Wie das Internet?

Das Thema Künstliche Intelligenz ist mittlerweile allgegenwärtig. Auch auf der CES wurde einmal mehr deutlich, mit welcher Geschwindigkeit diese Technologie voranschreitet. Zahlreiche Unternehmen und Hersteller lieferten sich in Las Vegas einen Wettbewerb mit Innovationen, die unseren Alltag revolutionieren sollen. Doch statt nur zu staunen, frage ich mich auch: Wohin führt diese Entwicklung? Ist es vielleicht schon zu viel des Guten? Und vor allem: Kann uns KI wirklich dabei helfen, unser Leben zu erleichtern?
Ich bin davon überzeugt, dass KI besonders im medizinischen Bereich eine wertvolle Unterstützung leisten kann. Ein Beispiel hierfür ist die Kami Sturzerkennungskamera, die in Las Vegas vorgestellt wurde. Laut eigenen Angaben erkennt sie Stürze mit einer beeindruckenden Genauigkeit von 99,5 Prozent. Sie identifiziert Muster, die zu Stürzen führen könnten und erkennt sogar Vorfälle, bei denen der Körper der Person teilweise aus dem Blickfeld verschwunden ist. Die Kamera kann dann automatisch Benachrichtigungen an Angehörige oder Betreuer senden und im Notfall sogar beim Absetzen eines Notrufs helfen. Zudem präsentierte das Unternehmen Withings auf der CES das Konzept eines smarten Spiegels, der ein morgendliches Gesundheitsroundup geben soll. In solchen Fällen zeigt sich, wie hilfreich KI wirklich sein kann. Oder auch für Vorhersagen von Fluten und Stürmen oder für die Verarbeitung von großen Datenmengen in der Industrie kann KI meiner Meinung nach ebenfalls überaus nützlich sein.
Doch in einigen Bereichen halte ich die KI für etwas…überflüssig. Denn ich brauche zum Beispiel keinen Kühlschrank, der mir sagt, dass ich Eierspeise machen kann, wenn ich noch Eier zuhause habe. Oder ich brauche keinen Löffel, der Speisen salziger schmecken lässt. Oder ich brauche keinen Waschtrockner, der mit dem Internet verbunden ist. Dazu braucht es meiner Meinung nach einfach einen gesunden Menschenverstand. Grundsätzlich müssen wir uns in Zukunft fragen: Brauche ich das wirklich? Kann ich nicht selbst entscheiden, was ich gerne kochen möchte? Muss ich wirklich über meinen Waschtrockner telefonisch erreichbar sein?
Um auf die eingangs gestellte Frage zurückzukommen: Kann uns KI wirklich dabei helfen, unser Leben zu erleichtern? Ich denke, ja – aber nur dann, wenn sie sinnvoll eingesetzt wird. KI hat das Potenzial, in vielen Bereichen hilfreich zu sein, von medizinischen Notfällen bis hin zur schnellen Verarbeitung von Daten. Es ist jedoch meiner Meinung noch sehr wichtig, dass wir uns auch der Risiken bewusst sind, die mit dem Einsatz von KI verbunden sind. Aus diesem Grund halte ich eine entsprechende Regulierung für notwendig. Ein wichtiger Schritt in diese Richtung wurde Anfang Februar gemacht. So gelten in der Europäischen Union ab sofort neue Vorschriften für den Umgang mit künstlicher Intelligenz. Das neue KI-Gesetz der EU (AI Act) verbietet KI-Systeme, die „unannehmbare Risiken“ für Sicherheit, Gesundheit oder Grundrechte darstellen – es sei denn, es geht um „nationale Sicherheit“. Geht es nach Gary Shapiro, Chef des CES-Veranstalters Consumer Technology Association (CTA), wird KI in Zukunft selbstverständlich überall drin sein. Er sagt: „KI ist wie das Internet, ein essenzieller Bestandteil, der nicht wieder weggeht.“ Wir werden es sehen…
Kommentare