FMK: Mobilfunk als österreichische Erfolgsgeschichte

„Österreichs Mobilfunk ist eine Erfolgsgeschichte“, hielt Payer gleich zum Auftakt der Pressekonferenz fest. Und der FMK-Präsident und Head of Strategy and Technology bei Drei konnte dies auch mit einigen Zahlen untermauern. Zum Stichtag 31.12.2024 befanden sich in Österreich 30.255.000 aktive SIM-Karten im Umlauf. Das bedeutet, dass die Anzahl der SIM-Karten gegenüber dem Vorjahr um etwa 4,1 Mio. Karten gestiegen ist. Dieser Anstieg ist nicht alleine auf die Zunahme von M2M-Karten zurückzuführen, die in Summe 15,55 Mio. ausmachen, sondern auch auf einen Anstieg der Karten in Mobile Devices wie etwa Tablets und Smartwatches mit eigenem Mobilfunkzugang.
Mehr Daten – weniger Minuten
Aber nicht nur die Anzahl der SIM-Karten nahm zu, auch bei der Nutzung konnte die Mobilfunkindustrie weiteres Wachstum verzeichnen. Das betraf vor allem die Datenkommunikation. Das via Mobilfunknetzen übertragene Datenvolumen betrug 2024 5,461 Mrd. GB. Dieser Wert entspricht dem 30-fachen von vor 10 Jahren und bedeutet eine Zunahme von etwa 400 Millionen GB gegenüber dem Vorjahr. Zu den Treibern dieser Entwicklung zählen nach wie vor datenintensive Anwendungen wie etwa Videotelefonie und das Versenden von mit dem Smartphone aufgenommenen 4K-Videos.
Die klassische Telefonie verzeichneten die FMK-Mitglieder dagegen einen Rückgang – von 22,30 Mrd. Telefonminuten auf 21,05 Mrd. Dennoch wird mehr „telefoniert“. Denn neben der klassischen Mobiltelefonie wird seit der nahezu flächendeckenden Einführung von 5G zunehmend via Messengerdiensten telefoniert und videotelefoniert.
Enorme Steigerung pro Nutzer
Angesichts der Entwicklung im Mobilfunk verwies Payer nochmals auf den erfolgreichen 5G-Ausbau in Österreich: „Es zeigt sich eine enorme Steigerung pro Nutzer. Immer mehr Anwendungen wie Fernsehen, Radiohören werden als Streams über das Mobilfunknetz erbracht. Ohne 5G könnten wir dieses Wachstum im Datenbereich nicht mehr bewältigen.“
Angestoßen wurde der Ausbau bekanntlich 2019 mit der Vergabe der ersten Frequenzbänder im 3,6 GHz-Bereich. Darauf folgten weitere Vergaben wie des 700 MHz- und des 1,5 GHz-Bandes sowie die Umwidmung der Nutzung von schon bestehenden Mobilfunk-Bändern. Zuletzt wurde das 26 GHz-Band vergeben. Der Ausbau ist in den vergangenen sechs Jahren jedenfalls weit vorangeschritten. Mit Stand April 2025 sind von den 19.175 aktiven Mobilfunk-Standorten in Österreich bereits 11.383 auf 5G-Standard. Dabei wuchs die Anzahl der Standorte vor allem für die Versorgung von ländlichen Gebieten um 341 Standorte. Die technische Abdeckung mit 5G beträgt demnach etwa 96%.
Trotzdem lässt die Dynamik der Entwicklung die Mobilfunker schon auf die nächste Mobilfunkgeneration schielen, wie auch Paier andeutete. Dieser Standard sei zwar noch nicht abschließend definiert, andererseits lassen sich schon jetzt einige Anforderungen bezüglich der Integration von Künstlicher Intelligenz festmachen. Und natürlich braucht es eine weitere Steigerung der Übertragungskapazitäten. Das werde nach Ansicht von Paier allerdings nicht ohne weitere Frequenzen für den Mobilfunk gehen.
3,75 Mrd. Gesamtumsatz
Während die Datenvolumina in den Netzten der heimischen Anbieter weiter zugenommen haben, wuchs der Gesamtumsatz der drei Mobilfunknetzbetreiber im vergangenen Jahr moderat von 3,63 Mrd. Euro auf 3,75 Mrd. Euro. Das lag auch an den moderat erhöhten Tarifen, wie Paier betonte. Insgesamt wirkte der Telekommunikationssektor so als Inflationsbremse. Dennoch wurde das Investitionsvolumen in den Netzausbau 2024 um 36 Mio. Euro gegenüber 2023 auf gesamt 881 Mio. Euro angehoben.
Erfreuliche Bewertung
Neu war das Mobilfunk-Barometer, welches FMK-GF Margit Kropik heute vorstellte. Die von MAKAM Research durchgeführte Untersuchung hatte ein erfreuliches Ergebnis gebracht: Die Mobilfunk-Kunden bewerteten Angebot und Leistung der heimischen Mobilfunkanbieter mit „Sehr gut“. „Das zeigt, die Zufriedenheit der Österreicher mit dem Angebot und der Leistung aber auch mit den Tarifen ist sehr hoch“, so Kropik.
Die unter 500 repräsentativ ausgesuchten Österreichern zeigten dabei, wie stark bereits die Mobilkommunikation das Leben hier zu Lande durchdrungen hat. Demnach besaßen nicht nur 9 von 10 Befragten ein Smartphone, sondern nutzten im Durchschnitt auch sechs Endgeräte – vom Tablet über die Smartwatch bis zum TV-Gerät. Bei den Anwendungen führte dabei WhatsApp (91%) vor Fotografieren (80%) und dem Wecker (76%).
Zur jetzt aktuellen Diskussion um das Handyverbot an Schulen brachte die Umfrage laut Kropik allerdings ein gemischtes Ergebnis. Während die älteren Studienteilnehmer ein Verbot befürworteten, wünschten sich die jüngeren Generationen eine verstärkte Einbindung der Smartphones in den Unterricht. Die Angesichts der Diskussion und der Tatsache, dass schon beinahe die Hälfte aller Befragten schlechte Erfahrungen im Netz gemacht hätten, hatte Kropik hier eine klare Meinung: „Digitale Bildung ist notwendig, nicht nur für die Kinder, sondern für alle.“
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