. Da gibt es allerdings nach den Worten von Drei CEO Rudolf Schrefl „wenig High-Speed, dafür aber viel Unwissen in den Unternehmen.“

Damit verbunden ist das österreichische Spezifikum, dass die Nachfrage nach Glasfaseranschlüssen derzeit bei den Endkunden recht gering ist. Es leben zwar viele Österreicher in Versorgungsgebieten, die Anschlussrate liegt allerdings oftmals bei gerade 20 %. Jetzt mag man argumentieren, dass Österreich ein Mobilfunkland sei, und die Konsumenten keine Lust auf Fiber-to-the-Home haben. Das hat etwas für sich. Die 5G-Abdeckung ist bereits recht hoch. Der mobile Breitbandanschluss ist schnell eingerichtet und für viele Benutzer ausreichend – womit diese Technologie sich auch leicht verkaufen lässt.

Andererseits liegt es im Interesse eines jeden Betreibers, dass die vorhandenen Netze auch „voll“ werden. Der Telekom-FH mit seiner Flächendeckung und seiner Ortskenntnis sollte in diesem Zusammenhang die Chance nutzen. Dementsprechend muss der Fachhandel auch die derzeit laufende Diskussion um die Breitband-Förderung im Auge behalten. Eine Nachfrageförderung, wie sie z.B. von der Digitaloffensive Österreich angestrebt wird, würde vor allem den Fachhändlern in bereits erschlossenen Versorgungsgebieten in die Karten spielen. Sollte die nächste Bundesregierung dagegen das bestehende Fördermodell der Breitband-Milliarden weiter forcieren, dann ergeben sich vor allem in Ausbaugebieten neue Chancen. So oder so – die Glasfaser ist auch im Endkundenbereich ein Türöffner für weitere Services wie TV oder Smart Home, womit sich die Verdienstchancen für den Telekom-FH weiter steigern lassen.

Ich bin überzeugt, dass sich in den kommenden Jahren hier weitere Möglichkeiten auftun werden. Der Telekom-Fachhandel wird in fünf Jahren deswegen anders aussehen als heute. Aber die Grundlage bleibt gleich: Ohne Kommunikation geht es nicht – und je komplexer die Gesellschaft wird, desto größer werden die Anforderungen an die Kommunikation. Damit ist klar, es gibt immer was zu tun.

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