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Freitag, 3. Mai 2024
Hot!Österreichische Energieagentur prüfte

Oft mangelhafte Kennzeichnung

Hintergrund | Stefanie Bruckbauer | 07.06.2013 | |  Archiv
Seit Ende Mai gilt bei Wäschetrocknern das neue EU-Energielabel. Seit Ende Mai gilt bei Wäschetrocknern das neue EU-Energielabel.

Die österreichische Energieagentur führte im Rahmen des EU-Projektes „Come On Labels" (bereits zum dritten Mal) stichprobenartige Kontrollen zur korrekten Umsetzung der Energiekennzeichnung im Handel durch. „Das Ergebnis dieser Stichproben ist im europäischen Vergleich zufriedenstellend, Verbesserungspotenziale sind aber weiterhin vorhanden", so der GF der Energieagentur.

Das EU-Energielabel muss deutlich sichtbar außen, je nach Geräteart auf der Vorder- oder Oberseite angebracht werden. Die richtige Durchführung in Österreich wurde mittlerweile in drei sogenannten Shop Visits von der Energieagentur stichprobenartig erhoben. In diesen drei Runden wurden insgesamt 10.522 Produkte in 60 Geschäften kontrolliert.

Im dritten Durchgang Anfang 2013 wurden in 20 Geschäften in Wien und Niederösterreich über 3.500 Produkte auf die ordnungsgemäße Anbringung des Energielabels kontrolliert. Die Shop Visits wurden in Elektrogroßmärkten, Elektrofachgeschäften, Supermärkten und Möbelhäusern durchgeführt. Zusätzlich wurden zwei Online-Shops in die Kontrolle einbezogen.

So schauts aus

Mit 64% korrekt gelabelten Haushalts- und TV-Geräten liegt Österreich bei der Umsetzung der verpflichtenden EU-Energieverbrauchskennzeichnung im europäischen Mittelfeld. Insgesamt waren in den drei Runden 61% der ausgestellten Geräte korrekt gekennzeichnet, 21% nur teilweise korrekt bzw. nicht korrekt und 18% waren gar nicht gekennzeichnet.

Gute Ergebnisse bei TV-Geräten

Besonderes Augenmerk wurde in der dritten Runde auf die Kennzeichnung von TV-Geräten und Weinkühlschränken gelegt, da diese auf Grund der erst kurzen Kennzeichnungspflicht in der ersten Runde zwar kontrolliert, aber nicht gewertet wurden.

Der Anteil an korrekt gekennzeichneten Geräten nach eineinhalb Jahren Labeling bei TV-Geräten ist mit 76% (ohne Online-Shops) sehr positiv zu beurteilen. Inkludiert man die Ergebnisse der Online-Shops, so sinkt der Anteil an korrekt gekennzeichneten TV-Geräten allerdings auf 55%, da in Online-Shops häufig verpflichtende Angaben wie die jährliche Leistungsaufnahme fehlen.
Ähnlich ist die Situation bei Weinkühlschränken. Betrachtet man das Ergebnis der ersten Runde, in der noch kein gekennzeichnetes Produkt gefunden wurde, kann man bei 31% korrekt gelabelten Geräten in der dritten Runde von einem klaren Aufwärtstrend sprechen.

Die Top drei

An der Spitze der korrekt gekennzeichneten Geräte finden sich die Waschmaschinen mit 86%, gefolgt von Kühl-/Gefriergeräten mit 79% und Wäschetrocknern mit 77%. „Das ist darauf zurückzuführen, dass es die Labels für diese Geräte schon länger gibt, aber auch darauf, dass bei diesen Geräten ein sparsamer Energieverbrauch inzwischen bereits als ganz wesentliches Verkaufsargument gilt. Im Gegensatz zur Unterhaltungselektronik spielen hier Design und besondere Features keine dominante Rolle“, erklärt Karin Hauer von der Österreichischen Energieagentur.

Neues Energielabel

Der geringere Anteil an nur teilweise korrekt gekennzeichneten Geräten in der dritten Runde der Shop Visits ist sicher auf die einfachere Handhabung des neuen EU-Labels zurückzuführen. Im Gegensatz zum alten Label, das in zwei Teilen geliefert wurde, von dem dann häufig nur ein Teil auf dem Gerät angebracht war, besteht das neue Label überhaupt nur noch aus einem Teil.

Elektronikfachgeschäfte  vorbildhaft

Die besten Ergebnisse gab es, wie auch schon in den beiden Runden zuvor, bei den Elektronikfachgeschäften mit einem Anteil von 84% korrekt gekennzeichneten Produkten. Jedoch spielen gerade bei den Elektrofachgeschäften Größe und Standort eine besondere Rolle. Je geringer die Verkaufsfläche und je ländlicher der Standort, desto geringer war vielfach die korrekte Kennzeichnung.

Küchenstudios und Möbelmärkte sind bei der Umsetzung der Kennzeichnungspflicht nicht auf dem hohen Niveau der Elektronikfachgeschäfte. Labels werden fälschlicherweise an der Innenseite der Geräte oder teilweise auch gar nicht angebracht. Das könnte damit zusammenhängen, dass hier in erster Linie das Design das ausschlaggebende Kaufargument ist und die Energieeffizienz der Elektrogeräte als Bestandteil von Einbauküchen als nachrangig erscheint.

Für den Elektrohandel ist das Thema „richtige Energieverbrauchskennzeichnung“ im Qualitätswettbewerb um Kunden ein besonderes Anliegen. Dazu der Obmann des Bundesgremiums Elektro- und Einrichtungsfachhandel Wolfgang Krejcik: „Das Thema Energieverbrauch ist für den österreichischen Elektrohandel schon seit Jahren eines der wichtigsten Verkaufsargumente bei Haushaltsgeräten. Sparargumente, von unseren geschulten Mitarbeitern vorgetragen, stoßen auf große Akzeptanz beim Konsumenten. Das Projekt „Come On Labels“ stellt einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Kennzeichnung im Hinblick auf die Energieeffizienz der Produkte dar und wird daher von uns unterstützt. Da es bei unseren Produkten laufend zu massiven technischen Weiterentwicklungen und damit verbundenen großen Effizienzsteigerungen kommt, war die Erarbeitung einer neuen Kennzeichnung zu begrüßen. Diese vom Projekt bereitgestellte Datengrundlage wird dazu beitragen, dass Energiesparen in Österreich auch in Zukunft einen wesentlichen Stellenwert bei Kaufentscheidungen einnimmt.“

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