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Sonntag, 16. November 2025
„Jetzt ist Köpfchen gefragt"

E-Control schlägt zeitlich variierende Netztarife vor

Photovoltaik Energiezukunft | Julia Jamy | 21.10.2025 | |  
(© Heinzel EMACS Energie GmbH) Die E-Control reagiert auf die steigenden Netzkosten mit einem neuen Ansatz: Mit der gestern gestarteten Begutachtung der Verordnung zur Festlegung der Systemnutzungsentgelte für 2026 nutzt die Regulierungsbehörde ihren Handlungsspielraum, um neue Impulse im Stromnetzbereich zu setzen. Geplant sind neben regionalen Netzkostensenkungen auch zeitlich variierende Netztarife. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) begrüßt diesen Ansatz.

Um mehr Flexibilität im Stromsystem zu fördern, setzt die E-Control auf gezielte Anreize: Die Netzgebühren sollen künftig, in Abhängigkeit vom Verbrauchszeitpunkt, gesenkt werden. Konkret ist eine Reduktion der Netznutzungskosten um 20 Prozent im Zeitraum von April bis Ende September – jeweils zwischen 10 und 16 Uhr – geplant. Der Bundesverband Photovoltaic Austria (PV Austria) begrüßt diesen Ansatz und wünscht sich auch von der Bundesregierung im Zuge der weiteren ElWG-Verhandlungen entsprechenden Weitblick. „Anstatt weiterhin auf neue Kostenbelastungen für Stromerzeuger zu setzen, die nicht die gewünschte Preissenkung bewirken, sollte dem proaktiven Vorschlag der E-Control gefolgt und intelligenter Verbrauch belohnt werden. Geringere Netzgebühren für Verbraucher, wenn günstiger PV-Strom zur Verfügung steht, würde Österreich an die Spitze Europas stellen.“ ergänzt Vera Immitzer, Geschäftsführerin von PV Austria, und erklärt weiter: „Damit setzt der Regulator im Rahmen seiner aktuellen Möglichkeiten auch einen ersten Schritt auf die nächste Ebene – weg von einem starren System hin zu mehr Flexibilität und optimierten Netzbetrieb.“

Dringender Handlungsbedarf

Laut einer von PV Austria beauftragten Speicherstudie wird sich der Flexibilitätsbedarf bis 2030 versechsfachen. Dafür muss das ElWG beschlossen werden. „Wir warnen wiederholt eindringlich vor den aktuellen Überlegungen der Bundesregierung neue Kostenbelastungen für erneuerbare Stromerzeuger einzuführen“, betont Immitzer. „Steigende Strompreise und Rückschritte beim Erneuerbaren-Ausbau wären die Folgen. Jetzt ist Köpfchen gefragt – nicht neue Kosten. Der ElWG-Entwurf beinhaltet bereits gute Lösungsansetze zur Kostensenkung. Diese sollten wir jetzt erst einmal wirken lassen.“

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