Neuer Player im regionalen Glasfasermarkt

Aufsichtsratsvorsitzende der neuen Speed Connect Austria ist Alexandra Reich, GF wird Joachim Otte. Nach der Allianz mit der öGIG will sich nun der nächste Finanzinvestor im österreichischen Glasfaser-Markt etablieren. Heute startet Infracapital mit Speed Connect Austria einen regionalen Glasfasernetzbetreiber. Mehr als eine halbe Million Gebäude will das Unternehmen mit FTTH-Anbindungen versorgen. Dabei wird ein „Open-acces“ Betreibermodell verfolgt. Dh, das Unternehmen geht nicht direkt an den Endkunden, sondern will nur die Infrastruktur stellen. Der Kunde kann dann seinen Internet-Provider frei wählen.

Infracapital ist ein paneuropäischer Infrastruktur-Investor und ein Teil der M&G-Finanzgruppe. Mittels des neue gegründeten Unternehmens Speed Connect Netzwerkerrichtungs GmbH soll in den kommenden Jahren ein „hoher dreistelliger Millionenbetrag“ in die Errichtung österreichischer Breitband-Netze investiert werden. Infracapital ist dabei kein Newcomer im Geschäft: Laut eigenen Angaben hat das Unternehmen seit 2014 acht Glasfaserunternehmen gegründet oder „skaliert“. In Summe wurden so rund zwei Millionen Haushalte in fünf Ländern der Zugang zu Breitbandzugängen ermöglicht. Dabei kooperiert Infracapital eng mit staatlichen Initiativen sowie lokalen Telekommunikationsunternehmen, um nach eigener Darstellung die Digitalisierung im ländlichen Raum zu forcieren.

Dazu soll Speed Connect Austria dieses langjährige Know-how mit lokaler Expertise verbinden. Das Unternehmen wird von Joachim Otte geführt, der auf 15 Jahre Erfahrung im Design und Ausbau von Telekommunikationsnetzen verweisen kann. Den Aufsichtsratsvorsitz übernimmt mit Alexandra Reich ebenfalls keine Unbekannte. „Der Ausbau des Glasfasernetzes ist eine zentrale Voraussetzung, um den Wirtschaftsstandort Österreich wettbewerbsfähig zu halten und den Menschen flexibles Arbeiten zu ermöglichen. Wir legen großen Wert darauf, insbesondere dem ländlichen Raum den Zugang zu Highspeed Internet zu ermöglichen und dank unseres Geschäftsmodells den Kunden die freie Wahl ihres Providers zu überlassen,“ so Reich zum Start des Unternehmens.

Flächendeckend

Speed Connect Austria plant nach eigener Darstellung, eng mit regionalen und lokalen Entscheidungsträgern zusammenzuarbeiten, um die möglichst flächendeckende Abdeckung des Breitbandbedarfs sicherzustellen und möglichst vielen Gemeinden digitale Chancengleichheit zu sichern. Für die Gemeinden entstehen durch die Anbindung an das Glasfasernetz keine Kosten. „Flächendeckende Digitalisierung im ländlichen Raum ist möglich, wenn private Investoren, etablierte Internetanbieter und staatlich geförderte Initiativen zusammenwirken, um Versorgungslücken zu schließen“, sagt Nikolaus Roessner, Leiter des Wiener Büros von Infracapital. „Dass dies funktionieren kann, haben wir als einer der langjährigsten Investoren und Betreiber von regionalen Glasfasernetzen in Europa gesehen – aber auch, wo Dinge schief gehen können. Durch erprobte Technik und langjährige Erfahrung werden wir das Team der Speed Connect Austria unterstützen, um einen nachhaltigen Beitrag für Österreich zu leisten.“