Reparaturbetriebe fordern: Reparaturbonus neu aufsetzen

„Der plötzliche Stopp des Reparaturbonus ohne jede Vorwarnung grenzt an grobe Fahrlässigkeit“, ärgert sich Fasching. Als GF des Reparaturnetzwerks ESECO und Initiator der Plattform reparatur.at spricht er für zahlreiche Reparaturbetriebe in Österreich: „Viele Unternehmen mussten über Nacht alle Informationen auf ihren Webseiten ändern. Andere informieren Kunden fälschlicherweise tagelang über eine Förderung, die es aktuell nicht mehr gibt.“
Der Reparaturbonus sei nach Ansicht von Fasching von Anfang an nicht ideal aufgesetzt gewesen. Die Förderung sei zu breit aufgestellt gewesen und sah keine Qualitätssicherung vor. Das habe Missbrauch Tür und Tor geöffnet, womit ein Vertrauensverlust bei Kunden und Betrieben einherging. Darüber hinaus sei der Reparaturbonus wirtschaftlich einseitig gewesen: Ersatzteile blieben teuer, weil die Hersteller den Preis bestimmten, um Neukäufe zu forcieren. „So hat der Staat letztlich auch überteuerte Ersatzteile mitgefördert, während Reparaturbetriebe auf den Kosten sitzenblieben“, zieht Fasching Bilanz.
Vier zentrale Forderungen an die Politik
Für die Neuauflage des Reparaturbonus, den die Bundesregierung angekündigt hat, fordert Fasching daher eine strukturelle Neuausrichtung: „Nutzen wir die Zeit bis zum Neustart des Reparaturbonus, um die Scherben zu sortieren.“ Reparatur solle als Grundrecht gestärkt werden, so wie es das EU-„Recht auf Reparatur“ vorsieht. Reparatur sei als politischer Leitwert zu definieren; im Sinne von Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Ressourcenschonung und sozialer Gerechtigkeit. Die Förderung solle langfristig, solide und fair gestaltet werden. Künftig sollten Betriebe strukturell eingebunden und nicht nur als „Abrechnungsstelle“ behandelt werden. Das implementiert auch, dass Qualitätsgütesiegel für seriöse Anbieter etabliert werden sollten, um nur geprüfte Betriebe in das Förderprogramm aufzunehmen. Zudem sei eine Einführung eines Monitors zur Überwachung von Ersatzteilpreisen unerlässlich, um künstliche Preissteigerungen sichtbar zu machen.
„Die Rückkehr des Reparaturbonus ist angekündigt. Aber ohne mutige Neuausrichtung droht er erneut zu scheitern. Betriebe brauchen jetzt Planungssicherheit, Qualität für Konsumenten und den politischen Willen, Reparatur nicht nur zu fördern, sondern endlich zu verankern“, so Fasching abschließend.
Eigentlich kann man sich nur zB. mit rotem Klebeband durchge-x-ten Reparaturbonus-Aufkleber in der Auslage „bedanken“.