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Freitag, 3. Mai 2024
CEO Martin Buber im E&W-Interview

QGate: Etwas vollkommen Neues

Telekom | Dominik Schebach | 09.04.2013 | Bilder | |  Archiv
QGate-CEO Martin Buber: „Wir eröffnen mit dem QGate ein komplett neues Feld in der Mobilkommunikation. QGate-CEO Martin Buber: „Wir eröffnen mit dem QGate ein komplett neues Feld in der Mobilkommunikation."

Der QGate des gleichnamigen Start-ups ist kein typisches Zubehör. Vielmehr betreten die Wiener ein vollkommen neues Feld der Telekommunikation. Lesen Sie hier das gesamte Interview zum Bericht in der E&W 4/2013.

Der QGate verbindet Haussteuerung und Mobilfunk. Es ist nicht ganz einfach, so eine Idee zum Endkunden zu transportieren. QGate ist  auch nicht die typische Smartphone-App. Sie verkaufen ganz untypisch für ein Start-up im Mobilfunkbereich Hardware.

Buber: Wir eröffnen mit unserem Produkt ein komplett neues Feld in der Mobilkommunikation. Wir sehen den QGate als ein Internet-der-Dinge-Produkt. Das ist jetzt am Aufkommen. Verstehen uns als Plattform, auf die man verschiedene Applikationen draufsetzen kann. Das geht in den Bereich Smartphones, in den Security, Healthcare/Assistent Living, Home Automatisation/Smart Home sowie Familie und Fun. Wir haben in allen diesen Bereichen Anfragen und arbeiten in dem einen oder anderen Bereich mit verschiedenen Partnern zusammen. QGate steht für praktische Dinge des Lebens, die einfach zu realisieren.

Wie soll das verkauft werden?

Buber: Wir versuchen, in alle Richtungen den Verkauf zu unterstützen. Wir geben Schulungen für die Verkäufer am POS. Wir sind zB bei McShark gelistet, und dort wurde die gesamte Mannschaft geschult. Daneben haben wir einen Schulungs-Guide entwickelt, in dem wir die wichtigsten Informationen für die Händler zusammenfassen, sodass sie ihrem Kunden den Nutzen des QGate leicht vermitteln können. Derzeit sind wir bei McShark und A1 gelistet.

Sie setzen also auch auf den Fachhändler, dass er dem Endkunden Anwendungen zeigt?

Buber: Ja, aber wir unterstützen ihn dabei. Wir haben zB ein Verkaufsdisplay, das wir dem EFH zur Verfügung stellen. Darauf sind ein paar Themen beschrieben, die man mit QGate umsetzen kann. Da soll auf den ersten Blick ersichtlich sein, dass QGate mit dem Heim zu tun hat. Bei McShark haben wir zusätzlich das Display mit einem funktionierenden Muster zur Demonstration im Shop bestückt.

Auch in unserem Werbefilm wird einfach erklärt, wie QGate funktioniert. Denn bei den ersten Versuchen haben wir gesehen, dass die Kunden es am besten verstehen, wenn man ganz konkrete Beispiele nennt. Deswegen haben wir einen eigenen Applikationsfolder für den POS entwickelt, indem die häufigsten Anwendungen präsentiert und beschrieben werden. Das ist auch eine Verkaufsunterstützung, wo der Endkunde gleich verschiedene Anwendungsbeispiele sieht. Oft sehen sie dann schon ihre Anwendung und wissen sofort Bescheid.

Wichtig ist: Wir sind jetzt nicht auf ein Betriebssystem begrenzt. In Android und iOS sind wir nativ, aber QGate basiert auf HTML und steht den anderen Systemen (Windows Phone und BlackBerry) ebenso offen.

Wie sieht es mit der Connectivity QGate aus? Wie funktioniert das System?

Buber: Der QGate basiert auf einem A1 SIM-Chip der M2M-Tochter von A1. Diese Lösung greift allerdings auf andere Netze auch zu. Damit können wir fast ganz Europa abdecken. Ganz wichtig ist: Der Kunde kauft die Connectivity mit. Für den Start ist die Basis-Connectivity für die grundlegenden Schaltinformationen auf Lebenszeit des QGate-Steckers enthalten.

Ursprünglich wollten wir die Verrechnung auf Credit-Basis aufsetzen, dann überlegten wir ein monatliches Modell. Das war aber nicht verständlich. Daher sind Schalten und die E-Mail-Alarmierung von Grund auf enthalten. Es gibt keine weiteren Gebühren, außer der Kunde will zusätzliche Benachrichtigungen über SMS oder Voice-Anrufe. Diese werden über das enthaltene Creditsystem abgerechnet. In diesem Fall ladet der Kunde die Anwendung wie bei Prepaid auf. Somit hat man die Kosten auch recht gut unter Kontrolle. Das betrifft auch weitere Anwendungen, die von anderen Entwicklern kommen können.

Nur bei professionellen Anwendungen, die wir derzeit aufbauen, wie Alarmsysteme, dort gibt es noch monatliche Gebühren.

Eine Frage zum Vertrieb: Wo sind Sie derzeit präsent? In den A1 Shops wird der QGate schon angeboten – aber sind Sie auch schon bei unabhängigen Händlern?

Buber: Die A1-Betreibershops sind voll dabei, ansonsten wurde der QGate als Vorschlag im A1 Express aufgeführt. Derzeit sind wir bei TFK gelistet. Die A1-Partner beziehen zentral von TFK.

Wie kommt QGate im FH an? Muss man noch Überzeugungsarbeit leisten?

Buber: Derzeit sind wir mit dem Basisprodukt bei der Produkteinführung. Im klassischen Fachhandel sind wir noch nicht vertreten. Bisher führten wir Gespräche mit DiTech und Hartlauer, aber die wollen eine bestimmte Applikation, die sie dem Kunden anbieten können. Wir werden voraussichtlich dieses Jahr die ersten Funksensoren launchen und diese Bundles wollen wir dann auch im EFH anbieten. Derzeit ist allerdings noch nichts spruchreif.

Zusätzlich sind wir in Kontakt mit Handyshops usw, aber die warten alle ab. McShark war dagegen schnell dabei, weil denen das Produkt sehr gut gefallen hat. Das passt sehr gut zu ihnen. Den Fachhandel sprechen wir über TFK an. Die gehen aktiv die Händler an. Der Distributor hat das Produkt gelistet, mit einer Preisstaffel usw.

Gibt es schon auf der Endkunden-Seite einen Pull für M2M?

Buber: Da sind wir noch ganz am Anfang. Smart Metering geht schon in die Richtung. Da wollen ja zB EVN und Wien Energie einen Mehrwert bieten. Das kommt langsam auf. Bei A1 veranstalteten wir ein Facebook-Gewinnspiel mit mehr als 1.000  Teilnehmer. Dabei konnten sie ihre Wunsch-Anwendungen nennen. Das war spannend: Das Thema Sicherheit (Home Monitoring) wurde von den Teilnehmern am öftesten genannt, vor die Kaffeemaschine einschalten (Nr. 2 und unsere Demo auf dem MWC), dann folgen Health Care und einfach schalten zB den PC einschalten, bevor man nach Hause kommt. Bei der offenen Frage standen die simplen Schalt-Applikationen sehr hoch im Kurs.

Dh, dass ist eine einfache  Möglichkeit für den Endkunden eine Fernschaltung für sich zu ermöglichen?

Buber: Ja ein Bus-System ist teuer und erfordert Planung. Wenn ein Kunde ein QGate-Paket kauft, muss er sich nur noch auf der Webseite registrieren, wenn er ein Smartphone hat, die App auf das Smartphone laden und damit ist der Installationsprozess abgeschlossen. Damit öffnet man einem breiten Publikum diese Technik, die bisher den Bastlern vorbehalten war. Trotzdem wollen wir die Techies ansprechen. Dazu haben wir eine offene Entwicklungsumgebung und Funksensorik, die man extern anbinden kann, offen gelegt. Damit können Entwickler selber Anwendungen und Sensoren bauen, mit denen sie das QGate beschicken.

Unser erster Funksensor wird zB über eine genaue Temperaturmessung, Helligkeit- und Proximity-Erkennung (zB Türkontakt) verfügen. Ab dem Sommer wird es diesen offiziell neben dem Qgate geben. Zum MWC gab es eine Betavariante. Im Sommer ist dieser dann fix für die Produktpaketen geplant – batterieoptimiert. Weitere spezialisierte Sensoren wie Rauchmelder oder Dimmer und weitere abgesetze Schalter sind ebenfalls geplant. Der QGate kostet im „All inclusiv“-Paket 249 Euro, der QGate-Stecker bleibt die Basisversion. Der Sensor kommt auf 49,90 Euro.

Kleines, junges Start up

Interessant fand ich, dass Ihr in Österreich produziert?

Buber: Genau, die Elektronik wird in Österreich produziert. Das Endprodukt wird ebenfalls hier assembliert. Der Versand und das Service sind in Niederösterreich. Derzeit machen wir die Logistik selbst, da wir die Stecker derzeit in Applikations-Paketen ausliefern. Dazu gibt es einen Schuber, der über die Schachtel drüber gestülpt ist, und dort ist eine Applikation beschrieben. Mit dieser App startet das System, wenn der Kunde das erste Mal das Gerät startet.

Dh, wenn das als QChalet auf der Packung promoted wird, dann ist das auch die erste Applikation am Gerät. Wenn der Kunde das bekommt, dann muss er sich gar nicht mit dem ganzen App-System auseinandersetzen, sondern er registriert sich und hat genau diese Applikation verfügbar. Da muss er nicht zusätzlich etwas lernen, um zu starten. Diese Einfachheit war uns wichtig.

Außerdem testen wir in Niederösterreich auch die Hardware, weil in dem Premium-Bereich das einfach wichtig ist.

Dh ihr –liefert vorkonfiguriert?

Buber: Ja. Im Online-Shop zb haben wir eine Schaltapplikation. Im Handel interessiert ihn vielleicht Ferienhaus mehr. Damit wollen wir viel stärker den Nutzen für den Kunden betonen.

Derzeit sind wir mit dem QGate vor allem bei Händler, die bereits im Smart Home-Bereich tätig sind. Die sehen QGate als günstigere Alternative zu Bus-System. Der Kunde bleibt aber frei, wie das System gestaltet wird. Ein Händler/Kunde/Entwickler kann das Produkt immer anpassen. Solange er in unserem Rahmen bleibt, kann er alles verwirklichen. Schließlich kann jeder eine App entwickeln, die über den eigenen QGate-Shop vertrieben werden.

Auf der QGate-Home-Page sind bereits mehrere Applikationen angeführt …

Buber: Wenn ich das Qgate kaufe, habe ich bereits eine Menge von Apps wie QChalet, am Gerät. Benötige ich mehr, kann ich mir diese im Shop herunterladen. Derzeit sind 20 Apps im Store. Wir konzentrieren uns aber auf die Entwicklung des Werkzeugs.

Mit dem QGate steuere ich verschiedene Funktionen in meiner Wohnung, schalte den Fernseher aus und ein, oder überwache ich einen Raum. Wie sieht es mit der Sicherheit aus?

Es besteht eine End-2-End-Verschlüsselung, sowohl zwischen dem Sensor und dem QGate als auch bei der zwischen QGate und der Cloud und dem Endgerät des Users. Auch kann der User nichts falsch machen. Die Entscheidung für GSM fiel, weil das ist 100% Plug-n-Play. Da muss der Kunde kein WLAN konfigurieren usw.

Wie sehen die weiteren Pläne von QGate aus?  

Buber: Bundles wären für uns der Durchbruch. Dazu gab es Gespräche mit A1 und DiTech. Aber der Markt ist noch nicht so weit. Das ist ein Henne-Ei-Problem. Aber dann könnten wir auch mit dem Preis runter gehen, denn derzeit sind wir noch im Premium-Segment, auch bei den Sensoren.

Prinzipiell kann ich beliebig viele QGate-Stecker mit unterschiedlichen Apps über ein Smartphone verwalten. Ein QGate wiederum ist auf 10 Sensoren begrenzt. So haben die Bastler Spaß daran und für die Verkäufer am POS bleibt es einfacher. Technisch wäre es möglich, mehrere 100 Sensoren anzubinden.

Bilder
Der QGate  integriert einen Helligkeitssensor, einen Stromzähler, Social Media, Temperaturfühler und ein Mikrofon sowie natürlich einen Stromschalter für den Stecker.
Der QGate integriert einen Helligkeitssensor, einen Stromzähler, Social Media, Temperaturfühler und ein Mikrofon sowie natürlich einen Stromschalter für den Stecker.
QChalet: Die Smartphone-App macht den QGate zur Haussteuerung mit Temperatur-Anzeige, Anwesenheitssimulation, Alarm und Aktivitätsanzeige.
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Die TV-Nanny ist eine Smartphone-Applikation, mit der sich zusammen mit dem QGate der Fernsehkonsum der Kinder über das Smartphone steuern lässt.
Die TV-Nanny ist eine Smartphone-Applikation, mit der sich zusammen mit dem QGate der Fernsehkonsum der Kinder über das Smartphone steuern lässt.
QEnergy funktioniert das Smartphone in Zusammenarbeit mit dem QGate zum Stromzähler um.
QEnergy funktioniert das Smartphone in Zusammenarbeit mit dem QGate zum Stromzähler um.
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