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User-Kommentare auf elektro.at

Bewegte Zeiten

Wolfgang Schalko | 26.11.2017 | |  Archiv
Samsung und eine TV-Aktion bei Metro führen die „Hitliste” der User-Reaktionen auf alektro.at an.  Samsung und eine TV-Aktion bei Metro führen die „Hitliste” der User-Reaktionen auf alektro.at an.

In den letzten Tagen und Wochen ist so manches „heiße” Thema durch die Branche gegangen – allen voran die haas Insolvenz und die Geschäftspraktiken von Samsung im TV-Bereich, zu denen sich die E&W Online Leser ebenso zahlreich wie intensiv zu Wort meldeten. Aber natürlich gab es nicht nur dazu Reaktionen…

Für den wohl größten Aufreger bei den elektro.at-Lesern sorgte in der jüngeren Vergangenheit die Reizwortkombination „Samsung“, „Flugblatt bei Metro“, „fragwürdige Geschäftspraktiken“ und „Bundesgremium“. Der bei der Bewertung des Marktverhaltens von Lieferanten sonst sehr zurückhaltende Bundesgremialobmann Wolfgang Krejcik, sah sich wegen eines Flugblatts von Metro, in dem ein Samsung 65 Zoll LED TV für 798 Euro (statt UVP 1.899 Euro) angepriesen wurde, zu einer Reaktion im „Insider“ des Bundesgremiums veranlasst. Durch solche Geschäftspraktiken werde nicht nur der Preis von dem betroffenen Flat-TV verrissen, sondern auch das Preisgefüge im TV-Markt insgesamt zerstört. In weiterer Folge gerate der Handel nicht nur in arge Erklärungsnot, sondern es komme auch zum Verlust seines wichtigsten Kapitals – dem Vertrauen der Kunden. Krejcik appellierte daher, dass sich die Geschäftspolitik um 180 Grad ändern müsse, denn man wolle Samsung für den Fachhandel nicht verlieren.
Hier einige der insgesamt 28 Reaktionen:
User Noch-Händler schrieb: „Vergessen Sie nicht, dass auch ich Kunden habe. Denen habe ich zuletzt diesen TV verkauft. Die kommen nun zu mir und reklamieren den niedrigeren Preis und hauen auf mich ein. Wieder einmal steht unsere Branche als Halsabschneider da. Pfui Teufel Samsung, egal ob Österreich oder sonst wo!“
Ein Auszug aus dem Kommentar von User HMH.: „Irgendwie spaßig, wenn „unsere Kistenschieber“ sich aufregen über „Preise“, die plötzlich nur von „anderen“ darstellbar sind – der „übliche Internet-Preisvorteil“ zunichte gemacht worden ist! Uns stationären Fachhändlern passiert das beinahe tagtäglich: durch die Diskont-Großfläche, durch Angebote im Internet oder lokale Mitbewerber „mit strategischen Zielen“ (oder weil jemand einfach nicht kalkulieren kann!) werden Verkaufsspannen zu Grabe getragen!“
User Ökonom meinte trocken: „Also, wenn man das so liest, dann wird es wohl bald Webshops unter markenselbstmord.at und/oder haendlerselbstmord.at geben, oder? Gottseidank arbeite ich in einer anderen Branche…“
Die Meinung von User Insider: „Mich wundert, dass hier immer noch Partei für einen Hersteller ergriffen wird, der den Fachhandel seit Jahren nicht mehr unterstützt!? Das einzige was dieser Hersteller noch kann ist „Kistenschieben“ und Marketing für den Endkunden machen, damit dieser nach dem Produkt fragt. Wobei 2teres auch immer auch immer schlechter wird! (…)“
Interessantes steuerte auch User Kistenschieber bei: „Vor ein paar Jahren hätte es dieses Angebot so nicht gegeben, denn da hätte man sich an uns „Kistenschieber“ gewendet um die zu viel produzierte Ware so weit wie möglich weg zu verkaufen, um den heimischen Markt nicht zu stören. (…) Für die Hersteller ist es aber einfacher an Metro und Amazon zu verkaufen, die diktieren zwar den Preis, machen aber Menge und bezahlen wenigstens den kleinen Preis voll. Die Differenz zahlen die kleinen Händler. Das funktioniert aktuell noch, da viele ältere aus Bequemlichkeit doch noch beim Fachhändler kaufen, doch dies nimmt immer weiter ab (…) Es ist aber auch gar nicht mehr so einfach die Waren in andere EU Länder zu verkaufen oder sogar außerhalb der EU zu verkaufen, da ja mittlerweile jedes Gerät unnötigerweise einen eigenen Ländercode bekommt, hier 6170. Es wird hiermit eine der vier Grundfreiheiten der EU beschnitten, der freie Warenverkehr. Die ganzen Fachhandelsverträge für Exklusivmodelle sollten auch für wettbewerbswidrig erklärt werden. Es mag für den kleinen Händler vielleicht gut klingen, diese stärken aber nur die Big Player, die Mittelständler werden jetzt schon ausgeschaltet und irgendwann wird es sich für die kleinen Händler gar nicht mehr ausgehen. Ich würde mir wünschen, dass die EU Wettbewerbskommission gegen diese Missstände vorgeht. Nur so könnte man auch vom freien Handel sprechen.(…)“

Naturgemäß sorgen auch die Meldungen über Turbulenzen von Elektrohändlern für angeregte Diskussionen – insbesondere, wenn es sich um einen „großen” wie Elektro haas handelt. Zur Insolvenz des Unternehmens (Eröffnung eines Sanierungsverfahrens ohne Eigenverwaltung; Aktiva von 2,6 Mio Euro sollen Passiva von 31-36 Mio Euro gegenüber stehen) meinte etwa User Industrie XXX: „Sehr schade um ein eingesessenes Unternehmen mit dieser Vergangenheit. Wie man sieht sind leider immer wieder die falschen Leute in den Führungspositionen. (…) Der Schaden für den Lieferanten ist erheblich. Kann man sich da jemals wieder in die Augen sehen?”
User Betroffen meinte: „Das Management gehört unbedingt getauscht. Da sieht man wieder wie weit man kommt, wenn man die Lieferanten wie den letzten Dreck behandelt… (…) Ich hoffe, für den Namen Haas, dass es eine Weiterführung gibt, hoffe auch, dass sich im Management etwas ändert.”
Dem fügte User Haasibutz hinzu: „So ganz unerwartet kommt der Insolvenzantrag jetzt nicht, wenn man sich die Zahlungsprobleme und daraus resultierend die eingeschränkte Belieferung durch die Lieferanten der letzten Monate ansieht. Überraschend finde ich eher, dass Haas das Weihnachtsgeschäft nicht mehr über die Runden bringt, da hätten sie sich vielleicht wieder etwas erfangen können. Schade, wahrscheinlich bald wieder ein österreichischer Player weniger.”
Sichtlich aufgebracht schrieb User kleinerhändler:Solche Insolvenzen sind doch eigentlich Verbrechen, wenn nicht, dann müsste der Verantwortliche entmündigt werden.”
Für User Kleinunternehmer war das Maß offenbar voll: „Von mir als kleiner Unternehmer in der Branche ist das nicht nachvollziehbar, warum man so lange zusieht? Die Industrie liefert und liefert… Wir kleine Unternehmen bekommen das dann zu spüren. (…) Meine Meinung ist, es reicht!”

Für interessante Rückmeldungen sorgte auch der Beitrag „Geht’s noch?” meiner Kollegin Steffi Bruckbauer im elektro.at-Sonntagsnewsletter vor zwei Wochen, in dem sie auf die aktuell schwierige Situation des EFH einging.
User kleinerhändler antwortete dankend: „Der Artikel spricht mir wirklich aus dem Herzen. (…) Wir als kleiner Händler müssen uns mit Problemen abkämpfen, die die Großen angeblich nicht kennen. Es gibt hierfür nur zwei Erklärungen: 1. Die verarschen uns, 2, Die sind echt so dämlich, 3. Von dem Preiswahnsinn will ich hier gar nicht anfangen. (…)”
User Columbo erklärte: „(…) Man kann doch ruhig dazu stehen, dass das „goldene Zeitalter” nicht Aufgrund der Leidenschaft und Freude am Handeln sondern wegen dem Verdienst „goldig” war. Man hat (unter anderem) sicher auch als Fachhändler vom breiten Unwissen der Kunden profitiert, durch die Vereinfachung der Geräte und die breitere Möglichkeit für Kunden, sich über die Ware zu informieren, ist dem Fachhandel sicher eine Stütze weggebrochen, gar keine Frage. (…)”

Für den jüngsten Aufreger sorgte Sonos mit der kürzlich erfolgten Kündigung des langjährigen Distributors Novis und aller Verträge von autorisierten Fachhandelspartnern – aufgrund einer „Neuausrichtung in Österreich”.
Dazu hielt User Zermürbt fest: „Also mich wundert schon lange nichts mehr. Distributoren/Fachhändler sind ja auch nur noch der mittelfristige Weg, um bekannt zu werden, anschließend werden sie wie eine heiße Kartoffel fallen gelassen.”
User Noch ein ganz kleiner Händler schrieb: „Wieder eine Marke die zumindest dem österreichischen Fachhandel den Rücken kehrt. Erst dürfen wir sie bekannt und groß machen und machen sie nur noch Menge mit den Großen! Danke Sonos, Danke Samsung… Wer ist der nächste?”
User kleinerhändler stelte folgende Vermutung an: „Hängt das am Ende mit den Geräte Registrierungen durch die Kunden zusammen? Habe mich schon immer gewundert, was machen die mit den vielen Adressen, und dabei auch so manche Zuckerl verteilt haben. Womöglich kommt das dann bei all den Firmen, die diese Registrierungwelle machen. All die Manager sind doch vermutlich in die gleiche Schule gegangen und haben die gleichen Kurse besucht.”

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