Ein großes Stück vom Kuchen

Während sich z.B. in der Kommunikation von vivo alles um die Fotografie dreht, versucht Samsung, das Thema künstliche Intelligenz in den Mittelpunkt zu rücken. Das wirft auch Fragen nach der weiteren Entwicklung der Smartphones auf: Wie weit lässt sich z.B. die Smartphone-Fotografie noch treiben? Inwieweit gewinnt das Thema künstliche Intelligenz beim Endkunden an Bedeutung? Und welche Entwicklungen werden in Zukunft den Smartphone-Markt treiben? Glaubt man den Spezialisten von ZEISS, dem Optik-Partner von vivo, dann ist das Feld der Smartphone-Fotografie noch lange nicht ausgereizt. Das hat den Vorteil, dass sich unter dem Thema Fotografie alle Endkunden etwas vorstellen können und dass die Endergebnisse sichtbar sind. Die Kameraausstattung ist nicht umsonst noch immer eines der wichtigsten Entscheidungskriterien beim Kauf eines Smartphones. Das kann man vom Thema künstliche Intelligenz am Smartphone noch nicht behaupten. Wenn auch Samsung derzeit mit seinem Flagship, dem Galaxy S25, dieses Feld besetzt, der Mehrwert dieser Funktionen ist beim Kunden noch nicht angekommen. Dass Samsung trotzdem konsequent diesen Kurs verfolgt, erscheint als Wette auf eine Zukunft, in welcher jedes Gerät in irgendeiner Form mit KI verwoben ist. Bis es so weit ist, dauert es allerdings noch.
Ein typischer Fall von „sowohl als auch“ anstatt „entweder oder“.
Welche Kommunikationsstrategie auf Sicht erfolgreicher ist, muss sich erst zeigen. Von der Ausstattung her werden die Smartphones der Zukunft bei den technischen Features wohl alle Stücke spielen. Ein typischer Fall von „sowohl als auch“ anstatt „entweder oder“. Für den Telekom-Fachhandel ist die Diskussion trotzdem nicht unwichtig, weil der heimische Markt noch immer sehr Hardware-getrieben ist. Nachdem jeder Endkunde de facto bereits einen Mobilfunkvertrag hat, bringen auch heute vor allem Bundles mit attraktiven Endgeräten die Kunden ins Geschäft. Da spielt die Erwartungshaltung der Konsumenten eine große Rolle. Und wenn der Endkunde das Maximum aus seinem hochpreisigen Gerät herausholen will, dann wird er auch in Zukunft Unterstützung am POS benötigen.
Daran werden auch Fortschritte in der Usability nicht so schnell etwas ändern. Das bringt für den Fachhandel interessante Zeiten. Die Verkäufer müssen bei vielen neuen Features sattelfest sein und die Kunden ebenso zu den KI-Features beraten können, wie sie für ihre Kunden Tipps zur Smartphone-Fotografie bereithalten. Man kann davon ausgehen, dass das Wissen um diese Features in den kommenden Monaten und Jahren bei den Endkunden in den Mainstream einsickern wird. In der Zwischenzeit kann der Fachhandel allerdings mit seiner Kompetenz punkten. Deswegen finde ich auch alle Initiativen und Schulungen wie z.B. die MasterClass von Drei, welche die Verkäufer an die neuen Technologien im Mobilfunk heranführen, so bedeutsam. Denn jetzt wird der Kuchen neu aufgeteilt und es ist für den Handel überlebenswichtig, dass er sich dabei ein möglichst großes Stück sichert.
Ich möchte auf Frage 1 eingehen („Wie weit lässt sich z.B. die Smartphone-Fotografie noch treiben?“), weil mich (Berufsfotograf seit analogen Zeiten, Grafiker, usw.) hier ein Aspekt maßlos ärgert.
Modere Smartphones werden als fototechnische Wunder beworben, erzeugen aber meist grafisch unbrauchbare Bitmaps. Selbst wenn die Dinger wie ein Alien aussehen, weil 20 Linsen am Rücken – es bringt nichts.
Auch die hunderten internen Prozesse zur Bildverbesserung rühren nur im Pixelsalat um. Doch bei 100 % Ansicht der Ergebnisse kann kein Smartphone die Ergebnisse einer alten, billigen Digicam mit echtem Objektiv erreichen.
(Habe hier eine aus 2004, die immer noch jedes Smartphone um Längen schlägt, deren Bilder sind übrigens öfters im ORF zu sehen und sogar auf 8k TVs super)
Ist aber jeden egal, weil man die Monsterbilder mit 20tsd px Breite eh nie in einem grafischen Prozess bringt, sondern max. als FB, X Bildchen braucht.
Detto verhält sich das ganze auch beim Video: Wer echt gute Videos braucht, kann mit den Dingern allein nicht viel machen – egal wie teuer, wie großartig beworben.
Also ist die Antwort auf Frage 1: „Man könnte versuchen, die Fotoqualität echter Kameras aus der Anfangszeit der digitalen Fotografie zu erreichen“. So ein Smartphone würde auch ich dann anstelle der echten Digicam zu Einsätzen mitnehmen.
Man kann schon eigenartige Ansichten haben.
Aber Jeder wie er meint.