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Samstag, 12. Juli 2025
Chancen im Robotikmarkt

GFU-Verbraucherstudie: Haushaltsroboter polarisieren (noch)

Hintergrund | Dominik Schebach | 01.07.2025 | |  
Während 36% der Menschen in den kommenden fünf bis zehn Jahren ablehnen, dass ein Roboter ihre Türschwelle passiert, heißen 37% die maschinellen Helfer willkommen; weitere 26% stehen ihr zumindest neutral gegenüber. Während 36% der Menschen in den kommenden fünf bis zehn Jahren ablehnen, dass ein Roboter ihre Türschwelle passiert, heißen 37% die maschinellen Helfer willkommen; weitere 26% stehen ihr zumindest neutral gegenüber. (© KI-generiert/Adobe Express) Die Fortschritte in der Robotik in den vergangenen Jahren sind beachtlich. Damit werden die mechanisierten Helfer auch für den Haushalt immer interessanter. Zumindest in Deutschland stehen die Endkunden dem Gedanken, Robotern in den eigenen vier Wänden einzusetzen, allerdings äußerst zwiegespalten gegenüber. Die Lager der Befürworter und Skeptiker sind derzeit gleichgroß, wie eine gemeinsame Verbraucherumfrage der Branchenorganisation GFU Home & Consumer Tech und der internationalen Strategieberatung Oliver Wyman zeigt.

Ganz gleich, ob Saugroboter, humanoider Koch oder automatisierte Pflegeassistenz: Während 36% der Menschen in den kommenden fünf bis zehn Jahren ablehnen, dass ein Roboter ihre Türschwelle passiert, heißen 37% die maschinellen Helfer willkommen; weitere 26% stehen ihr zumindest neutral gegenüber. Für die Studie „Hier sind die Roboter: Konsumentenstudie zu Robotik im Haushalt“, wurden 1.300 Personen befragt. Ausdrücklich wurden dabei auch die Wachstumschancen des Robotikmarktes in Deutschland untersucht. Dabei zeigte sich, dass die Akzeptanz je nach Alter und Einkommen kräftig schwankt: Es sind vor allem jüngere Menschen und Personen mittleren Alters, die sich bevorzugt von Haushaltsrobotern unterstützen lassen würden. Bei den über 55-Jährigen hingegen steigt die Skepsis deutlich an.

Besonders aufgeschlossen sind zudem all jene, die schon heute Geld für Putzkräfte, Gartenbetreuung, Pflege oder Kinderbetreuung ausgeben. Was gleichzeitig auch bestätigt, dass die Zustimmung mit dem Einkommen steigt: Nur 50 bis 60% der Menschen mit einem Jahreseinkommen unter 30.000 Euro können sich Roboter-Unterstützung vorstellen. Bei Befragten mit mindestens 80.000 Euro Jahreseinkommen sind schon 70 bis 80% aufgeschlossen. Das Geschlecht hingegen spielt kaum eine Rolle für die Frage der Akzeptanz. Nur wenn es um Babysitting geht, sind Frauen wesentlich zurückhaltender (20% Zustimmung) als Männer (36% Zustimmung).

„Der wesentliche Bremsfaktor im Markt für Haushaltsroboter ist der Preis – und dieses Hemmnis wird sich in Luft auflösen: Die Kosten für einen humanoiden Roboter werden sich bis zum Jahr 2035 mehr als halbieren. Die Studie zeigt, dass zwei Drittel der deutschen Verbraucher die Vorteile von Haushaltsrobotern erkannt haben. Nach unserer Einschätzung werden die nächsten, auch kommerziell relevanten Durchbrüche zum Beispiel in Bereichen wie dem Handwerk oder der Gartenarbeit geschehen. Zudem werden sich weitere Möglichkeiten im Haushalt ergeben“, berichtet Martin Schulte, Partner Retail and Consumer Goods bei Oliver Wyman. Mit 61% an zweiter Stelle steht die Sorge, sich zu abhängig von Technik zu machen und darüber eigene Fähigkeiten einzubüßen. 59% befürchten einen Eingriff in ihre Privatsphäre oder äußern Bedenken im Hinblick auf Datenschutz.

Für Sara Warneke, Geschäftsführerin der GFU Consumer & Home Tech, spricht das Ergebnis für eine pragmatische Sichtweise seitens der Endkonsumenten: „Die Ergebnisse zeigen, dass Verbraucher in Deutschland beim Thema Robotik vor allem anwendungsorientiert und pragmatisch denken. Entscheidend sind funktionale, zuverlässige Lösungen, die den Alltag konkret erleichtern – nicht futuristische Visionen. Besonders etablierten europäischen Hausgeräteherstellern eröffnet das neue Potenziale, denn sie genießen ein besonders hohes Vertrauen. Für Sie ergeben sich vielversprechende Chancen im Robotikmarkt.“

Zum Download der Studie geht es hier.

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