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Dienstag, 18. November 2025
Aus der E&W 7-8/2025: Vorstellung der neuen Landesgremien – Steiermark

Landesgremium Steiermark sucht den direkten Draht

Hintergrund | Wolfgang Schalko | 01.08.2025 | |  Wissen
Als neuer Obmann vertritt nun Meicl Wittenhagen die Interessen der steirischen Elektro- und Einrichtungsfachhändler. Als neuer Obmann vertritt nun Meicl Wittenhagen die Interessen der steirischen Elektro- und Einrichtungsfachhändler. (© Foto Fischer) Anlässlich der neuen Funktionsperiode wollen wir Ihnen in den nächsten Wochen und Monaten die neu konstituierten Landesgremien mit den jeweiligen Interessenvertretern sowie ihren wichtigsten Themen und Projekten vorstellen. Den Anfang macht die Steiermark.

In der Steiermark führt weiterhin Hardo-Horst Hrastnik die Geschäftsstelle, auf Funktionärsseite hat Meicl Wittenhagen die Spitze des Landesgremiums (mit 1.558 Mitgliedern, davon 889 Elektrohändler) von der langjährigen Obfrau Christine Korp übernommen. Der Einrichtungshändler Wittenhagen kann nach mittlerweile zwei Jahrzehnten als Funktionär (u.a. als Bundesgremial-Stv.) auf ein gutes Netzwerk in den Bundesländern zurückgreifen und pflegt seit jeher auch ein sehr gutes Verhältnis zur Elektrobranche – ist seine Ehefrau doch seit über 30 Jahren für ein führendes Elektrogroßhandelsunternehmen tätig.

E&W: Welche Themen stehen in der Steiermark gerade im Fokus?

Meicl Wittenhagen: Durch die derzeitige Wirtschaftslage und die mangelnde Konsumlaune tauchen wir momentan alle zusammen durch ein Tal, wo die Sonne nicht besonders hinscheint. Allerdings gibt es sehr große Unterschiede zwischen (groß-)städtischem und ländlichem Bereich, wo die Konsumenten noch eher zum Händler ihres Vertrauens gehen.

D.h. hier kommen Plattformen wie Amazon bzw. neuerdings Temu und Shein ins Spiel. Wie geht man damit um?

Geschäftsführer Hardo-Horst Hrastnik leitet auch weiterhin die steirische Landesgeschäftsstelle. (©Foto Augenblick)

Wittenhagen: Wenn mir ad hoc ein Rezept gegen diese Plattformen einfallen würde, würde ich wohl über Nacht sehr reich werden, denn hier geht es ja nicht nur um unsere Branche. Wir sind mit der Politik ständig im Austausch und fordern dort die verschiedensten Maßnahmen, wie Besteuerungen etc. – aber wir können letztlich nur Anregungen geben. Und bis hinauf in die EU-Ebene ist das ein langer und breiter Weg. Natürlich rät man den Betreiben, auch einen Onlineverkauf aufzuziehen – doch diesen professionell umzusetzen, ist heute für Klein- und Mittelbetriebe sehr schwierig, weil sie dafür mindestens einen Mitarbeiter abstellen bzw. einen weiteren aufnehmen müssten, und das können sie sich oft nicht leisten.

Hardo-Horst Hrastnik: Diesbezüglich betreiben wir als Interessenvertretung aktiv Willensbildung bei Politikern bzw. den politischen Entscheidungsträgern, indem wir Beispiele aufzeigen, wo diese Plattformen gewisse Vorteile gegenüber europäischen oder österreichischen Unternehmen haben. Denn alles rund um Produktkennzeichnung, Sicherheitsvorschriften, Chemikalienrecht u.Ä. müssen die europäischen Hersteller ja einhalten und unsere Händler haften dann auch dafür, und teilweise ist das bei diesen Online-Plattformen offenbar nicht der Fall. Indem sich da auch bei den Konsumenten ein breites Feld von Problemen auftut, hat man natürlich sehr starke Argumente, die jedem Politiker einleuchten.

Gibt es noch weitere zentrale Themen?

Wittenhagen: In den nächsten Jahren stehen zahlreiche altersbedingte Betriebsübergaben an und bei weitem nicht alle verfügen über einen Nachfolger. Von der Wirtschaftskammer selbst wird die Plattform „Follow me” angeboten, die wirklich gut ist. Das große Problem besteht allerdings darin, dass potenzielle Interessenten wirtschaftlich so verunsichert werden, dass sie das Risiko, sich selbständig zu machen, derzeit als viel zu hoch einstufen. Dabei hängen diese Unternehmen, die verkauft werden sollen, ja nicht am seidenen Faden, sondern sind durch die Bank gut gehend – ich selbst möchte ebenfalls gerade eines meiner Geschäfte weitergeben und finde keine Betriebsnachfolge, obwohl es höchst erfolgreich ist. Aber die Leute trauen sich trotzdem nicht, weil sie jeden Tag durch die Medien nur verunsichert werden, wie schlecht alles ist. Natürlich wissen wir alle nicht, was morgen oder übermorgen ist – aber wer garantiert einem als Mitarbeiter bzw. Angestellter, ob man in einem halben Jahr noch einen Job hat? Ein gewisses Risiko ist immer dabei und dieses dauernde Schlechtreden müsste einfach aufhören. Demgegenüber verbreitet unser Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk immer eine sehr positive Stimmung und auch wir Funktionäre versuchen stets, eine positive Sichtweise an den Tag zu legen.

Apropos Medien – das Landesgremium kooperiert ja schon länger mit dem ORF…

Wittenhagen: Bei dieser Kooperation können wir den Elektro- und den Einrichtungsfachhandel jährlich mit je einem Beitrag darstellen. Diese Werbung für unsere Branche erreicht die breite Bevölkerung und wird daher von den Betrieben immer gerne angenommen. Wir beteiligen uns aber auch an der Lehrlingskampagne der Sparte Handel Steiermark sowie an deren medialen Einschaltungen und versuchen zudem, den Betrieben das Thema Lehre bei unseren Betriebsbesuchen schmackhaft zu machen. Außerdem stellen wir gerade wieder eine Branchentagung mit spannenden Vorträgen auf die Beine.

Wie läuft die Kommunikation mit den Mitgliedern? Was ließe sich verbessern?

Wittenhagen: Wir versuchen die Kommunikation v.a. über Betriebsbesuche, das persönliche Gespräch und unseren Newsletter laufen zu lassen. Wobei ich nicht müde werde zu betonen, dass ich mir mehr aktive Kontaktaufnahme durch die Mitgliedsbetriebe wünschen würde – sei es mit Anregungen, Beschwerden oder Kritik. Nur wenn ich etwas weiß, kann ich mich damit auseinandersetzen und Lösungen suchen. Ich bin einst selbst über die Kritik, die ich geübt habe, in die Wirtschaftskammer gestoßen. Der damalige Handelsobmann hat zu mir gesagt: Wenn Sie etwas ändern wollen, dann müssen Sie mitarbeiten – das habe ich auch gemacht! 

Landesgremium Steiermark im Überblick:

Obmann: Meicl Wittenhagen (Wittenhagen GmbH)

Stellvertreter: Christian Zöscher (Zöscher und Söhne Elektro-Radio- u. Beleuchtungskörper-Großhandel Gesellschaft m.b.H.)

Stellvertreterin: Claudia Brabec-Tapper (Studio Brabec GmbH)

Geschäftsführer: Hardo-Horst Hrastnik

Assistentin: Nina Hörmann

Telefon: 0316 601 583

Mail: elektroeinrichtung@wkstmk.at

Web: wko.at/stmk/elektroeinrichtung

 

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