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Mittwoch, 8. Mai 2024
Forderung nach effizienten Verwertungslösungen

VOEB: Recycling von E-Autobatterien entscheidend

Energiezukunft Elektromobilität | Julia Jamy | 17.02.2022 | |  
Um die steigenden Mengen an E-Autobatterien recyceln zu können, braucht es laut VOEB in den nächsten Jahren effiziente Verwertungslösungen. Derzeit gebe es dafür nämlich kaum Anlagen. Um die steigenden Mengen an E-Autobatterien recyceln zu können, braucht es laut VOEB in den nächsten Jahren effiziente Verwertungslösungen. Derzeit gebe es dafür nämlich kaum Anlagen. (© Saubermacher) Um E-Mobilität langfristig umzusetzen, ist das Recyceln von E-Auto-Batterien entscheidend. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) fordert daher EU-weite rechtliche und strukturelle Rahmenbedingungen, um Batterien von Elektrofahrzeugen so effizient wie möglich zu recyceln.

Bis Ende November 2021 wurden in Österreich laut Verkehrsclub Österreich (VCÖ) fast mehr als 30.000 vollelektrische E-Autos zugelassen, das ist im Jahresvergleich ein Plus von 138 %. Bis zum Jahr 2030 werden voraussichtlich 98 von 100 neu zugelassenen Personenkraftzeugen entweder einen elektronischen oder einen Hybridantrieb haben. „Der Fokus liegt derzeit auf dem Boom der Elektromobilität“, erklärt Andreas Opelt, Vorstand und Experte für Batterierecycling beim VOEB. „Aber wir brauchen in den nächsten Jahren effiziente Verwertungslösungen, um die steigenden Mengen an E-Autobatterien recyceln zu können.“ Derzeit gebe es dafür nämlich kaum Anlagen. Denn die Batterien von E-Autos sind größer und schwerer als herkömmliche Batterien und die darin enthaltenen Metalle lassen sich nur schwer trennen. Hinzu komme, dass es derzeit vielfach wirtschaftlicher ist, natürliche Rohstoffe einzusetzen, als jene, die im Rahmen des Recyclingprozesses in Europa gewonnen werden.

Treibende Kraft

Laut VOEB könnten das wachsende Klimabewusstsein und die Ressourcenknappheit die treibende Kraft sein, das Recycling der Batterien von E-Autos voranzutreiben. Beim Recycling eines E-Autos müssen die entzündlichen Altbatterien je nach Nutzungsdauer und Zeit nach 1.500 bis 2.500 Ladezyklen recycelt werden, schätzungsweise nach acht bis zehn Jahren. Die in Batterien enthaltene Rohstoffe, wie Lithium, Kobalt, Nickel können rückgewonnen und als Sekundärrohstoffe in weiteren Herstellungsprozessen eingesetzt werden – zum Beispiel für neue Elektroautos. „Allerdings ist das zum Teil noch sehr schwierig, da sich Batterien von E-Autos aktuell noch schwer recyceln lassen. Die Hersteller müssen in die Pflicht genommen werden und bereits beim Design der Batterien an kreislauffähige Produkte denken.“, so Opelt

Notwendige Rahmenbedingungen

Die aktuell gültige EU-Batterierichtlinie stammt aus dem Jahr 2006 und wird laut VOEB-Experten den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht. Die neue EU-Batterieverordnung soll ab Mitte 2022 die Herstellung und das Recycling von Batterien reglementieren. Dabei sollen auch Faktoren berücksichtigt werden wie z.B. Haltbarkeit, Leistungsfähigkeit von Batterien, Vorgaben für Hersteller, die Batterien nicht mehr fest zu verbauen sowie Anforderungen an die EU-Mitgliedsstaaten, die Altbatterien zu sammeln und zu recyclen. „Politik, Automobilhersteller und Entsorger müssen gemeinsam die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen, damit Elektromobilität und Kreislaufwirtschaft vereint werden – zum Wohle unserer Ressourcen und des Klimas.“, so Opelt.

Der VOEB übt Kritik an der Entscheidung des Umweltausschusses, ein europaweites Pfand für Batterien nicht einzuführen.  Auf Skepsis des Verbandes stößt auch das Vorhaben, die Verwertungsquote für Lithium ab 2026 von 35 % auf 70 % anzuheben, was nach derzeitigem technischem Stand nicht möglich sei. „Wenn das Hauptziel einer solchen Verordnung die Verbesserung von Sammel- und Recyclingquoten ist, dann darf man nicht auf die geeigneten Instrumente verzichten. Ein Batteriepfand wäre die ideale Voraussetzung, dass die Rückgabe und Sammlung von Batterien umweltgerecht erfolgen würde. Es bleibt zu hoffen, dass das Batteriepfand doch noch Eingang in die Verordnung findet.“, so Gabriele Jüly, Präsidentin des VOEB.

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