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Donnerstag, 4. Juli 2024
Ökostrombericht der E-Control

Ökostromerzeugung gestiegen – Ausbauziele übertroffen

E-Technik | Wolfgang Schalko | 01.12.2014 | |  Archiv

Der Anteil des geförderten Ökostroms an der Abgabe an Endverbraucher ist in Österreich 2013 im Vergleich zu 2012 erneut gestiegen. Das geht aus dem neuen Ökostrombericht der Regulierungsbehörde E-Control hervor. Obwohl insgesamt mehr Strom verbraucht wurde und die Abgabe an Endverbraucher um 2,2% auf 56.928 GWh gestiegen ist, hat sich der Anteil des geförderten Ökostroms von elf auf 12,5% erhöht. In absoluten Zahlen ist die Ökostromerzeugung um 16% auf 7.140 GWh gewachsen.

„Der Ökostromausbau läuft auf Hochtouren. Damit lösen wir Investitionen in grüne Technologien aus und sichern Wachstum und Arbeitsplätze im Land“, so Wirtschafts- und Energieminister Reinhold Mitterlehner. Auf Basis der im Ökostrombericht enthaltenen Prognosen kann bei einer entsprechenden Entwicklung des Stromverbrauchs auch das Ausbauziel eines Anteils von 15 Prozent im Jahr 2015 übertroffen werden. „Trotz des notwendigen Ökostromausbaus müssen wir uns in Zukunft stärker darauf konzentrieren, Energie insgesamt effizienter und bewusster einzusetzen. Daran führt kein Weg vorbei“, betonte Mitterlehner.

Kräftiges Plus bei Wind und Sonne
Die aus Windkraft erzeugte Strommenge legte im vergangenen Jahr um 24,5% zu und kommt trotz gestiegenem Gesamtstromverbrauch auf einen Anteil von 5,2%. „Mit 48,3% entfällt mittlerweile fast die Hälfte des mit staatlichen Förderungen erzeugten Stroms auf die Windkraft“, erläuterte E-Control-Vorstand Martin Graf. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 61 Anlagen mit einer installierten Leistung von 249 Megawatt neu errichtet, mit Ende 2013 waren 295 Windparks unter Vertrag. Der mit Abstand meiste Windstrom wird im Burgenland und in Niederösterreich erzeugt.
Die größte relative Steigerung der Ökostrommenge gab es erneut bei der Photovoltaik. Die Zahl der PV-Anlagen ist im Vorjahr von 11.056 auf 15.886 gestiegen. „Im vergangenen Jahr wurde mit einer Steigerung von 112% mehr als zweieinhalb Mal so viel Sonnenstrom wie 2012 produziert. Am meisten Sonnenstrom kam 2013 aus der Steiermark, Oberösterreich und aus Niederösterreich“, so Graf weiter.
Die Stromerzeugung aus Kleinwasserkraft erhöhte sich 2013 um 275,9 GWh – ein Plus von rund 25% im Vergleich zu 2012. Die Stromerzeugung aus fester Biomasse und bei Biogas stieg 2013 in Summe um 0,8%. Mehr Strom erzeugt wurde aus fester Biomasse mit einem Plus von 30 GWh bzw. 2%; bei Biogas ging die Erzeugung um zehn Gigawattstunden bzw. 2% zurück. Der Anteil von fester Biomasse an der Abgabe an Endverbraucher lag 2013 bei 3,5%, jener von Biogas bei 1%.

Kosten für Ökostrom-Unterstützungen gestiegen
Der zusätzliche Strom aus Sonne, Wind & Co. schlug sich 2013 auch in höheren Förderkosten nieder. Durch die gestiegenen Ökostrommengen und den gesunkenen Marktpreis erhöhte sich das Fördervolumen im Vorjahr auf 470 Millionen Euro. Das Ökostromgesetz sieht einen schrittweisen Ausbau der nachhaltigen Stromerzeugung vor, allerdings wird die jährlich neu verfügbare Fördersumme für neue Anlagen alljährlich reduziert und gibt es degressive Elemente in der Tarifförderung. Dass diese Degression wirkt, zeigt der Rückgang der Durchschnittsvergütung von 10,68 Cent/kWh auf 10,46 Cent/kWh. Während die Ökostromkosten für einen durchschnittlichen Haushalt in Deutschland heuer bei rund 220 Euro liegen, sind es in Österreich netto 68 Euro. Für 2015 wird laut einer aktuellen E-Control-Prognose mit einem Anstieg auf rund 85 Euro netto gerechnet.

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