Sinnlos vs. Sinnvoll

Es war so rund um 2015 herum, als Vernetzung und Digitalisierung bei den Hausgeräten Einzug hielten. Immer mehr Hersteller vernetzten immer mehr Geräte und so oft wurde mir wieder ein neues Modell mit einem WIFI- Bluetooth- oder sonstigen Connected-Zeichen präsentiert und so oft fragte mich: Wer braucht das? Wer braucht einen Rasierer mit App, die via Bluetooth direkt vom Shaver Daten zum Rasurverhalten generiert, archiviert und dem Nutzer dann erzählt, dass man sowohl mit als auch gegen die Haarwuchsrichtung rasieren kann. Oder was kann ich mit einem vernetzten Standmixer anders bzw. mehr machen, als mit einem herkömmlichen Standmixer ohne App? Rezepte samt Anleitung finde ich auch so im Internet oder in Kochbüchern, und einschalten und einstellen kann ich das Gerät auch direkt über die Bedienknöpfe, da will ich nicht vorher mein Handy entsperren und umständlich die dazugehörige App starten müssen, nur um auf dem Bildschirm auf „Start“ drücken zu können. Und dann streikt der Standmixer womöglich auch noch genau dann, wenn man etwas zubereiten möchte, weil er sich einbildet genau JETZT ein Update zu benötigen. Ganz ehrlich? Hier fehlt mir der Mehrwert! Wobei den Gipfel der Sinnlosigkeit für mich ja die vernetzte Zahnbürste erklommen hat, die mir via App die Anzahl der täglichen Putzvorgänge und die Putzzeiten anzeigt und dokumentiert (!) Also wenn es einmal so weit ist, dass ich nicht mehr weiß, wie oft ich wann Zähne geputzt habe, dann ….. Man kann sogar personalisierte Putzpläne erstellen, wobei ich mich frage, was an „in der Früh nach dem Aufstehen“ und „abends vor dem zu Bettgehen“ so schwer zu merken ist, sodass man einen Putzplan benötigt. Mein Highlight an besagter Zahnbürste ist jedoch die „KI-Sprachführung“! Dank dieser wird man nun nicht mehr mittels Summton, sondern via Sprachnachricht daran erinnert alle 30 Sekunden die Putzstelle zu wechseln.

Die Zeiten sinnloser Vernetzung scheinen nun aber ein Ende zu haben – KI (What else?) sei Dank. Für die vorliegende Ausgabe der E&W führte ich ein Interview mit dem Samsung Hausgeräte-Team, und ich bekam einen Einblick in eine interessante Welt der Digitalisierung und KI – beides hat Samsung auf ein völlig neues Level gehoben. So werden die Benutzer der Geräte nun erkannt und es wird sogar zwischen ihnen unterschieden. Die KI versteht intuitiv die jeweilige Umgebung und den situativen Kontext, in dem sich die Nutzer bewegen. Die KI lernt zudem aus den Gewohnheiten der Benutzer und passt sich an individuelle Routinen an. Das soll mitunter so weit gehen, dass die Stimmen von Familienmitgliedern mit Sehbeeinträchtigung erkannt und dann automatisch Textinhalte auf vernetzten Geräten in hohem Kontrast angezeigt oder Hilfe per Voice Guide angeboten wird.
Hausgeräte auf dieser Basis „intelligent“ zu machen, scheint mir einer der ersten sinnvollen Ansätze und ich bin wirklich gespannt was da noch alles auf uns zukommt (wir werden mit Sicherheit darüber berichten). Solange mir mein Kühlschrank den Schokopudding nicht verwehrt, weil er ihn als ungesund erachtet, der Staubsaugerroboter nicht das Saugen verweigert, weil ihm zuvor zu wenig aufgeräumt wurde, mir die Körperwaage nicht in deutlichen Worten mitteilt, dass es langsam an der Zeit wäre abzunehmen, und mir die Fitnesswatch nicht dauerfiepsend in den Ohren liegt, dass ein Minimum von 10.000 Schritten ausgemacht war, ich bisher aber nicht mal die Hälfte absolviert habe, und solange mir der Spiegel im Badezimmer nicht nahelegt, vielleicht doch etwas mehr Faltencreme aufzutragen, ist mir im Grunde alles recht 🙂
Gerade in der Heutigen Zeit ist es wichtig zu vernetzen, pv Überschuss. Geschirrsplüler läuft.aber waschmaschinen wartet noch mit starten das GS noch heizt mein bodenstaubsauger anfängt zu reinigen wenn ich das Hause verlasse usw.Gerade für Menschen mit körplerlich beinträchtigungen(ich gehöre leider dazu) ist ein mehrwert gleich gegeben,habe smarthome seit ü20Jahren und bis heute nicht bereit, oder wenn es regnet der hunf kommt rein wischroboter sich aktiviert
Ist doch sooo praktisch, wenn der Gefrierschrank eine Temperaturabweichung meldet, weil mann sich nicht schnell genug für eine bestimmte Eissorte entscheiden oder die Einkäufe nicht binnen 3 Minuten verstauen konnte, der Geschirrspüler die Bereitstellung des Geschirrs erklärt und man den gereinigten Filter der Dunstabzugshaube per App-Untermenü zurücksetzen kann statt aberwitziger Tastenkombination.
Leider gibt es derartige Features zunehmend als mitzuerwerbende Standardausstattung.