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Montag, 8. Juli 2024
Über den Rand

Metro testet Lieferroboter

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 08.06.2016 | Bilder | |  Archiv
Das in Estland beheimatete Unternehmen Starship entwickelt Roboter für die Zustellung und Lieferung von Produkten. Das in Estland beheimatete Unternehmen Starship entwickelt Roboter für die Zustellung und Lieferung von Produkten.

Es wird viel über alternative Zustellmethoden diskutiert – ob Drohnen oder die Ablegung in den Autokofferräumen der Kunden bzw. in versperrbaren Boxen vor der Haustüre. „Auf die letzte Meile kommt es an“, sind sich Experten einig. Soll heißen: Der letzte Weg des bestellten Produktes in die Hand des Käufers muss einfach und schnell überwunden werden. Aktuell wandern Lieferroboter immer mehr ins Zentrum des Interesses. Handelsriese Metro hat angeblich vor kurzem einen auf dem hauseigenen Firmengelände getestet.

Bald ist es vielleicht schon Wirklichkeit – die Lieferroboter, die vollautomatisch unterwegs sind und sich Gehwege mit Menschen teilen. Wie Medien berichten, scheint Handelsriese Metro sehr interessiert. Er holte sich nämlich einen Roboter des Entwicklers Starship für eine Testlieferung auf das Gelände der Düsseldorfer Zentrale.

Wie Allan Martinson vom in Estland beheimateten Unternehmen Starship gegenüber Medien erklärte, will man spätestens im kommenden Jahr irgendwo auf der Welt mit einem kommerziellen Service starten. So sei zB. Deutschland ein sehr interessanter Markt, aber auch die USA und Großbritannien sieht Starship als Kernmärkte. Vorteile von Deutschland seien neben der zahlungskräftigen Kundschaft auch die guten Straßen und Gehwege sowie Städte ohne zu viel Menschenandrang.

Geht es nach der Vision von Starship, könnte einmal ein Mensch am Steuerpult jeweils eine Flotte aus 50 bis 100 autonomen Lieferrobotern überwachen. „Doch davon ist man heute noch weit entfernt.“ Gerade erst gab es die erste wirklich autonome Fahrt durch einen Prototypen in Kalifornien. Laut Medienberichten hat ja Metro gerade erst einen Testlauf auf dem eigenen Firmengelände durchgeführt. Dass der Starship-Roboter dabei nur auf Privatgelände fuhr, hatte einen Grund, wie Christoph Moosbauer von Starship gegenüber Medien erläuterte, „Nach aktueller Rechtslage bräuchte ein Lieferroboter in Deutschland eine Ausnahmegenehmigung, um draußen unterwegs zu sein. Die Regulierung ist eine zentrale Hürde für die Geschäftsidee. Es ist von Land zu Land unterschiedlich. In Österreich etwa könne der Roboters sofort auf die Straße, in Deutschland sei der Betrieb solcher Fahrzeuge bisher grundsätzlich nicht geregelt“, schreibt der Standard.  

15 Kg auf 5 km

Der Starship-Roboter könne zwei bis drei Einkaufstaschen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 15 Kilo auf eine Entfernung von rund fünf Kilometern transportieren. Die Räder seien dabei so konzipiert, dass der Roboter auch Gehsteigkanten bewältigen kann. Aktuell sei vorgesehen, dass die Maschine nach jeder Runde für kurze Zeit an die Ladestation geht. Die Technik wird ähnlich der von selbstfahrenden Autos beschrieben. Der Starship-Roboter soll die Umwelt mit neun Kameras im Blick behalten und entsprechend reagieren. Der „Aufseher“ soll Zugriff auf die Kameras haben und sich bei Bedarf auch mit dem Kunden oder Passanten unterhalten können, wird Starship zitiert.

Interesse auch von Kleinen

Der Starship Roboter soll einige tausend Euro kosten. Allerdings soll der Preis sinken, wenn mehr Fahrzeuge produziert werden. Interessant ist die Frage, was eine Zustellung kosten wird – „inklusive der Kosten für Netz, Strom und Service“, so Martinson. Starship überlegt einen Preis von einem Euro pro Runde. Übrigens: Interesse gebe es nicht nur von Handelsketten, sondern – mehr als erwartet – auch von kleineren Händlern, die einen Lieferservice erwägen.

Bilder
Metro hat laut Medienberichten schon so einen Starship-Roboter auf dem hauseigenen Firmengelände getestet. (Bilder: Starship)
Metro hat laut Medienberichten schon so einen Starship-Roboter auf dem hauseigenen Firmengelände getestet. (Bilder: Starship)
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