Möbelhandel nimmt Fahrt auf
Der heimische Möbelmarkt weist eine sehr hohe Konzentration auf: Die drei größten Marktteilnehmer teilen sich knapp zwei Drittel des Marktes: XXXLutz hält etwa 29%, Kika/Leiner ca. 20% und IKEA knapp 16% Marktanteil. (Grafik: RegioData Research)Wie eine RegioData Erhebung zeigt, wächst der Gesamtmarkt im heimischen Möbelhandel nach einigen Jahren der Flaute wieder. Dies verdanke die Branche der höheren Kaufkraft, der verstärkten Wohnbautätigkeit und dem damit zusammenhängenden Einrichtungsbedarf sowie Zuwächsen im Tourismus. Besonders gute Performance würden Ikea und die Möbel-Verbundgruppen leisten.
Nach einer langen Phase der Stagnation zeigt der Möbelmarkt eine Aufwärtsentwicklung: Im letzten Jahr ist der Gesamtumsatz um +2,8% nominell gestiegen und so wird es vermutlich auch weitergehen, wie RegioData Research feststellt. Pro Jahr gibt jeder Österreicher durchschnittlich 746 Euro für Möbel und Einrichtungsgegenstände aus. Die Ausgaben würden insbesondere in den Sortimenten Dekorationsartikel, Gartenmöbel, Beleuchtung und Saisonware steigen. Der Onlineanteil im Möbelhandel liegt übrigens bei 10% und wird – „aufgrund von bestehenden, starken Anbietern und aufstrebenden, neuen Online-Spezialisten“, wie die Studienautoren sagen – auch weiterhin steigen.
Österreich hat europaweit höchsten Dichtewert
Die Umsätze haben sich im österreichischen Möbeleinzelhandel 2017 auch ohne Expansion der Verkaufsflächen positiv entwickelt, sodass ein Anstieg der Flächenproduktivität um 2,6% erzielt werden konnte. „Österreichs Verkaufsflächendichte ist mit 31 m² pro 100 Einwohner extrem hoch und erreicht damit europaweit Platz 1“, sagt RegioData.
Drei „Riesen“ beherrschen den Markt
Dass der österreichische Möbelhandel hart umkämpft ist, zeigt schon die hohe Werbepräsenz, insbesondere im Fernsehen. Der Markt weist aber auch eine sehr hohe Konzentration auf, wie RegioData festhält: „Die drei größten Marktteilnehmer teilen sich knapp zwei Drittel des Marktes: XXXLutz hält etwa 29%, Kika/Leiner ca. 20% und IKEA knapp 16 % Marktanteil.“ Der harte Verdrängungswettbewerb dränge die Big Player auch zu neuen Strategien. So wolle die XXXLutz-Gruppe ihren Online-Anteil deutlich steigern. „Kika/Leiner wird nach Schließung von vier Standorten und erfolgter Übernahme durch Signa vermutlich einem umfangreichen Sanierungsprozess unterzogen werden und IKEA versucht sich mit kleineren innerstädtischen Betriebstypen“, stellt RegioData fest.
IKEA: Eine eigene Liga
Der schwedische Möbelriese performt laut RegioData wie kein anderer: „Abseits von den Rabattschlachten der anderen Großen ist IKEA extrem produktiv und konnte seine Umsätze bei gleichbleibender Fläche weiter ausbauen. Der Marktanteil von knapp 16% wird mit lediglich acht Standorten erzielt. Die Quadratmeterumsätze sind mehr als dreimal so hoch wie bei den anderen beiden Topplatzierten! Der Schwede konzentriert sich auf den Ausbau des Onlinehandels und Serviceleistungen sowie auf die Umsetzung des geplanten innerstädtischen Standorts Wien Westbahnhof“, so der Spezialist bei regionalen Wirtschaftsdaten in Europa.
„Verbund wächst am stärksten!“
Das stärkste Umsatz- und Flächenwachstum konnten Verbund- bzw. Marketingvereinigungen erzielen. Zu diesen zusammengeschlossenen, selbstständigen Möbelhändlern zählen beispielsweise Garant Möbel, MHK Group, Wohn Union und Europa Möbel. „Marken wie diese nehmen eine erstaunlich stabile Funktion ein und besitzen insgesamt bereits einen beachtlichen Marktanteil von 22%“, so RegioData abschließend.
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