HV und WIFO: „Weihnachtsgeschäft leicht über Vorjahresniveau“
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Die gute Nachricht zuerst: Das aktuelle Weihnachtsgeschäft ist laut Handelsverband weit besser als erwartet angelaufen. Das kalte Wetter dürfte seinen Teil dazu beigetragen haben, die heimischen Shoppingcenter verzeichneten hohe Kundenfrequenzen, auch in den Einkaufsstraßen war der Andrang an den beiden Adventsamstagen groß.„Die Umsatzprognose von Handelsverband und WIFO für den österreichischen Einzelhandel geht heuer von einem Dezember-Umsatz von insgesamt 7,5 Milliarden Euro aus, der weihnachtsbedingte Mehrumsatz liegt bei 1,15 Mrd. Euro netto. Im Vergleich zum Vorjahr (7,34 Mrd.) freuen wir uns über eine moderate Steigerung von 2 Prozent“, so Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. Inflationsbereinigt entspricht das einem Plus von 0,6%. Jürgen Bierbaumer, Senior Economist am Österreichischen Institut für Wirtschaftsforschung (WIFO), fügt hinzu: „Wir sehen auch heuer deutliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. Betrachtet man lediglich den Nichtlebensmittelbereich, liegen die Mehrumsätze im Dezember um 26 Millionen Euro hinter dem Vorjahresniveau, und um rund 84 Millionen Euro hinter 2019 zurück.“
386 Euro für Geschenke
„Im Schnitt werden die Österreicherinnen und Österreicher heuer 386 Euro für Geschenke ausgeben, um 26 Euro mehr als im Vorjahr“, erklärt Rainer Will. „Gutscheine boomen heuer so stark wie noch nie (42%), auch der Trend zu Geldgeschenken hält an (28%). Die Menschen schenken somit Wahlfreiheit. Vielfach werden damit allerdings auch einfach Rechnungen bezahlt und keine Wareneinkäufe getätigt“, so Will. Bei den bevorzugten Waren greifen heuer 29% der österreichischen Christkinder im Einzelhandel zu Spielzeug und 24% zu Süßigkeiten. Immerhin je 23% setzen auf Bekleidung, Kosmetik und Bücher, um die Vorlieben der Liebsten zu treffen. Weiters zeigt die Prognose, dass 23% der Österreicher ihre Geschenke ausschließlich im stationären Handel einkaufen wollen und nur 6% ausschließlich Online (Vorjahr: 9%). Auch Fernost-Plattformen wie Temu oder Shein spielen im Weihnachtsgeschäft laut Handelsverband keine große Rolle – nur 6% kaufen zumindest eines ihrer Geschenke dort ein.
Gesamtjahresprognose
„Aus all diesen Faktoren leitet sich unsere Gesamtjahresprognose 2024 für den österreichischen Einzelhandel von 77,2 Milliarden Euro netto ab. Eine nominelle Steigerung von 2,7% gegenüber 2023“, sagt Will. „Für 2025 erwarten wir, dass die Effekte des heurigen Weihnachtsgeschäfts noch stärker in den Jänner einwirken, insbesondere durch das Gutscheingeschäft sowie die Umtauschphase im stationären Handel nach Silvester. Spätestens im zweiten Quartal 2025 hoffen wir auf eine signifikante Aufhellung der Konsumlaune.“
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