Was WIRKLICH glücklich macht

Es klingt so einfach, aber ist gleichzeitig so kompliziert: Glücklich sein. Ich wage zu behaupten, dass jeder Mensch danach strebt. Denn wer möchte schon gerne freiwillig unglücklich sein? Doch was Glück für den Einzelnen bedeutet, ist ganz unterschiedlich. Der Duden definiert Glück jedenfalls als eine „angenehme und freudige Gemütsverfassung, in der man sich befindet, wenn man in den Besitz oder Genuss von etwas kommt, was man sich gewünscht hat“. Es sei ein „Zustand der inneren Befriedigung und Hochstimmung“. Gerade in herausfordernden Zeiten – wie wir sie momentan leider erleben – die von Krieg und politischer Unsicherheit geprägt sind, ist es manchmal gar nicht so einfach, das Glück zu finden. Doch genau deshalb soll der Internationale Tag des Glücks, der jedes Jahr am 20. März gefeiert wird, dazu anregen, gezielt über dieses Thema nachzudenken. Die Vereinten Nationen haben ihn im Jahr 2013 ins Leben gerufen, um die Bedeutung von Wohlbefinden und Zufriedenheit stärker ins Bewusstsein zu rücken. Ein zentrales Element des Weltglückstags ist der jährlich erscheinende World Happiness Report, der untersucht, wo auf der Welt die Menschen am zufriedensten sind. Platz 1 belegt bereits zum achten Mal in Folge Finnland und zeigt, worauf es ankommt: Naturverbundenheit, Gleichberechtigung und soziale Sicherheit.
Österreich hingegen ist im Ranking von Platz 14 auf Platz 17 abgerutscht. Warum ist das so? Vielleicht liegt es daran, dass die Finnen den Wald als Zufluchtsort und Glücksquelle sehen und wir (vielleicht auch unseren Märchen geschuldet) hinter jedem Baum einen bösen Wolf oder eine Hexe vermuten. Hierzulande sind der soziale Zusammenhalt und das Vertrauen in Institutionen im Vergleich zu Ländern wie Finnland vielleicht (noch) nicht ganz so ausgeprägt. Dabei könnte es so einfach sein. Denn wie eine Langzeitstudie der Harvard University, die seit über 80 Jahren rund 2000 Menschen begleitet, zeigt: Der wichtigste Glücksfaktor sind gute Beziehungen. Gemeint sind nicht nur Partnerschaften, sondern auch Freundschaften, Familie, Kollegen oder sogar Begegnungen mit Fremden. Also: Einfach mal öfter die Schwester anrufen (macht nachweislich optimistischer – das kann ich auch selbst bestätigen), mal ein Nickerchen einlegen (Forscher der Universität Hertfordshire konnten belegen, dass Nachmittagsschläfer signifikant glücklicher sind) oder der Nachbarin den Einkauf mitbringen. Am Ende braucht es keinen eigenen Aktionstag. Vielleicht liegt das wahre Geheimnis des Glücks nicht in irgendwelchen Rankings oder wirtschaftlichem Wohlstand, sondern in der Art und Weise, wie wir mit anderen Menschen (aber auch mit uns selbst) umgehen.
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