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Freitag, 3. Mai 2024
„Massive Unterschiede im gewerblichen Bereich“

Energie„pickerl“ bei gewerblichen Kühlgeräten

Hausgeräte | Stefanie Bruckbauer | 08.07.2016 | |  Archiv
Seit 1. Juli müssen auch gewerbliche Kühlgeräte das „Energiepickerl“ tragen. Um die Entwicklung von effizienten Kühlgeräten zu fördern, wird vom Projekt ProCold ein Herstellerwettbewerb durchgeführt. Anmeldung noch bis Ende September 2016. (Bild: ProCold) Seit 1. Juli müssen auch gewerbliche Kühlgeräte das „Energiepickerl“ tragen. Um die Entwicklung von effizienten Kühlgeräten zu fördern, wird vom Projekt ProCold ein Herstellerwettbewerb durchgeführt. Anmeldung noch bis Ende September 2016. (Bild: ProCold)

Seit 1. Juli 2016 müssen auch gewerbliche Kühlgeräte das EU-Energielabel tragen. „Es gibt im gewerblichen Bereich noch massive Unterschiede hinsichtlich Energieverbrauch und Effizienz der Geräte“, erläutert die Österreichische Energieagentur, die das Label als „wichtigen Beitrag zur Aufklärung der Gewerbetreibenden“ ansieht.

 

Mehr als 20 Jahre nach der Einführung des EU-Energielabels für Haushalts-Kühlgeräte wird diese Kennzeichnung erstmals auch auf den gewerblichen Bereich ausgeweitet. Lagerkühl- und Gefriermöbel werden ja in sehr vielen Bereichen der Hotellerie und Gastronomie eingesetzt und sorgen oft für einen erheblichen Energieverbrauch. Wie die Österreichische Energieagentur feststellt, liegt der Energieverbrauch einzelner Geräte dabei teilweise sehr weit auseinander: „Durchschnittlich kann durch den Einsatz von effizienten Geräten mit einem Einsparungspotential von 30% bis 50% gerechnet werden. Über die Lebenszeit gerechnet ergeben sich pro Kühlgerät Einsparungen von bis zu 3.000 Euro, wobei man bedenken muss, dass in den genannten Gewerben zumeist mehrere Kühlgeräte eingesetzt werden. Bei großen Betrieben summieren sich die möglichen Einsparungen sehr schnell und können sich im Bereich von mehreren zehntausend Euro bewegen“, so die Experten.

Zukünftig wird das EU-Energielabel also auch den Anwendern im gewerblichen Bereich wichtige Informationen über die Effizienz und den Energieverbrauch der Kühlgeräte liefern. Wie aus dem Privatbereich bereits bekannt, wird das Label am Produkt selbst angebracht sein, sowie im Onlinehandel sichtbar gemacht werden. Neben der Typenbezeichnung und dem Firmennamen des Herstellers werden folgende Informationen enthalten sein:

• Energieeffizienzklasse

• Jährlicher Energieverbrauch

• Volumen

• Klimaklasse

Diese Angaben sorgen für eine Einstufung der Geräte hinsichtlich ihrer Energieeffizienz und dem zu erwartenden Stromverbrauch. Im Hintergrund zum EU-Energielabel sorgt die Ökodesignverordnung (definiert Mindeststandards für die Geräte) dafür, dass stufenweise (2018/ 2019) Geräte aus den untersten Effizienzklassen nicht mehr auf den Markt gebracht werden dürfen. „Das Energielabel wird also gemeinsam mit der Ökodesignverordnung eine wichtige Entscheidungshilfe bei der Anschaffung von Neuprodukten sein“, ist die Österr. Energieagentur überzeugt.

Projekt ProCold

Das Projekt ProCold, initiiert von der EU-Kommission, umgesetzt von Fachinstitutionen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz und Tschechien betreibt in diesem Bereich seit über einem Jahr Aufklärungsarbeit. „Schon lange vor der Umsetzung des Energielabels wurde im Zuge des Projekts mit Herstellern, Behörden und gewerblichen Anwendern zusammengearbeitet, um die Verbreitung effizienter Kühlgeräte am Markt zu forcieren. Dabei steht nicht nur ein geringer Stromverbrauch der Geräte im Vordergrund, sondern auch der Einsatz von natürlichen Kältemitteln. Das GWP (Global Warming Potential), also das Treibhausgaspotential, der natürlichen Kältemittel liegt unter 4. Dieser Wert ist sehr gut, wenn man bedenkt, dass vor allem ältere Kühlgeräte Kältemittel mit einem GWP von 1400 und 4000 verwenden. Durch das Forcieren von klimafreundlichen Kältemitteln kann somit zusätzlich ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz geleistet werden“, erläutert die ProCold-Initiatoren.

Herstellerwettbewerb

Jene Kühlgeräte, die die strengen Auswahlkriterien von ProCold erfüllen, werden auf den Websites der Projektpartner dargestellt. Für Österreich kann man sich auf www.b2b.topprodukte.at über das Projekt und die effizienten Geräte informieren. Seit Projektbeginn konnten über 130 Produkte aufgenommen werden, und durch die enge Kooperation mit Herstellern und dem Handel steigt diese Zahl an „topprodukten“ ständig an.

Als besonderes Highlight für die Produzenten wird ein Herstellerwettbewerb durchgeführt. Durch diesen Wettbewerb soll die Entwicklung von effizienten Kühlgeräten gefördert werden.

Hersteller können ihre Produkte bis 30. September 2016 in den folgenden fünf Kategorien einreichen:

• Eistruhen

• Getränkekühler

• Verkaufsautomaten (gekühlt)

• Kühllagerschränke

• Verkaufskühlmöbel

Wenn Sie sich für den Wettbewerb registrieren wollen, wenden Sie sich bitte an:

Rasmus Priess Öko-Institut e.V. Tel.: +49-761-45295-264 E-Mail: R.Priess@oeko.de

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