ERA feiert 20jähriges Jubiläum
ERA-GF Thomas Maier sieht bei der Sammlung von Elektroaltgeräten Österreich auf einem Spitzenplatz, die Sammelquote muss allerdings dringend angepasst werden. (© ARA / Daniel Willinger)
Seit 2005 besteht die Elektro Recycling Austria GmbH (ERA). Seither unterstützt das Unternehmen die heimische Wirtschaft bei der Sammlung und dem Recycling von Elektroaltgeräten. Seit 2009 hat die ERA auch die Sammlung von Batterien übernommen. Derzeit betreut die ERA rund 3000 Unternehmen.2005 fiel mit der Elektroaltgeräteverordnung in Österreich der Startschuss für eine neue Elektroaltgeräte-Sammlung. Als erstes Sammel- und Verwertungssystem, das seinen Kunden eine Entpflichtung gemäß der Verordnung ermöglichte, wurde im August 2005 die Elektro Recycling Austria GmbH (ERA) vom Umweltministerium genehmigt.
Nach 20 Jahren ist die ERA mit 40 % Gesamtmarktanteil der führende Player der Branche. Dementsprechend positiv fällt die Bilanz der ERA aus: Mehr als 604.000 Tonnen Elektrogeräte wurden seither gesammelt. 2009 erweiterte das Tochterunternehmen der Altstoff Recycling Austria AG (ARA) dem österreichischen Batteriegesetz folgend seinen Geschäftsbereich auch auf die Batteriesammlung und konnte bisher mehr als 18.000 Tonnen Altbatterien sammeln. Seit ihrer Gründung agiert die ERA als Non-Profit-Unternehmen und steht zu 51 % im Eigentum der ARA. 49 % liegen beim ERA-Verein, der sich aus Herstellern und Händlern zusammensetzt.
„Elektro-, Elektronikaltgeräte sowie Batterien verfügen über ein hohes Recyclingpotenzial. Um die teils sehr seltenen Rohstoffe im Kreislauf zu halten, ist die richtige Sammlung entscheidend. So können Elektrogeräte im Schnitt zu rund 85 % recycelt werden, Batterien zu 93 % und Alkaline sogar fast zu 100 %, wenn sie fachgerecht getrennt werden. Die Rückgewinnung der Metalle benötigt viel weniger Energie, als sie neu abzubauen, was einen enormen Unterschied bei den CO2-Emissionen ausmacht. Wer alte Elektrogeräte und Batterien richtig trennt, leistet also einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz“, so Thomas Maier, Geschäftsführer ERA GmbH.
Spitzenwert
Im letzten Jahr sammelte die ERA rund 50.570 Tonnen Elektrogeräte und 1.630 Tonnen Batterien – das entspricht dem Gewicht von 870.000 Waschmaschinen. Insgesamt wurden 2024 in Österreich 108.265 Tonnen Elektroaltgeräte und 3.446 Tonnen Batterien gesammelt, was rund 12 Kilogramm pro Kopf und einen Spitzenwert für Österreich im Europavergleich ergibt. Aktuell stehen der Bevölkerung und den Herstellern hierzulande 2.100 Sammelstellen zur Verfügung, die ERA bietet 100 eigene Standorte an.
Darüber hinaus besteht auch die Rückgabemöglichkeit im Handel beim Kauf eines neuen Geräts gleicher Funktion und Bauart, wenn die Verkaufsfläche des Geschäfts größer als 150 m² ist. Alte Gerätebatterien und Akkus können überall zurückgegeben werden, wo sie erhältlich sind: In Supermärkten, Drogeriemärkten, im Elektrohandel oder in Baumärkten – auch wenn keine neuen gekauft werden.
Bei Kühl- und Gefriergeräten, Bildschirmen, Lampen und Photovoltaik-Modulen erfüllt die ERA die geltenden Verwertungsquoten. Bei der Sammelquote zeigen sich für die gesamte Branche strukturelle Herausforderungen: „Die aktuellen Sammelquoten bei Elektroaltgeräten sind nicht mehr zeitgemäß. In den letzten Jahren ist der Einsatz neuer Technologie wie PV-Anlagen, die einen langen Lebenszyklus haben, stark gestiegen. Das ist gut für die Energiewende, aber nicht gut für die Sammelquote – denn es dauert viel länger, bis sie wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden können. Die Sammelquote muss daher dringend angepasst werden“, fordert Maier.
EU-Batterienverordnung: Neue Verpflichtungen für den Handel ab 18. August 2025
2023 ist die aktuelle EU-Batterienverordnung in Kraft getreten. Diese legt ab 18. August 2025 einige Neuerungen für den Handel fest. Zum einen gelten neue Batteriekategorien: Die Batterie für leichte Verkehrsmittel und die Elektrofahrzeugbatterie ergänzen die bestehenden Kategorien der Gerätebatterie, Starterbatterie und Industriebatterie. Diese betreffen auch die Rücknahmepflichten im Handel: Eine unentgeltliche Rücknahme von allen Batteriekategorien, die der jeweilige Handelsbetrieb anbietet, muss gegeben sein. Zum anderen treten umfassendere Informationspflichten für den Handel in Kraft.
Über die korrekte Sammlung von Batterien zu informieren, ist insbesondere aufgrund von Sicherheitsaspekten unerlässlich: „Falsch entsorgte Batterien bergen ein erhebliches Brandrisiko. Brände gefährden Menschen und Umwelt und sind existenzgefährdend für Betriebe. Gleichzeitig können sie durch die korrekte Sammlung verhindert werden: Batterien gehören zu regionalen Sammelstellen oder zu den Händlern – niemals in den Gelben Sack, die Gelbe Tonne oder in den Restmüll“, betont Maier.


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