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Montag, 10. November 2025
Multimedia-Kommentar

„Nicht nicht kommunizieren“

Julia Jamy | 12.10.2025 | Bilder | | 3  Meinung
(© Pixabay) Die Entwicklungen rund um Panasonic sorgten in den vergangenen Wochen für ordentlich Gesprächsstoff. Vor allem die Art und Weise, wie der Ausstieg aus der TV-Sparte bekannt gegeben wurde, ließ viele ratlos zurück und zeigt, wie wichtig klare und offene Kommunikation in solchen Momenten ist.

In meinem Studium der Publizistik-und Kommunikationswissenschaft habe ich damals gelernt: „Man kann nicht nicht kommunizieren“. Also selbst ohne Worte stehen wir jederzeit im Austausch mit unseren Mitmenschen – ob wir das nun wollen oder nicht. Dieser Satz kam mir sofort wieder in den Sinn, als auf der IFA bekannt gegeben wurde, dass das Kapitel Panasonic-TV in Europa möglicherweise zu Ende geht. Denn schlechter hätte man diese Nachricht meiner Meinung nach kaum kommunizieren können. Anstatt offen zu reden, wurden die geplanten Pressetermine kurzfristig abgesagt. Selbst die Mitarbeiter haben angeblich erst am Abend zuvor von ihrem „Glück“ erfahren. Wer so vorgeht, sendet unweigerlich Signale – und zwar leider die falschen. Denn wer nicht offen kommuniziert, erzeugt nur noch mehr Unsicherheit. Erst als die Gerüchteküche bereits übergekocht war, lud Panasonic zu einem Krisengespräch. (Mehr dazu lesen in der E&W 10/2025 auf Seite 82)

Ein völlig anderes Bild zeigte sich dann wenige Wochen später auf den Elektrofachhandelstagen. Das Panasonic-Team – allen voran Österreich-VL Georg Kink – waren trotz angespannter Lage in Linz anwesend und zeigte, wie professionelle Kommunikation auch aussehen kann: zuhören, transparent sein und Verantwortung übernehmen. Auch wenn niemand genau wusste, wie es die nächsten Monate weitergeht und wie ein mögliches neues Geschäftsmodell aussieht, stand das Team Rede und Antwort. In einer solch unsicheren Lage ruhig zu agieren, ist keineswegs selbstverständlich. Viele meiner Gesprächspartner auf den Elektrofachhandelstagen teilten diese Meinung. Sie zeigten sich gleichermaßen geschockt und fassungslos über den Ausstieg von Panasonic aus der TV-Sparte.

Auch auf elektro.at herrschte großes Unverständnis und die Reaktionen der Branche zeigten, welche Bedeutung die Marke Panasonic nach wie vor für den heimischen Fachhandel hat. So schreibt der User „Panasonic Fan“: „Sehr schade um die Marke. Panasonic war ein Garant für Spitzenqualität. Sie werden mir sehr fehlen. Meines Erachtens wäre es sicher keine schlechte Idee gewesen, die Marke mehr im Premium Segment zu positionieren und die Stückzahlen diesem Konzept anzupassen. Aber ich kenne natürlich die Kostenstruktur nicht und verstehe den Kostendruck, die Softwareplattform zu vereinheitlichen.“ In dieselbe Kerbe schlägt auch „Pana-Liebhaber“. Er schreibt: „Alles sehr sehr traurig. Ein richtiger Panasonic ist und bleibt ein richtiger Panasonic. Wenn man sich z.B. den Z95 ansieht ist das schon eine Klasse für sich, insbesondere der neue Z 95B hat ja nochmal deutlich draufgelegt.“

Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, wie es mit Panasonic in Europa weitergeht. Offene Fragen zur Zukunft und zu möglichen Geschäftsmodellen bleiben zwar weiterhin bestehen, doch bald wird sich hoffentlich mehr Klarheit abzeichnen. Wie sich der Ausstieg von Panasonic aus der TV-Sparte auf den heimischen TV-Markt auswirkt und ob andere Hersteller wie Loewe oder Hisense die Chance nutzen, Marktanteile zu gewinnen und die Lücke zu füllen, wird sich ebenfalls erst zeigen.

Bilder
(© Pixabay)
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