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Dienstag, 22. April 2025
Erneuerbare Energien-Kommentar E&W 04/2025

Geht da noch was?

Wolfgang Schalko | 06.04.2025 | Bilder | |  Meinung
Der März 2025 war in der Elektrobranche mit großer Spannung erwartet worden: Stand doch nach einer Jahre dauernden Durststrecke die Premiere der neuen Fachmesse e-nnovation Austria am Programm. Wie von den Vertretern der elektrotechnischen Wertschöpfungsette erhofft, wurde das dreitägige Event in Salzburg zum vollen Erfolg – trotz der „Parallelveranstaltung“ in Wels, des suboptimalen Auftakttermins am Aschermittwoch und einiger sonstiger in dieser Form nicht vorhersehbarer Begleitumstände (Stichwort: Regierungsprogramm und prächtiges Frühlingswetter).

Ich für meinen Teil betrachte die erste Ausgabe der e-nnovation ebenfalls als durchwegs gelungen. Die Messe-Organisation und -Konzeption ließ keine Zweifel aufkommen, dass hier Profis am Werk waren (namentlich JU.connects) – wobei mir insbesondere die gelungene Hallen-Aufplanung sowie das Verpflegungskonzept wirklich gut gefielen. Wenn es Kritik an der Messe zu äußern gibt, dann am ehesten noch unter dem Begriff „too much“ – es war als Besucher praktisch unmöglich, das gesamte Angebot zu nutzen (was ich gerade in Hinblick auf das hochkarätige Rahmenprogramm ziemlich schade fand). Aber so war definitiv für jeden etwas dabei. Und dass man die gesamte Messe etwas „reduzierter” hätte gestalten können, ohne damit das Ergebnis zu schmälern, sagt sich im Nachhinein definitiv auch leichter als im Vorfeld – das Ziel, eine furiose Veranstaltung abzuliefern und so den Nörglern und Zweiflern erst gar keine Angriffsfläche zu bieten, wurde definitiv ebenfalls erreicht. Bis zur nächsten Ausgabe der e-nnovation im Jahr 2027 bleibt ja auch noch genug Zeit fürs Feintuning.

Ein Thema, das auf der e-nnovation ebenso aufpoppte wie ein paar Kilometer weiter auf der Energiesparmesse in Wels war allerdings die unglückliche Terminkollision der beiden Messen, da hüben wie drüben die Elektrotechniker (in diesem Fall jene, die sich mit PV, Stromspeicherung, E-Mobilität & Co. beschäftigen) eine Kernzielgruppe bilden. Das stieß sowohl etlichen Ausstellern als auch Besuchern säuerlich auf, da nur die Wenigsten die Ressourcen bereitstellen konnten oder wollten, beide Schauplätze zu bespielen bzw. zu besuchen. Dass die neue Regierung just in der gleichen Woche das Aus der USt-Befreiung für kleine PV-Anlagen verkündete und angesichts der verbliebenen Restlaufzeit von eineinhalb Tagen bei vielen PV-Installationsbetrieben sprichwörtlich Feuer am Dach war, kam noch erschwerend hinzu und machte wohl zahlreichen Interessenten einen Strich durch den geplanten Messebesuch.

Ich bin vom Geschick der Organisatoren soweit überzeugt, dass es in Zukunft zwar nicht noch einmal zu einer solch unsäglichen Messe-Gleichzeitigkeit wie heuer kommen wird, befürchte jedoch, dass selbst ein ein Abstand von einigen Wochen eine grundsätzliche Problematik nicht verbergen wird können: Anders als bei unseren Nachbarn in Deutschland, wo die „The smarter E Europe” außer Frage steht, hat die Erneuerbaren-Branche hierzulande (noch) keine dezidierte Messe-Heimat. Zu hoffen, dass Elektrotechniker mehrere Messen besuchen, ist meines Erachtens keine Option. Vielmehr scheint ein Ringen um die Gunst der Fachbesucher vorprogrammiert – was ja durchaus befruchtend wirken kann.

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