Wieder fettes Minus bei Nokia

Das Windows-Lumia solls richten, die Smartphoneverkäufe von Nokia wieder hochzupushen.

Nokia hat im 3. Quartal wieder einen hohen Verlust von 969 Mio Euro einstecken müssen. Damit addiert sich das Minus seit Jahresbeginn auf 3,3 Mrd Euro. Der Quartalsumsatz brach im Jahresvergleich um fast ein Fünftel auf 7,24 Milliarden Euro ein, wie das Unternehmen heute Donnerstag mitteilte.

Die Lumia-Verkäufe sanken im Quartalsvergleich von 4 auf 2,9 Millionen Geräte. Zum Vergleich: Samsung verkauft mehr als 50 Millionen Smartphones pro Quartal, Apple kam noch auf rund 26 Millionen Geräte, selbst als viele Fans schon auf die nächste Generation des iPhones warteten. Wenigstens den Verkauf von einfachen Handys konnte der Hersteller von 4 Prozent auf 76,6 Millionen Geräte im Quartalsvergleich zulegen. Gemessen am zum Vorjahresquartal bedeutete das allerdings einen deftigen Rückgang von 15 Prozent.

Der Erlös fiel zwischen Juli und Ende September um ein Fünftel auf 7,2 Milliarden Euro. Der Durchschnittspreis, den die Finnen für ihre Handys erzielen konnten, sank von 51 Euro vor einem Jahr auf nun 43 Euro.

Direkt nach Bekanntgabe der Zahlen setzten sich die Nokia–Aktien allerdings mit plus 9,1 Prozent auf 2,39 Euro an die EuroStoxx-Spitze. Grund: Analysten hatten einen noch stärkeren Umsatz-Einbruch erwartet. 

Nokia räumt aber Imageschaden ein und setzt gleichzeitig große Hoffnungen auf seine neuen, auf dem Windows-Betriebssystem basierende Modelle. 

„Nokia ist in vielen Bereichen sehr gut aufgestellt. Und um bei Smartphones wieder an die Weltspitze zu kommen, brauchen wir gute Produkte. Und die haben wir jetzt“, sagte Nokia-Vorstand Michael  Halbherr dem Tagesspiegel. „Das Lumia 920 wird heute als das innovativste Smartphone angesehen, auch nach dem Launch des iPhone 5.“