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Dienstag, 18. November 2025
Editor's ChoiceJD.com legt Übernahmeangebot

MediaMarktSaturn-Mutter CECONOMY vor Verkauf

Hintergrund Die Branche | Dominik Schebach | 31.07.2025 | | 5  
In Zukunft unter neuen Eigentümern. JD.com übernimmt die Mehrheit an MediaMarkt-Mutter CECONOMY. In Zukunft unter neuen Eigentümern. JD.com übernimmt die Mehrheit an MediaMarkt-Mutter CECONOMY. JD.com wird ein öffentliches Übernahmeangebot für die MediaMarktSaturn-MutterCECONOMY vorlegen. Der chinesische Konzern bietet 4,60 Euro in bar pro Ceconomy-Aktie. Das entspricht einer Prämie von 43% auf den Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate. Die Aktionäre Haniel, Beisheim und Convergenta haben bereits verbindliche Zusagen für rund 32% des Aktienkapitals unterzeichnet.

Wie CECONOMY heute, Donnerstag, bekannt gegeben hat, wird die Transaktion von Vorstand und Aufsichtsrat des Unternehmens unterstützt. Convergenta, die Beteiligungsgesellschaft der Gründerfamilie Kellerhals, wird einen Anteil von rund 25,4% an CECONOMY behalten. Die Operative Unabhängigkeit von CECONOMY soll demnach  gewahrt bleiben, JD.com strebe keine Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvereinbarung an.

„Mit den herausragenden Technologie-, Logistik- und Handelskompetenzen von JD.com können wir unseren erfolgreichen Wachstumskurs nochmal forcieren und über unsere aktuellen strategischen Ziele hinauswachsen“, erklärte dazu Kai-Ulrich Deissner, CEO von CECONOMY, und stellt die Übernahme als eine Stärkung des europäischen Handels: „Dank des großartigen Einsatzes und Engagements unseres gesamten Teams agiert CECONOMY aus einer Position der Stärke. Angesichts der sich stetig wandelnden Kundenerwartungen und Marktdynamiken ist Stillstand aber keine Option. Wir wollen den Wandel im europäischen Handel in den kommenden Jahren nicht nur begleiten, wir wollen ihn weiter anführen. Dafür ist JD.com der richtige Partner. Uns verbindet die Leidenschaft für unsere Kundinnen und Kunden und die feste Überzeugung, dass unsere Mitarbeitenden, vertrauensvolle Partnerschaften zu internationalen Markenherstellern und die Kombination aus digitalem und stationärem Geschäft die Schlüssel zum Erfolg sind. Wir gehen eine Partnerschaft mit JD.com ein, um den europäischen Handel zu stärken, basierend auf komplementären Stärken und gemeinsamen Werten.“

Vereinfachte Eigentümerstruktur

Interessant wird es, wenn es um die Details der Vereinbarung geht. Denn einerseits wird mit der Übernahme der Anteile von Haniel, Beisheim und Freenet die Eigentümerstruktur vereinfacht. Convergenta, die Beteiligungsgesellschaft der Gründerfamilie Kellerhals, wird laut Aussendung des Unternehmens dem öffentlichen Übernahmeangebot einen Anteil von rund 25,4% behalten und ein wichtiger Aktionär von CECONOMY bleiben. Damit bringe die Familie Kellerhals ihre Unterstützung für die Partnerschaft mit JD.com zum Ausdruck, bleibt dem Unternehmen aber eng verbunden und sorge für Kontinuität auf Seiten der Anteilseigner.

Zudem habe sich JD.com verpflichtet, eng mit dem derzeitigen Vorstand von CECONOMY zusammenzuarbeiten, der weiterhin für die Umsetzung der Unternehmensstrategie und das Tagesgeschäft verantwortlich bleibt. JD.com plant demnach auch keine wesentlichen Änderungen an der Unternehmensstruktur, der Organisation oder, für einen Zeitraum von fünf Jahren nach Angebotsvollzug, der Markenarchitektur von CECONOMY. So soll die Mutter von MediaMarktSaturn auch ein unabhängiges Unternehmen bleiben. Für einen Zeitraum von drei Jahren nach Angebotsvollzug gibt es laut CECONOMY darüber hinaus keinerlei Pläne für den Abschluss einer Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvereinbarung.

Ziele

Durch die Partnerschaft erhält CECONOMY Zugang zu den technologischen Fähigkeiten von JD.com sowie seinem führenden Logistiknetzwerk und Lieferangebot. JD.com soll wiederum CECONOMY bei der weiteren Digitalisierung des Kerngeschäfts  und der Weiterentwicklung der Technologieplattform unterstützen sowie die Logistiknetzwerke und das Lieferkettenmanagement verbessern. Damit soll schließlich auch das Wachstum im digitalen Bereich vorangetrieben werden.

„Die Partnerschaft mit CECONOMY wird Europas führende Plattform der nächsten Generation für Unterhaltungselektronik schaffen. Die Marktführerschaft, die starken Kundenbeziehungen und das Wachstum von CECONOMY sind beeindruckend. Wir sind fest entschlossen, in die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die einzigartige Kultur des Unternehmens zu investieren, um auf diesem Erfolg aufzubauen“, fügte Sandy Xu, CEO von JD.com. „Gemeinsam mit dem Team werden wir die Fähigkeiten stärken, indem wir unsere fortgeschrittene Expertise bei Technologie, Omnichannel-Handel und Logistik einbringen, um die laufende Transformation von CECONOMY zu beschleunigen. Unser Ziel ist es, die Plattform von CECONOMY in Europa weiter auszubauen und langfristigen Wert für Kunden, Mitarbeiter, Investoren und lokale Gemeinschaften zu schaffen. Wir haben vollstes Vertrauen in das Managementteam von CECONOMY und freuen uns darauf, gemeinsam die nächste Wachstumsphase einzuleiten.“

Der weitere Ablauf

Die Übernahme von CECONOMY muss noch von den deutschen Behörden genehmigt werden. Nach der erfolgreichen Übernahme will JD.com das Unternehmen von der Börse nehmen.

 

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Kommentare (5)

  1. Leider ist das Schlimmste zu befürchten. Und gegen Temu, Shein, TicTok & Co hat unsere an die Wand gefahrene Bürokraten- EU leider auch kein Wasser zu bieten.
    Im Gegenteil, sie ist durch die derzeitigen Repräsentanten das Grab der europäischen Wirtschaft. Weit haben wir es gebracht.

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  2. ob es für den Wirtschaftsstandort Europa wirklich gut ist wenn funktionierende große europäische Ketten an China verkauft werden – und letztendlich die Gewinne nach China gehen – wird sich erst zeigen

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    1. Meine Meinung zum Wirtschaftsstandort Europa ist keine erfreuliche, es wird immer mehr Industrie und Produktion vergrämt und dies schlägt sich durch die dadurch entstehenden Arbeitslosen auch auf den Handel durch. Es werden kaum mehr hochwertige Geräte verkauft werden. Auch die ausufernde Inflation lässt für jeden weniger im Börserl übrig, wenn es dann heißt Braunware oder Weißware einzukaufen!

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  3. Ich vergleiche diese Übernahme mit Gorenje-Hisense, dort wurde Gorenje langfristig vom Untergang bewahrt. Für die Media Gruppe sehe ich auch nur Vorteile.

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    1. Wenn sich die Sortiment dann in ca. 5 Jahren dem neuen Eigentümer angepasst haben, sehe ich vor allem Chancen für den Fachhandel, oder eine neue Gruppe. In den Sortimenten wird man sehr stark den fernöstlichen Eigentümer spüren und ich persönlich werde weiterhin Produkte suchen, die einen Bezug zu Europa und von mir aus auch Japan haben. Die haben mich bisher nicht enttäuscht und wenn wir unsere Wirtschaft in Europa nicht vollends demolieren wollen, dann wird es Zeit aufzuwachen und mehr in unserer Region die Wertschöpfung zu erzielen. Ein schwieriges Ziel nach dem jahrzehntelangen Ausverkauf an Technologie, aber schaffbar. MM der Zukunft wird mich als Kunde daher eher nicht sehen.

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