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Montag, 17. März 2025
Energie wird wieder zum Haupttreiber der Inflation

Massiver Preisauftrieb bei Strom

Energiezukunft | Dominik Schebach | 07.03.2025 | |  
(© Christian Thalmayr/E-Control) Die Energiepreise für Haushalte sind im Jänner 2025 im Vergleich zum Vormonat um beachtliche 12,8 % gestiegen und wurden damit erneut zum Haupttreiber der Inflation, wie die Österreichische Energieagentur meldet.Hauptverantwortlich für diesen Anstieg sind die steigenden Stromkosten. Die sind im Monatsvergleich um 45,4% gestiegen, denn mit dem Jahreswechsel sind staatliche Unterstützungsmaßnahmen wie die während der Energiepreiskrise eingeführte Stromkostenbremse planmäßig ausgelaufen. Gleichzeitig steigen die Netzkosten und die Ökostromförderkosten werden nicht länger aus dem Staatsbudget gedeckt.

Im Jahresvergleich zahlt ein durchschnittlicher Haushalt nun rund ein Drittel mehr für Strom als im Jänner 2024. Betrachtet man die gesamten Energiekosten über alle Energieträger hinweg, fällt der Anstieg mit 2,7 % im Jahresvergleich jedoch deutlich geringer aus. Dies ist laut der Österreichischen Energieagentur vor allem auf den Preisrückgang der vergangenen Monate bei fast allen anderen Energieträgern, allen voran Erdgas und Holzpellets, zurückzuführen.

Steigende Netzkosten und Abgaben

Mit dem Auslaufen der Unterstützungsmaßnahmen zum Jahreswechsel trifft die Energiepreiskrise nun auch Haushaltskunden im Strombereich. Aus energiewirtschaftlicher Sicht entspricht dies einer nachvollziehbaren Entwicklung: Die größten Turbulenzen auf den Energiemärkten sind überwunden, und die Großhandelspreise sanken seit ihrem Höchststand im Herbst 2022 bis Mitte des Jahres 2024 kontinuierlich. Somit wird nun auch für Haushalte zunehmend Kostenwahrheit hergestellt. Gleichzeitig steigt der Druck auf Energieversorger, wettbewerbsfähige Angebote zu machen, was mittelfristig zu günstigeren Tarifen führen sollte.

„Ein Großteil der aktuellen Kostensteigerungen ist jedoch nicht auf die reinen Energiepreise, sondern auf höhere Netzkosten und Abgaben zurückzuführen. Darauf haben Endkunden nur bedingt Einfluss. Dennoch ist es wichtig, den eigenen Energievertrag zu prüfen, mit aktuellen Angeboten zu vergleichen und gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln“, erklärt Lukas Zwieb, Experte für Energiewirtschaft in der Österreichischen Energieagentur. Zusätzlich lohne es sich, gezielt den eigenen Stromverbrauch zu hinterfragen. Der Einsatz energieeffizienter Geräte, die Reduktion unnötiger Lasten sowie eine eigene Stromerzeugung, beispielsweise mit einer Photovoltaikanlage, könnten mittelfristig dazu beitragen, die Energiekosten zu senken, so Zwieb. Wer keinen eigenen Strom erzeugen könne, habe zunehmend die Möglichkeit, durch erneuerbare Energiegemeinschaften günstigeren Strom zu beziehen, auf den außerdem geringere Netzkosten anfallen.

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