Noch sehr viel Luft nach oben
Wer die Augen und Ohren offen hält, stößt eigentlich laufend auf triftige Gründe, mehr für den Klimaschutz zu tun bzw. das dahingehende Bewusstsein zu schärfen. Vor wenigen Wochen lieferte der Climate Change Performance Index (CCPI) einen solchen Anlass. In dem jährlich veröffentlichten Klimaschutzranking belegt Österreich gerade einmal Rang 23. Dass wir uns im Jahresvergleich um neun Plätze verbessern konnten, ist dabei nur ein schwacher Trost.Noch bedenklicher ist der Umstand, dass die ersten drei Plätze auch heuer wieder frei blieben – da keines der untersuchten 63 Länder (die zusammen immerhin über 90% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen verantworten) ausreichend Maßnahmen umsetzt, um die Erderhitzung deutlich unter 2°C zu halten. Am nächsten kommt diesem Ziel noch Dänemark auf Rang 4, gefolgt von den Niederlanden und Großbritannien. Besonders schlecht schneiden die G20-Staaten ab (die zusammen 75% des weltweiten Treibhausgas-Ausstoßes verursachen): Die USA liegen etwa auf Rang 57, China nur unwesentlich besser auf 55. Am Rande bemerkt war 2024 übrigens das erste Jahr, in dem laut Copernicus eine weltweite Durchschnittstemperatur von mehr als 1.5°C über vorindustriellem Niveau (1850-1900) gemessen wurde.
Wem das nicht reicht, der muss sich nur ab und an ein Häppchen der aktuellen FPÖ-ÖVP-Koalitionsverhandlungen zu Gemüte führen: Dass angesichts der budgetären Situation Österreichs der Sparstift angesetzt werden muss (bzw. in vielen Bereichen schon längst hätte angesetzt werden müssen), liegt auf der Hand. Und ebenso ist verständlich, dass dafür auch die Förderlandschaft unter die Lupe genommen wird. Nur wenig zu verwundern mag dabei auch, dass die Art und Weise, wie „gespart” werden soll, bei der Erneuerbaren-Branche (und nicht nur dieser) die Alarmglocken schrillen lässt. Wenn ökologisch und ökonomisch (nachweislich!) sinnvolle Maßnahmen wie der Klimabonus oder der Nullsteuersatz für PV-Anlagen (deren Höhe bzw. Volumen man sicher diskutieren, aber die man keinesfalls grundsätzlich in Abrede stellen kann) einfach ersatzlos und zum Teil trotz aufrechter Regelungen gestrichen werden, während offensichtliche und wesentlich teurere Schieflagen wie das Dieselprivileg oder die fehlende Kerosinsteuer nicht einmal andiskutiert werden, dann ist das nicht nur extrem kurzsichtig, sondern eigentlich schon staatsschädigend.
Die gute Nachricht lautet, dass insbesondere die PV-Branche in der Vergangenheit bereits einer ganzen Reihe von Tiefen und Widrigkeiten getrotzt hat und mit der Energiesparmesse Wels sowie der e-nnovation Austria Anfang März gleich zwei richtungsweisende Messen vor der Tür stehen. Leider parallel stattfindend, aber die unglückliche Terminkollision steht auf einem Blatt. Wichtiger ist ohnehin, dass – egal ob da oder dort – die Branche frische Impulse erhält, sich auf technische Weiterentwicklungen und Innovationen stützen kann und mit spürbarem Optimismus gemeinsam den eingeschlagenen Weg der Energie-, Wärme- und Mobilitätswende weitergeht. Ich für meinen Teil bin jedenfalls schon sehr gespannt zu erfahren, was da in naher Zukunft noch alles möglich ist.


Selbst wenn der Klimawandel nicht real wäre (…), (bei den vom Putin-Gas finanzierten Rechtspopulisten gibt es den natürlich nicht), es ist einfach strunzdumm die Umwelt zu verschmutzen, wenn saubere Technologien verfügbar sind!