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Dienstag, 8. Oktober 2024
„Call to Europe“ von 100 Organisationen und Künstlern

Call to Europe: Frequenzen für Medien und Kultur sichern

Multimedia | Julia Jamy | 05.05.2023 | |  
Insgesamt 100 Organisationen und Einzelpersonen aus Schauspiel, Musik und Medien unterstützen die Kampagne „Call to Europe“. Insgesamt 100 Organisationen und Einzelpersonen aus Schauspiel, Musik und Medien unterstützen die Kampagne „Call to Europe“. Die Kampagne zum Schutz der Frequenzen für Medien und Kultur im UHF-Band (470 - 694 MHz) „Call to Europe“ geht in die dritte Runde und bekommt prominente Unterstützung. In Österreich setzt sich Schauspielstar Nicholas Ofczarek für die europaweite Initiative ein und appelliert an die EU-Politiker, das Frequenzband für Rundfunk, Kultur und drahtlose Produktionstechnik langfristig zu erhalten.

Europaweit unterstützen 100 Organisationen und Einzelpersonen aus Schauspiel, Musik und Medien die Kampagne „Call to Europe“, die im Mai 2023 zum dritten Mal in 22 Ländern des Kontinents stattfindet. Überall heißt es: Die Frequenzen für Medien und Kultur, die unter anderem für terrestrische Fernsehübertragung und drahtlose Produktionsmittel wie Funkmikrofone genutzt werden, müssen langfristig und komplett erhalten bleiben. Der Aufruf hat einen aktuellen Anlass: Bis Mitte Mai wird die EU- Kommission ihre Entscheidung für die Weltfunkkonferenz im Herbst 2023 bekannt geben.

Im November 2023 wird die Weltfunkkonferenz über die Zuteilung der Rundfunkfrequenzen entscheiden. Es bestehe nach wie vor die Gefahr, dass dieses Frequenzband an den Mobilfunk übertragen wird. Die ORS befürchtet, dass diese so genannte „co-primäre“ Zuteilung zu einem faktischen Ausschluss der Medien und des Kultursektors von den Funkfrequenzen führen wird. Dies wäre ein schwerer Schlag gegen einen kostenfreien und unkomplizierten Zugang zu TV, Radio, Kultur sowie seriöser Information.

Prominente Unterstützung

Im Rahmen des aktuellen „Call to Europe“ meldet sich auch Schauspieler und Burgtheater-Ensemblemitglied Nicholas Ofczarek zu Wort. Als Film- und Theaterschauspieler fürchtet er um die Übertragungsqualität von Theater-, Opern- und Fernsehproduktionen, sollten Funkmikrofone durch den Wegfall der bisherigen Rundfunkfrequenzen nicht mehr funktionieren: „Als Schauspieler und vor allem als Demokrat appelliere ich an die Politik in Österreich und der europäischen Union, keine Änderung der Nutzung der Rundfunkfrequenzen zuzulassen!“

Der Mobilfunksektor profitiere bereits von umfangreichen UHF-Frequenzressourcen, etwa den 700-MHz- und 800-MHz-Bändern. Diese Frequenzzuweisungen, die zuvor von DTT und Kultur genutzt wurden, wurden mit der Notwendigkeit begründet, die Breitbandversorgung im ländlichen Raum auszubauen. Die derzeitigen Defizite im ländlichen Raum können laut ORS jedoch nur durch den weiteren Ausbau der Infrastruktur behoben werden – und dies könne mit Frequenzen geschehen, die für mobile Breitbanddienste bereits zugewiesen sind. „Jeden Tag profitieren Millionen von Menschen in Europa vom terrestrischen Fernsehen, von Medienproduktionen und genießen kulturelle Live-Veranstaltungen. Für einen florierenden Medien- und Kultursektor muss das untere UHF-Spektrum unbedingt erhalten werden!“, so die ORS.

Breite Allianz in Österreich

Auch in Österreich fordert seit letztem Jahr eine breite Interessenkoalition aus TV-, Radio- und Kulturveranstaltern sowie Universitäten den langfristigen Frequenzerhalt. „Wir fordern die Bundesregierung auf, die Absicherung der Rundfunk- und Kulturfrequenzen innerhalb der Europäischen Union bedingungslos zu unterstützen. Denn für die betroffenen Branchen ist die Beibehaltung der über sechs Jahrzehnte bewährten Frequenznutzung alternativlos“, betont der Sprecher der Allianz der TV-, Radio- und Kulturveranstalter in Österreich, ORS- Geschäftsführer Michael Wagenhofer.

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