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Freitag, 26. April 2024
1.184 Sammelstellen und 84 % Recyclingkapazität

Nespresso Recycling in Österreich

Hausgeräte | Die Redaktion | 13.06.2013 | Bilder | | 1  Archiv
Klaus Höpperger (li), Richard Paulus (Nespresso) und Harald Höpperger (re) bei der Recyclinganlage für Nespresso Kaffeekapseln in Pfaffenhofen. 12.06.2013 . Foto (c) Nespresso / Robert PariggerFoto (c) Nespresso / Robert Parigger
Klaus Höpperger (li), Richard Paulus (Nespresso) und Harald Höpperger (re) bei der Recyclinganlage für Nespresso Kaffeekapseln in Pfaffenhofen. 12.06.2013 . Foto (c) Nespresso / Robert PariggerFoto (c) Nespresso / Robert Parigger

Das Netz an Nespresso Sammelstellen ist auf 1.184 angewachsen, die Recycling-kapazität liegt nunmehr bei 84 Prozent und eine neue Recyclinganlage hebt die Aluminium- und Kaffeeverwertung auf eine neue Stufe.

1.184 Sammelstellen für gebrauchte Kapseln 

Nespresso arbeitet bereits seit 2009 gemeinsam mit der ARES (Advanced Recycling Solutions GmbH – einer Tochterfirma der ARA) an einem eigenständigen Sammel- und Recyclingsystem für gebrauchte Kaffeekapseln. Derzeit können die österreichischen
Nespresso Clubmitglieder ihre gebrauchten Kapseln bei beachtlichen 1.184 Sammelstellen abgeben und so dem Recycling zuführen. „Wir wollen es unseren Clubmitgliedern so einfach wie möglich machen, ihre Kapseln zu recyceln und arbeiten deshalb stetig am Ausbau des Systems. Mit unseren Sammelstellen in den neun Nespresso Boutiquen, bei unseren Fachhandelspartnern sowie in vielen Altstoffsammelstellen österreichischer Gemeinden bieten wir nunmehr ein flächendeckendes Netz an Rückgabemöglichkeiten an“, erläutert Richard Paulus, Technical & Quality Director von Nespresso Österreich, das auf eigene Initiative eingeführte Recyclingsystem.

Die Wiener Clubmitglieder profitieren außerdem von einer weiteren Recyclingmöglichkeit: Die Nespresso Kapseln können ab sofort auch der Altmetallsammlung der Stadt Wien der „Blauen Tonne“ – zugeführt werden. Eine von der ARES in Auftrag gegebene Studie der FHA (Gesellschaft für chemisch-technische Analytik GmbH) hat ergeben, dass das Aluminium aller Nespresso Kaffeekapseln auch auf diesem Weg nahezu vollständig verwertet werden kann.

Neu ist, dass seit vergangenem Herbst auch die flachen, für die Nespresso Professional Maschinen im Einsatz befindlichen Kapseln recycelt werden können. Nespresso Unternehmenskunden können ihre Kapseln an 806 Sammelstellen abgeben – nämlich in allen Nespresso Boutiquen und in den Altstoffsammelzentren der teilnehmenden Gemeinden. Zusätzliche haben einige der größeren Unternehmenskunden eigene Sammelbehälter im Haus.

84 Prozent Recyclingkapazität 

Nespresso hat sein internationales Ziel, die Recyclingkapazität auf 75 Prozent weltweit zu erhöhen, ein Jahr früher als geplant erreicht. Der österreichische Markt trägt stark zu diesem Ergebnis bei: Hierzulande liegt die Kapazität bereits bei 84 Prozent. Das bedeutet, dass 84 Prozent der in Österreich verkauften Nespresso Kapseln dem Recycling zugeführt werden können. „Es ist uns in nur drei Jahren gelungen die Recyclingkapazität in Österreich von null auf 84 Prozent auszubauen – das ist ein tolles Zwischenergebnis, an dessen Ausbau wir weiter arbeiten werden“, sagt Paulus. Sowohl die weltweite als auch die heimische Recyclingkapazität wurden auch von der unabhängigen, weltweit führenden Inspektions- und Zertifizierungsgesellschaft Bureau Veritas bestätigt.

Innovative Technologie beim Kapselrecycling 

Nicht nur das Sammelsystem als solches wird stetig weiterentwickelt und ausgebaut, Nespresso schlägt auch im Bereich des Kapselrecyclings zukunftsweisende neue Wege ein. Aus der Zusammenarbeit mit einem neuen Partner im Recycling, der Tiroler Firma Höpperger GmbH & Co. KG, entstand ein neuer, umweltfreundlicher Prozess für die Verwertung von Kaffee und Aluminium aus den gebrauchten Nespresso Kapseln: Seit August 2012 wird aus den Kaffeeresten hochwertiges Biogas, das in der Folge zu Strom oder Treibstoff verarbeitet wird. Die Kaffeereste aus den Nespresso Kapseln spielen in diesem Verfahren eine bedeutende Rolle: Kaffee hat ein hohes Energiepotenzial und steigert somit die Ausbeute bei der Gewinnung von Biogas beträchtlich. Das wertvolle Verpackungsmaterial Aluminium wird wie bisher schon eingeschmolzen und vollständig wiederverwertet.

Energiemenge für 2 Einfamilienhäuser

Die aus dem Kapselrecycling gewonnenen Energiemengen geben ganz schön Strom: So können aus einem Sattelzug gebrauchter Nespresso Kapseln (24 Tonnen) rund 3.500 Normkubikmeter Methan gewonnen werden – dies entspricht einem Energie-Äquivalent von 3.500 Litern Dieseltreibstoff. Anders gerechnet: Aus diesen 3.500 Normkubikmeter Methan können 10.000 kWh Strom und 20.000 kWh Wärme produziert werden. Beim Jahres-Strombedarf eines Vier-Personenhaushalts von rund 4.000 kWh Strom heißt dies: Aus den Kaffeerückständen eines Sattelzuges mit Nespresso Kapseln könnte rein rechnerisch der jährliche Strombedarf von zwei Einfamilienhäusern (genau: 2,5 Vier-Personenhaushalte) gedeckt werden.

Wie funktioniert das Recyclingsystem?

Die bei den Rücknahmestellen gesammelten Nespresso Kaffeekapseln gelangen zunächst in verschiedene Zwischenlager. Dort werden sämtliche Chargen dokumentiert und für den Weitertransport nach Pfaffenhofen vorbereitet.

In der Recyclinganlage der Firma Höpperger angekommen, landen die Kapseln zunächst in einem Tiefbunker. Über zwei Schnecken werden artfremde Bestandteile wie z.B. die häufig mit den Kapseln mitentsorgten Kunststoffsackerln aufgerissen und in weiterer Folge entfernt. Im nächsten Schritt klopft eine Hammermühle den Kaffeesatz aus den Kapseln heraus. Zusätzlich werden die Kapseln mit Wasser ausgespült und durch ein Sieb zurückgehalten; dadurch wird das Aluminium restlos vom Kaffee getrennt. Das daraus gewonnene, reine Kaffee-Wasser-Gemisch gelangt als Teil des wertvollen Biosubstrats in umliegende Klär- und Biogasanlagen. Dieses Biosubstrat ist, wie Versuche der Uni Innsbruck belegen, wichtiger Bestandteil im Vergärungsprozess in Klär- oder Biogasanlagen, da es die Biogasproduktion deutlich steigert. Das gewonnene Biogas kann nun entweder direkt verbraucht oder zu Strom umgewandelt und ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden.

Aluminium: Aromaschutz und unendlich recycelbar

Die exklusivsten Grand Cru Kaffees der Welt verdienen den bestmöglichen Schutz. Nespresso setzt seit jeher auf das für Kaffee optimale Verpackungsmaterial Aluminium. Denn nur Aluminium ist widerstandsfähig genug, die wertvollen Aromen vor Fremdeinflüssen wie Sauerstoff, Licht, UV-Strahlen und Wasserdampf zu schützen. Neben dem Aromaschutz hat Aluminium einen weiteren wichtigen Vorteil: Das Leichtmetall kann beliebig oft wiederverwertet werden. Das in der Tiroler Anlage vom Kaffee getrennte und gesäuberte Aluminium wird wie bisher eingeschmolzen und dem Recycling zugeführt. Laut Studien des International Aluminium Institutes spart die Aluminiumproduktion aus wiederverwertetem Aluminium gegenüber der Produktion aus neu hergestelltem Aluminium 95 Prozent der Energiekosten ein. 

Bilder
Die Firma Höpperger aus Tirol setzt auf Recycling des Alus und macht aus dem Nespresso-Kaffee Biogas.
Die Firma Höpperger aus Tirol setzt auf Recycling des Alus und macht aus dem Nespresso-Kaffee Biogas.
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Kommentare (1)

  1. Warum Alu?

    Wir mussten kürzlich wegen einer Reparatur des Vollautomaten auf ein Kapsel-Leihgerät zurückgreifen. Abgehen, dass die Reparaturfirma keine Nespresso-Kapseln verkaufen durfte(!) war uns der Weg zur nächsten Nespresso-Boutique zu weit und so wurde das Gerät mit Nachbaukapseln gefüttert.
    Dabei fand das System von ethical coffee (Rewe) durchaus Anklang: Im Zehner-Karton eine dünne Biokunststoffolie, die – genau so wie die voll kompositerbaren Kapseln – nach Gebrauch im Biokübel (und damit beim lokalen Kompostierer) entsorgt werden konnten.
    Kein extra Sammelbehälter, österreichweiter Transport nach Tirol etc…
    Inzwischen sparen wir aber wieder auch noch den Biokunststoff ein und haben wieder den Vollautomaten retour…

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