Wirtschaftsministerium: „Made in Europe“-Bonus für die Energiewende

Wie das Bundesministerium für Wirtschaft, Energie und Tourismus (BMWET) heute mitteilte, wird die Förderung für Photovoltaik-, Wasserkraft-, Windkraft- und Biomasseanlagen heuer im Umfang des gesetzlich vorgesehenen Mindestmaßes zur Verfügung gestellt. Damit reagiert das Ministerium auf die aktuelle Budgetlage ebenso wie auf sich verändernde Rahmenbedingungen – insbesondere im Bereich Photovoltaik – und will zugleich ein klares Signal für die zukünftige Ausrichtung der Förderpolitik setzen: Ziel sei es, öffentliche Mittel gezielter dort einzusetzen, wo sie einen spürbaren Beitrag zur Energiewende leisten. Im Zentrum steht daher künftig stärker die Wirksamkeit der Maßnahmen – mit Fokus auf Systemdienlichkeit, Effizienz und netzdienliche Technologien. Am heutigen 23. April 2025 öffnet der erste Fördercall.
2025: Speicher und Revitalisierung im Fokus
70 Millionen Euro stehen durch die EAG-Investitionszuschüsseverordnung-Strom 2025 aus Mitteln des Wirtschafts- und Energieministeriums über die OeMAG für Investitionszuschüsse zur Verfügung. Neben PV und Speicher werden insbesondere Kleinwasserkraftwerke zur Revitalisierung gefördert – Effizienzsteigerungen und ökologische Verbesserungen inklusive. Auch kleinere Wind- und Biomasseanlagen sind Teil des Förderpakets. Die Zuschüsse werden als Fixbeträge pro installierter Leistung vergeben – für Unternehmen als auch für Privatpersonen.
Förderschwerpunkte 2025 im Überblick:
- Photovoltaik-Anlagen und Stromspeicher: 60 Mio. Euro
- Wasserkraftanlagen (bis 25 MW): 5 Mio. Euro
- Windkraftanlagen (bis 1 MW): 1 Mio. Euro
- Biomasseanlagen (bis 50 kW): 4 Mio. Euro
Ausblick: EAG-Novelle für mehr Effizienz und Wirkung
Die große Weiterentwicklung soll mit der EAG-Novelle im 4. Quartal 2025 folgen – bei der „im Zentrum steht, was wirkt – und was den Energiezielen wirklich dient”. Wie etwa:
- Systemdienlichkeit: PV-Förderung künftig nur noch in Kombination mit Speichern
- Effizienter Mitteleinsatz: Contracts for Difference statt starrer Prämienmodelle
- Keine Förderung bei negativen Marktpreisen
- Stärkerer Fokus auf hybride Kraftwerksmodelle (Wind-PV-Speicher)
- Entbürokratisierung und Entfernung wenig genutzter Instrumente
„Mit den Investitionszuschüssen in die Produktion erneuerbaren Stroms stärken wir gezielt den Standort und treiben die Energiewende entschlossen voran – mit wirtschaftlicher Vernunft, technologischem Know-how und europäischer Zusammenarbeit. Ein zentrales Element dabei ist der ‚Made in Europe‘-Bonus: Er steht für regionale Wertschöpfung und ein klares Bekenntnis zum europäischen Industriestandort. Ergänzt wird dieser Kurs durch die Stärkung von Wasserkraft sowie den gezielten Ausbau von Stromspeichern und Photovoltaik. So investieren wir nicht nur in erneuerbare Energie – sondern in eine unabhängige, stabile und leistbare Energiezukunft“, betont Wirtschafts- und Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer.
Aus österreichischer Perspektive sei hier das Know-How im Bereich der für die Steuerung von PV-Modulen notwendigen Wechselrichter sowie Batteriespeicher hervorzuheben. Der Bonus tritt mit dem zweiten Fördercall am 23. Juni 2025 in Kraft und soll gezielt die europäische Industrie stärken, die Versorgungssicherheit erhöhen und unfairen globalen Wettbewerbsbedingungen begegnen.
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