Billig versus teuer

Der „Profimaster Robot“, erhältlich bei Hofer, trat im Kristallzuckerwettsaugen gegen den Kärcher „Robocleaner“ an. (Foto: Screenshot Hofer)

In der Radiosendung Ö3 Wecker wurden zwei Saugroboter einem Praxistest unterzogen um zu überprüfen, ob hochpreisige Modelle wirklich so viel besser saugen als Billiggeräte. Gegeneinander angetreten sind dabei ein Saugroboter-Diskonter-Modell um 149 Euro und ein Top-Marken-Modell um knapp 1000 Euro. Es galt, eine mit Kristallzucker bestreute Fläche innerhalb einer vorgegeben Zeit zu reinigen. Richtig überzeugen konnte keiner der Saugroboter.

Das Team wollte herausfinden, ob der Unterschied zwischen günstigen und teuren Saugrobotern wirklich so groß ist, wie der Moderator erklärte: „Die Preisspanne ist enorm. Diskonter verlangen für Saugroboter gerade mal so viel wie für einen guten Staubsauger. So kostet unser Testgerät, der Profimaster Robot von Hofer 149 Euro. Der Robocleaner von Kärcher kostet hingegen 999,95 Euro. Stellt sich die Frage: Ist der Unterschied in der Leistung genauso hoch wie auf der Rechnung?“

Es trat also das teuerste Staubsaugerroboter-Modell gegen das günstigste an. Die Aufgabe: Welcher der beiden Sauger bewältigt mehr Zucker in der Dauer eines Musikstückes. Für diesen Vergleichstest hat sich der Sender einen Mann vom Fach, nämlich Anthony Delaby, an die Seite geholt. Er ist Chef der Housekeeping-Crew im Hotel Intercontinental in Wien, wo täglich 20.000 Quadratmeter Teppich gesaugt werden müssen.

Die Kontrahenten

Profimaster Robot:

• UVP: 149 Euro
• Akkulaufzeit: 90 Minuten
• Akkuladezeit: 3,5 Stunden
• Staubbehälter: 0,5 Liter
• Mit Fernbedienung steuerbar

Kärcher Robocleaner:

• UVP: 999,95 Euro
• Akkulaufzeit und Akkuladezeit: 60 Minuten
• Staubbehälter: 0,2 Liter
• Automatische Entleerung des Staubbehälters

Das Experiment

Zu reinigen war jeweils eine knapp zwei Quadratmeter große Teppichfläche, auf der ein Kilogramm Feinkristallzucker verteilt war. Ein Musikstück lang hatten die Geräte Zeit ihr Können zu zeigen. Nach drei Minuten wurde abgerechnet.

„Nach Ende des Musikstückes lag der Hofer-Sauger leicht vorne, während sich der Kärcher offenbar noch aufwärmt“, scherzte der Housekeeping-Chef. „Der Kärcher-Sauger macht zwar nur kleine Schritte nach vorne, saugt aber gründlicher. Der Hofer-Sauger, fährt nur durch die Gegend. Und auch der Unterschied bei der Lautstärke ist enorm: Der Hofer-Staubsauger ist unglaublich laut, der Kärcher hingegen sehr leise.“

Fazit

Nach Ende der „Wettfahrt“ wurde der Housekeeping-Chef um sein Fazit gebeten.

Welcher der beiden Roboter hat bessere Arbeit geleistet?

„Da würde ich definitiv dem Kärcher den Punkt geben, er hat doch etwas schöner aufgesaugt. Man sieht die Flächen die er abgesaugt hat. Das ist zwar nicht viel, aber er hat zumindest diese Flächen ordentlich gereinigt. Problem sind halt die Ecken, da das Gerät rund ist.“

Wie beschreiben Sie die Leistung des Hofer-Saugers?

„Sehr wild! Er fährt quer durch die Gegend. Saugt wenig auf, hat komische Bürsten, die auf der Seite immer rausspringen und wirbelt zudem viel Kristallzucker auf. Diese Bürsten könnten allerdings hilfreich in den Ecken sein.“

Sind die Geräte wirklich für den Hausgebrauch geeignet?

„Vielleicht für Junggesellen, die gerne etwas machen lassen. Für die ist es, glaube ich, eine ganz nette Idee – ob für 1000 Euro, mag ich jetzt allerdings bezweifeln. Jeder Person, die wirklich sauber machen möchte, rate ich von beiden Geräten ab. Beide Saugrobotermodelle hatten mit der zu reinigenden Fläche ein großes Problem, und auch die Ecken konnten beide Modelle nicht wirklich gründlich reinigen. Mit einem normalen Bodenstaubsauger hätte man die gesamte Fläche in maximal drei Minuten geschafft.“