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Montag, 10. November 2025
Handels-KV muss neu aufgeschnürt werden

HV zu +4% Inflation: „Regierung muss Teuerung endlich an der Wurzel bekämpfen“

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 17.10.2025 | | 1  
„Wer die Teuerung wirklich stoppen will, muss bei den Energiekosten ansetzen“, sagt Handelsverband GF Rainer Will. (Bild: Handelsverband) „Wer die Teuerung wirklich stoppen will, muss bei den Energiekosten ansetzen“, sagt Handelsverband GF Rainer Will. (Bild: Handelsverband) Die Inflation in Österreich lag im September laut Statistik Austria bei +4,0%. „Preistreiber bleiben auch weiterhin Restaurants/Hotels, Mieten und vor allem Strom“, sagt der Handelsverband, laut dem der Lebensmittelhandel „deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate“ liege und somit „inflationsdämpfend“ wirke. Wie auch immer, muss der Kollektivvertrag für Handelsangestellte aufgrund der hohen allgemeinen Inflation nun aufgeschnürt werden.

Die Inflation in Österreich bleibt weiterhin hoch. Im September lag sie laut Statistik Austria bei +4,0%. Laut Handelsverband bleiben „die Preistreiber weiterhin“ Restaurants/Hotels (+6,2%), Mieten (+4,6%) und vor allem Strom mit +35,9%. „Lebensmittel liegen hingegen mit +3,1% deutlich unter der allgemeinen Inflationsrate, der Lebensmittelhandel agiert somit inflationsdämpfend“, betont der Handelsverband.

Aufgrund der hohen allgemeinen Inflation, muss der für zwei Jahre abgeschlossene Kollektivvertrag für Handelsangestellte nun aufgeschnürt werden. „Im Vorjahr war vereinbart worden, dass bei einer Inflationsrate von 3% oder mehr im Zeitraum Oktober 2024 bis September 2025 die KV-Erhöhung für 2026 neu verhandelt werden muss. Mit den finalen September-Inflationsdaten liegt die rollierende Inflation der letzten zwölf Monate bei 3,008%“, erklärt HV GF Rainer Will.

KV-Verhandlungsspielraum aufgrund der Billigpreisdebatte der SPÖ stark begrenzt

Der Handelsverband Geschäftsführer führt weiter aus: „Aufgrund der von der SPÖ ausgelösten Billigpreisdebatte bei Lebensmitteln ist der Spielraum für die anstehenden KV-Neuverhandlungen stark begrenzt. Jede Lohnerhöhung wirkt sich natürlich auf die Preise im Regal aus. Die Arbeitsplatzsicherung im Handel muss jetzt im Vordergrund stehen. Bereits jetzt liegen die durchschnittlichen Personalkosten pro Kopf im österreichischen Lebensmittelhandel um 31% höher als in Deutschland und sogar um 59% über dem EU-Schnitt.“

Generell kämpfe der heimische Handel mit hohen Beschaffungspreisen, volatilen Weltmärkten, enormen Kostensteigerungen bei Energie, Personal, Logistik, Mieten und Fremdkapital sowie mit der Kaufzurückhaltung der Bevölkerung. „Keine Branche ist stärker von Insolvenzen betroffen. Im Schnitt müssen pro Werktag vier Handelsbetriebe Insolvenz anmelden“, berichtet Will.

Teuerung endlich an der Wurzel bekämpfen: „Energiekosten runter, Bürokratiedschungel lichten“

Umso wichtiger wäre es laut Will, dass die Bundesregierung jetzt endlich bei den wahren Ursachen der hohen Inflation im Land ansetzt: „Energiekosten runter, Bürokratiedschungel lichten und Fernost-Ramschhändler mit einer nationalen Plattformhaftung für die korrekte Warendeklaration stärker in die Pflicht nehmen, das sind die drei Gebote der Stunde.“

Der Handelsverband unterstütze daher auch die Forderung der BWB nach einer Auflösung der Kreuzbeteiligungen im Energiesektor. Denkbar wäre auch eine Obergrenze für Minderheitsbeteiligungen zwischen Energieversorgern von maximal 5%, sofern keine vollständige Entflechtung möglich ist, meint Will. „Dadurch könnte auch die Marktmacht einzelner Anbieter verringert werden. Wer die Teuerung wirklich stoppen will, muss bei den Energiekosten ansetzen. Solange hier teilstaatliche Oligopole und Kreuzbeteiligungen bestehen, werden Konsumenten und Betriebe die Leidtragenden bleiben.“

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Kommentare (1)

  1. Sehr interessant, alles steigt um 2-3%, ausser die Sachen, die der Staat oder die Stadt überhaben, die steigen um 30%.
    Wie sollen also bei uns die Lebensmittelpreise gleich sein wie in Deutschland, wenn wir höhere MwSt haben und auch die Energiepreise hier höher sind? Geht sich nicht aus dank der Regierung!
    KV muß mindestens um 3% erhöht werden!

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